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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers
Autoren: J. D. Robb
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legt, wirklich verbrochen hat.«
    »Ich kann es nicht glauben. O nein, ich glaube es ganz einfach nicht.«
    Als Eves Handy piepste, wandte sie sich ab, hörte dem Anrufer kurz zu und bat dann um einen ausführlichen Bericht.
    »Kevin Morano ist tot«, erklärte sie nach Ende des Gesprächs mit flacher Stimme und sah den Schock und das Entsetzen in Mrs Dunwoods kreidigem Gesicht.
    »Kevin? Nein. Nein.«
    »Er wurde vergiftet. Er hatte heute Abend einen Besucher. Sie wissen, wie der Besucher ausgesehen hat, nicht wahr, Mrs Dunwood? Ihr Sohn hat seinen Freund besucht, ihn während des Besuchs getötet und ist dann seelenruhig davonspaziert.«
    »Wie zum Teufel ist er da reingekommen?«, wollte Whitney wissen.
    »Indem er sich so verkleidet hat.« Roarke kam zurück ins Wohnzimmer und hielt Whitney den Ausdruck eines Fotos hin. »Das hier war die letzte Datei, die er auf dem Computer oben aufgerufen hat.«
    »Blackburn«, sagte Eve, ohne sich das Foto anzusehen. »Moranos Anwalt. Ihn haben Sie ohne große Kontrolle zu ihm vorgelassen. Schließlich ist er uns allen als Strafverteidiger bekannt.«
    »Ich habe noch etwas gefunden.« Roarke hielt ihr einen zweiten Ausdruck hin. »Die Spielregeln.«
    VERFÜHREN UND EROBERN, ein Wettstreit um romantische und sexuelle Abenteuer zwischen Lucias Dunwood und Kevin Morano.
    Eve überflog den Rest.
    Er hatte alles aufgeschrieben – das Szenario, die Regeln, die Bezahlung und die jeweiligen Ziele –, hatte alles straff organisiert und detailliert geplant.
    Mit vor Ekel verknotetem Magen wandte sie sich erneut an Sarah Dunwood. »Hier, sehen Sie sich das an. Lesen Sie«, forderte sie grob. »Hier steht alles, was er getan hat. Hier können Sie sehen, was für eine Bestie er ist.« Zornig hielt sie der Frau den Zettel hin.
    »Wollen Sie mir alles nehmen?« Tränen strömten ihr über das Gesicht, als sie statt auf den Ausdruck Eve ansah. »Ich habe ihn empfangen und geboren. Nach unzähligen Tests und unzähligen Arztbesuchen, während derer ich immer zwischen Trauer und Hoffnung geschwankt habe, wurde mir endlich ein Kind geschenkt. Wollen Sie mir das jetzt etwa nehmen?«
    »Nicht ich bin es, die Ihnen alles nimmt, Mrs Dunwood. Der, der Ihnen alles nimmt, ist Lucias selbst.« Damit wandte sie sich ab, bestellte zwei Beamte in die Wohnung und trat in den Korridor hinaus.
    »Er braucht einen Ort, an dem er sich der Verkleidung wieder entledigen kann«, sagte sie zu Roarke und Whitney. »Früher oder später kommt er bestimmt hierher zurück, aber er hat nicht all seine Sachen hier. Er wird mehr von seinem Spielzeug und vor allem seine Kleider haben wollen.«
    Sie versuchte, sich in ihn hineinzuversetzen. »Als Erstes muss er gucken, dass er die Verkleidung loswird. Er wird wissen, dass wir uns inzwischen denken, dass er seinen Freund erledigt hat, und dass er deshalb nichts behalten kann, was ihn belasten könnte. Aber er hält uns nicht nur für langsam, sondern obendrein für blöd. Er denkt, dass er schlauer ist als wir. Also wird er sich beeilen, aber ganz bestimmt nichts überstürzen. Er wird nach Hause fahren, um sich die Perücke abzunehmen, das Gesicht zu waschen und sich andere Klamotten anzuziehen. Er wird ein bisschen Zeit damit verbringen, sich über seinen jüngsten Coup zu freuen, ein paar Sachen einzupacken und vor allem alles, was ihn seiner Meinung nach belasten könnte, zu zerstören.«
    »Sie lassen sein Haus doch überwachen«, erinnerte ihr Vorgesetzter sie. »Die werden ihn doch bestimmt entdecken, wenn er kommt.«
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Weil er damit rechnen wird, dass unsere Leute vor Ort sind. Wollen Sie vielleicht das Steuer übernehmen, Sir?«, fragte sie, als sie auf die Straße traten. »Dann überlege ich mir währenddessen, wie am besten weiter vorzugehen ist.«
    Obwohl er die Sirenen ausgeschaltet ließ, kamen sie schnell voran. Whitney zog die Brauen in die Höhe, schwieg aber, als Roarke auf die Bitte seiner Frau hin einen Grundriss von Lucias’ Haus auf seinem Handcomputer abrief.
    »Geht es auch holographisch?«, fragte Eve.
    »Selbstverständlich.«
    Eine Sekunde später hatte Eve das Haus in ihrem Schoß.
    Während sie den Einsatz plante, sah sie sich das Bild von allen Seiten an. »Wir schicken das Überwachungsteam nach hinten. Ein Mann drinnen, einer draußen. Dann brauchen wir zusätzliche Leute hier und hier. Wir selbst gehen von vorne rein. Roarke, du gehst nach links und dann die Treppe rauf. Der Commander geht nach
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