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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers
Autoren: J. D. Robb
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Haftbefehl dabei. Mrs Dunwood, ist Ihr Sohn bei Ihnen?«
    »Sie können ihn nicht festnehmen. Er ist nicht hier.«
    »Hat er Sie geschlagen?«
    Vor Entsetzen wurde Mrs Dunwoods Stimme schrill. »Ich bin gestürzt. Warum lassen Sie ihn nicht in Ruhe?« Dann fing sie an zu weinen. »Er ist doch noch ein Kind.«
    »Dieses Kind hat Ihren Vater umgebracht.«
    »Das ist nicht wahr. Das kann nicht wahr sein.« Sie hob beide Hände vors Gesicht und brach in wildes Schluchzen aus.
    »Commander?«
    »Gehen Sie. Mrs Dunwood, Sie sollten sich besser erst mal setzen.«
    Eve ließ die beiden Männer bei der hysterischen Mutter im Wohnzimmer zurück, legte abermals die Hand an ihre Waffe und fing mit der Durchsuchung des Apartments an. Sie marschierte direkt in die obere Etage, da sie davon ausging, dass Lucias nicht an Roarke vorbei zur Wohnungstür gelangen würde, falls er doch unten war. Sie sah sich in allen Räumen gründlich um, und als eine Tür verschlossen war, zog sie ihren Generalschlüssel hervor und schloss im Handumdrehen auf.
    Er hatte offensichtlich nach wie vor ein Zimmer hier gehabt. Einen mit den unzähligen teuren Spielsachen eines verwöhnten Balges bis unter die Decke angefüllten Raum. Allein die Video- und Stereoanlage sowie die hochmoderne Spielkonsole füllten eine ganze Wand. Der Computer stand auf einem L-förmigen Tisch, die meterlangen Wandregale waren mit Büchern und Disketten sowie mit Urlaubssouvenirs voll gestopft. Und durch eine Verbindungstür kam man in ein kleines, jedoch vollständig eingerichtetes Labor.
    Aufgrund der zugezogenen Vorhänge war keins der beiden Zimmer von außen einzusehen, und wie die Tür des ersten Raums hatte Lucias auch die Tür seines Labors zugesperrt. Es war seine Extra-Welt – voller Geheimnisse.
    Als Erstes durchsuchte sie die Schränke und fand dort neben weiteren Perücken in durchsichtigen Hüllen das, was offensichtlich seine Ersatzgarderobe war.
    Im Waschbecken im Badezimmer Spuren von Gesichtsspachtel und hell tönender Grundierung.
    Nein, er war zurzeit nicht hier, wurde ihr klar. Und es war eindeutig, dass er verkleidet aus dem Haus gegangen war.
    Sie steckte ihren Stunner wieder ein und kehrte zurück an den Computer.
    »Computer, ich brauche die letzte geöffnete Datei.«
     
    OHNE PASSWORT KANN ICH DIESEN AUFTRAG NICHT ERFÜLLEN...
     
    »Das werden wir ja sehen.« Sie rannte in den Flur, trat an den Rand der Treppe und rief ins Wohnzimmer hinunter: »Roarke, ich brauche dich mal kurz hier oben.«
    Dann eilte sie durch das Schlafzimmer zurück in das Labor und nahm eine Dose Versiegelungsspray aus dem Regal.
    »Das Mädchen behauptet, dass es heftiges Geschrei zwischen Dunwood und seiner Mutter gegeben hat«, erklärte Roarke, als er den Raum betrat. »Oder vielmehr, dass Dunwood seine Mutter angeschrien hat. Mrs Dunwood hat geweint, und als das Mädchen aus der Küche lief, um nachzusehen, ob sie ihr vielleicht helfen könnte, musste sie mit ansehen, wie Dunwood seine Mutter schlug, bis sie am Boden lag. Es war anscheinend nicht das erste Mal, dass er mit Fäusten auf sie losgegangen ist. Wie bereits sein Großvater und Vater vor ihm. Der Vater ist geschäftlich in Seattle. Er ist nur selten hier.«
    »Also eine große, glückliche Familie. Bitte hol so viel wie möglich aus der Kiste hier für mich raus, angefangen mit der zuletzt bearbeiteten Datei. Man braucht ein Passwort. Falls du irgendwas berühren musst, nimmst du besser das hier.«
    Sie drückte ihm das Seal-It in die Hand. »Ich bin sofort wieder da.«
    Damit überließ sie ihren Gatten seiner Arbeit, lief nach unten und erklärte dem Commander: »Er ist nicht hier. Mrs Dunwood, wo wollte Lucias hin?«
    »Er wollte spazieren gehen. Er wollte nur kurz spazieren gehen. Ihm geht halt sehr viel durch den Kopf.«
    Das ist nicht weiter überraschend, dachte Eve zynisch, hockte sich dann aber vor die unglückliche Frau. »Mrs Dunwood, Sie helfen weder ihm noch sich selbst, wenn Sie ihn weiter decken. Je länger wir brauchen, um Ihren Sohn zu finden, umso schwerer wird es für ihn werden. Sagen Sie mir also besser, wo er ist.«
    »Ich weiß nicht. Als er das Haus verlassen hat, war er verärgert und vor allem ziemlich durcheinander.«
    »Wie sah er aus, als er gegangen ist?«
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie damit meinen.«
    »O doch, die haben Sie. Er hat sich wieder mal verkleidet. Und als Sie ihn so gesehen haben, ist Ihnen plötzlich klar geworden, dass er all die Dinge, die man ihm zur Last
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