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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers
Autoren: J. D. Robb
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Mund und gab eine Meldung an die anderen Einsatzkräfte durch: »Keller, östliches Ende des Hauses, Dunwood ist bewaffnet. Der Lieutenant ist verletzt.«
    »Leicht«, schnauzte sie erbost. »Ich bin durchaus noch einsatzfähig. Wiederhole, ich bin durchaus noch einsatzfähig. Die Sicherheitspaneele ist da drüben.« Sie wies ihm die Richtung mit dem Kopf. »Schalt das blöde Ding auf Handbetrieb, damit wir endlich Licht bekommen. Dunwood!«, brüllte sie und schob sich mit nutzlos herabhängendem linkem Arm, die Waffe in der Rechten, langsam durch die Tür. »Es ist vorbei. Wir haben das Haus umstellt. Sie können nirgendwo mehr hin. Werfen Sie Ihre Waffe weg und kommen Sie mit erhobenen Händen raus.«
    »Es ist nicht eher vorbei, als bis ich selbst es sage. Und ich sage, dass das Spiel noch nicht beendet ist.« Er feuerte erneut. »Bilden Sie sich etwa allen Ernstes ein, ich verliere gegen eine Frau ?«
    Das Licht ging an, und Eve sah kaum zehn Zentimeter vor sich das große schwarze Loch, das von der Säure in den Boden gefressen worden war. »Verführen und erobern. Wir haben die Spielregeln gefunden, Lucias. Es war nicht besonders schlau, dass du alles hübsch ordentlich für uns in einer Datei gespeichert hast. Wir wissen, dass du auch Kevin auf dem Gewissen hast. Du warst wirklich clever, aber mit unseren Gesetzen kennst du dich offensichtlich nicht so gut aus wie mit Chemie. Sein Geständnis hat auch weiterhin Bestand. Und vor allem warst du dumm genug, Spuren des Gesichtsspachtels und des Make-ups, das du verwendet hast, in deinem Bad zurückzulassen. Dafür kriegst du einen Punktabzug.«
    Aus dem Inneren des Raums drang ein leises Klirren, und er schrie mit wutverzerrter Stimme: »Das ist mein Spiel, du elendige Fotze. Ich lege die Regeln fest.«
    Sie winkte die Männer, die sie hinter sich die Treppe herunterstürzen hörte, mit der Hand, in der sie ihren Stunner hielt, zurück.
    »Jetzt spielen wir ein neues Spiel, haben neue Regeln, und ich werde gewinnen, Lucias. Ich bin nämlich einfach besser. Wirf deine Waffe weg, und komm heraus, wenn ich dir nicht wehtun soll.«
    »Du wirst niemals gewinnen.« Wie ein kleiner, verwöhnter Junge, der seinen Willen nicht bekam, fing er elend an zu schluchzen. »Mich schlägt niemand. Ich bin unbesiegbar. Ich bin ein echter Dunwood.«
    »Gebt mir Deckung.« Sie atmete tief durch, ging in die Hocke, rollte sich durch die Tür des Raums, und noch während sie nach Deckung suchte, schlugen direkt neben ihr die Laserstrahlen aus seinem Stunner ein.
    »Du bist gar nicht so clever, wie du denkst, Lucias.« Sie presste ihren Rücken gegen einen breiten Schrank. »Nein, du bist wirklich nicht besonders clever. Schließlich triffst du nicht mal, wenn du auf mich schießt. Du ballerst einfach wild herum. Hast du das Ding auf der Straße gekauft? Haben sie dir erzählt, es wäre voll geladen? Dann haben sie gelogen. Ich wette, wenn du nachguckst, wirst du sehen, dass du bereits mehr als die Hälfte deiner Munition verschossen hast. Mein Stunner ist noch voll. Und ich ziele nicht daneben. Ich habe das Spiel gewonnen. Und der Preis, den ich dafür bekomme, ist, dass du den Rest deines Lebens im Knast verbringen wirst. Es wird also eine Frau sein, die dich hinter Gitter bringt, Lucias.«
    Sie beugte sich etwas zur Seite, machte Roarke ein Zeichen, dass er feuern sollte, und sprang, als er abdrückte, behände auf. Fluchend zielte sie mit ihrem eigenen Stunner auf den jungen Mann. Doch es war bereits zu spät.
    Das kleine Fläschchen, das er in der Hand gehalten hatte, glitt zu Boden, als er kurz zusammenzuckte und dann zusammenbrach.
    »Ruft die Sanitäter«, brüllte sie, sprang über die Glasscherben hinweg, trat seine Waffe an die Seite, hockte sich neben ihn und fragte: »Was hast du genommen?«
    »Das, was ich auch Kevin gegeben habe.« Er sah sie mit einem kalten Lächeln an. »Die doppelte Dosis, damit es schneller geht. Ich lasse nämlich ganz bestimmt nicht zu, dass eine Frau mich hinter Gitter bringt. Ich beende das Spiel auf meine Weise, also habe ich gewonnen. Ich gewinne immer . Das heißt, dass du verlierst.«
    Sie sah ihm beim Sterben zu. Und spürte nichts.
    »Nein. Wir beide haben gewonnen«, murmelte sie und wandte sich zum Gehen.

Epilog
    Sie stand vor der Haustür, atmete die kühle Nachtluft ein und umfasste ihren linken Arm, der anfing fürchterlich zu kribbeln, mit ihrer rechten Hand.
    Sarah Dunwood würde neben ihrem Vater auch ihren Sohn zu Grabe tragen
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