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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers
Autoren: J. D. Robb
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erschien.
    Der Anblick seines Freundes in einem schlabberigen, leuchtend orangefarbenen Overall rief ein Gefühl grimmiger Befriedigung in Lucias wach. Kevin hatte ein aschgraues, eingefallenes Gesicht, doch als er Lucias sah, leuchtete in seinen Augen ein leiser Hoffnungsschimmer auf.
    »Mr Blackburn, ich hätte nicht erwartet, dass Sie heute Abend noch mal kommen. Sie hatten doch gesagt, Sie würden dafür sorgen, dass man mich morgen dem Psychologen vorführt, damit der mir eine große emotionale und mentale Abhängigkeit von Lucias attestiert. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten? Ist Ihnen noch etwas anderes eingefallen, was man versuchen kann?«
    »Darüber reden wir gleich.« Nachdem Kevin Platz genommen hatte, winkte Lucias den Beamten, der noch immer in der Tür stand, lässig aus dem Raum und klappte, als die Tür mit einem befriedigenden Klick hinter dem Mann ins Schloss fiel, seine Aktentasche auf. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Entsetzlich.« Kevin verschränkte beide Hände und zog sie sofort wieder auseinander. »Lieutenant Dallas hat ihr Wort gehalten, und ich habe eine Zelle für mich allein. Aber sie ist stockdunkel und sie – sie stinkt. Außerdem hat man keinerlei Privatsphäre, ständig kann irgendjemand gucken, was man gerade tut. Ich kann unmöglich ins Gefängnis gehen, Mr Blackburn. Es ist einfach nicht möglich. Sie müssen dafür sorgen, dass das Gutachten des Psychologen positiv ausfällt. Ich könnte eine gewisse Zeit in einer privaten Reha-Klinik verbringen oder – oder sie stellen mich einfach unter Hausarrest. Ins Gefängnis kann ich auf gar keinen Fall.«
    »Dann werden wir eben einen Weg finden müssen, um das zu vermeiden.«
    »Glauben Sie wirklich, dass das geht?« Erleichtert beugte sich Kevin zu ihm über den Tisch. »Aber vorhin haben Sie doch noch gesagt... ach, egal. Danke. Vielen Dank. Nun, da ich weiß, dass Sie die notwendigen Vorkehrungen treffen werden, fühle ich mich schon viel besser.«
    »Natürlich brauche ich mehr Geld, um den Weg zu ebnen.«
    »Alles. Sie bekommen von mir alles, was Sie brauchen.« Kevin vergrub das Gesicht zwischen den Händen. »Ich kann einfach nicht hier bleiben. Ich weiß nicht mal, wie ich diese eine Nacht hier überstehen soll.«
    »Erst mal müssen Sie sich beruhigen. Warten Sie, ich hole Ihnen einen Becher Wasser.« Er stand auf, trat vor den Wasserspender in der Ecke, füllte ihn und gab gleichzeitig den Inhalt des Flakons hinein, den er unter seinem Hemd an einer Kette trug.
    »Ihr Geständnis«, meinte er, als er Kevin den Becher brachte, »besagt ganz eindeutig, dass Lucias Dunwood die Schuld an allem trug. Es war sein Spiel, und er stand im Begriff, es zu gewinnen.«
    »Ich fühle mich deshalb ganz schrecklich. Aber was hätte ich für eine andere Möglichkeit gehabt? Die Dinge, von denen Dallas gesagt hat, dass sie mir passieren würden...« Durstig hob er den Becher an den Mund. »Und es war nicht meine Schuld. Jeder kann sehen, dass es nicht meine Schuld gewesen ist. Wenn Lucias mich nicht derart bedrängt hätte, wäre ich nie so weit gegangen.«
    »Er ist eindeutig stärker und cleverer als Sie.«
    »Nein. Nein, das ist er nicht. Er ist einfach... Lucias. Er hat ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken. Und er ist erfinderisch. Ich kann es nicht ändern, dass es am Schluss darauf hinausgelaufen ist, dass ich, wenn ich nicht selbst dran glauben will, ihn ans Messer liefern muss. Aber...« Ein schwaches Lächeln huschte über Kevins Gesicht. »Ich nehme an, so, wie es aussieht, habe ich das Spiel gewonnen.«
    »Glauben Sie das tatsächlich? Wenn ja, ist das der größte Irrtum, der Ihnen jemals unterlaufen ist.«
    »Ich weiß nicht, was Sie...« Plötzlich sah er alles verschwommen und an den Rändern dunkelgrau. »Ich... ich fühle mich nicht besonders gut.«
    »Gleich wirst du bewusstlos«, erklärte Lucias sanft. »Du schläfst einfach ein. Und ehe sie dich auf die Krankenstation verfrachtet haben werden, bist du bereits tot. Du hättest mich nicht verraten dürfen, Kev.«
    »Lucias?« Kevin versuchte panisch aufzuspringen, aber seine Beine gaben nach. »Hilfe. Hilf mir jemand. Bitte.«
    »Dafür ist es bereits zu spät.« Lucias stand auf, zog sich die Kette mit dem Flakon über den Kopf, legte sie Kevin um den Hals und stopfte sie sorgfältig in den Overall, damit man sie nicht sofort sah.
    »Das kann unmöglich dein Ernst sein.« Kevin tastete schwach nach Lucias’ Arm. »Lucias, du kannst mich doch unmöglich töten wollen.«
    »Ich
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