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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache
Autoren: Linda Ladd
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Elizabeth gab, als ich in die Staaten zurückkam und bei Delia vorbeischaute. Zurzeit ist sie im Knast wegen Drogenbesitzes. Elizabeth war bei ihrem Freund, diesem Loser. Um zu beweisen, dass sie von mir ist, hab ich eine DNA-Analyse in Auftrag gegeben. Wenn Sie und Charlie zusammen für mich bürgen, bin ich sicher, es wird alles gut gehen. Mein astreines militärisches Führungszeugnis wird ein Übriges tun. Und die Tatsache, dass ich versucht habe, Ihnen bei der Aufklärung des Mordes an Classon zu helfen.«
    Ich musste an mein eigenes Kind denken, den unglaublichen Schmerz über den Verlust, die Wunde in meinem Herzen, die nie verheilt. »Liebt denn Delia Elizabeth?«
    »Mittlerweile ist sie so abhängig, dass sie nichts mehr liebt außer Drogen. Ihr Freund hat sie beide geschlagen, aber sie ist bei ihm geblieben, weil er sie immer wieder mit Stoff versorgt. Sie mutete Elizabeth eine Drogenhöhle zu, verdammt noch mal.«
    »Sie hätten den juristischen Weg gehen sollen, McKay. Das Kind einfach so entführen, war mehr als dumm.«
    »Was hätte ich denn machen sollen? Das Sozialamt hat sie zweimal an Delia zurückgegeben. Rein rechtlich hatte ich nichts in der Hand, aber das wird sich ändern, sobald der Vaterschaftsnachweis vorliegt.«
    Mir gefiel die Position, in die er mich drängen wollte, gar nicht, denn diese Art der Einflussnahme ging mir gegen den Strich. Nur dass es dieses Mal genügend Gründe gab, die dafür sprachen. »Ich werde mit Charlie drüber reden, um zu sehen, was wir tun können. Allerdings kann ich nichts versprechen, und ich werde nichts tun, was illegal ist. Aber ich bürge für Sie.«
    McKay wirkte mächtig erleichtert und lächelte. »Ich habe eventuell vor, mich hier niederzulassen und sie hier großzuziehen. Vielleicht könnten Sie ja ihre Patin werden, die Lieblingstante Claire oder etwas in der Art.«
    Wieder musste ich an meinen eigenen kleinen Zachary denken, wie ich mich gefühlt hatte, als ich ihn zum letzten Mal im Arm hielt und Blut aus seiner Brust sickerte. Ich sah weg. »Mit Kindern kann ich nicht so gut.«
    McKay sagte: »Ich bin Ihnen dafür sehr dankbar, Claire. Wirklich. Sollten Sie je etwas brauchen, egal was, lassen Sie’s mich wissen.«
    »Dann sagen Sie mir die Wahrheit. Haben Sie wirklich übersinnliche Fähigkeiten?«
    McKay grinste. Er ergriff meine Hand und hielt sie zwischen seinen. »Ich sag Ihnen eins. Ich habe gesehen, wie wir beide zukünftig ein ziemlich dickes und heißes Verhältnis miteinander haben. Tolle Aussichten, was mich betrifft. Also, was meinen Sie Claire? Wird das wahr werden?«
    Momentan war ich darüber sehr verlegen, aber es wurde noch schlimmer, als er seine Lippen auf meinen Handrücken presste, gerade als Black mit meiner Pepsi zur Tür hereinkam. Ich zog die Hand zurück, und McKay grinste über das ganze Gesicht. »Wir bleiben in der Leitung, Claire. Ich jedenfalls hab’s vor.«
    »Na dann.«
    McKay nickte Black zu, der ihn daraufhin aus dem Zimmer starrte. Black kam ans Bett, öffnete zischend eine Dose Pepsi und goss sie in einen mit Eis gefüllten Becher. Ich sagte kein Wort.
    »Willst du mir vielleicht sagen, was das eben war?«
    »Klar. Er fragte mich, ob wir beide heiraten und nach Rom ziehen wollen, das richtige in Italien übrigens, wo wir als Privatermittler der Interpol beispringen könnten. Du weißt schon, ich schnappe die Täter, er sprengt sie in die Luft.«
    Er zückte eine Augenbraue und reichte mir den Becher. Ich nahm einen Schluck.
    »Und?«, wollte er wissen.
    »Ich sagte ihm, du wärst mir lieber, weshalb ich auch lieber hier bleiben und mir von dir noch ein paar teure Geschenke kaufen lassen würde. Etwa einen eigenen kleinen Humvee.«
    Er lächelte und hielt mir den Strohhalm hin. »Keine schlechte Antwort.«
    In der Kabine nebenan sagte Bud: »Das mit den Big Macs war übrigens ernst gemeint, Doc. Und ein paar Apfeltaschen können Sie auch mitbringen. Da gibt’s jetzt zwei für einen Dollar.«
    Black und ich lachten. Dann ließ ich den Kopf auf das Kissen sinken, schloss die Augen und hoffte bei Gott, dass Willie Vines bei der Explosion den Tod gefunden hatte.
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