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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache
Autoren: Linda Ladd
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Dreck, er wollte, dass ich gefeuert werde, und dann befahl er Willie, mich zu töten, aber wie heißt es doch so schön: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Willst du sehen, was ich alles mit ihm angestellt habe?«
    Ich bewegte leicht die Finger, was auch funktionierte, obwohl ich wenig Gefühl darin hatte. Über mir erschien wieder Wilmas Gesicht.
    »Da schau mal, Detective. Das hier ist eine schöne große Schwarze Witwe.« Sie hielt mir das Reagenzglas genau hin, damit ich sie besser sehen konnte. »Es geht alles sehr schnell, falls du Unterstützung angefordert hast, aber jetzt will ich dich noch nicht gleich töten. Eine kleine Chance, bevor du stirbst, will ich dir noch geben, weil ich es toll fand, dass du und dieser andere Typ, Bud, damals für Willie den Cheeseburger gekauft habt, und er mit den anderen Kids in der Cafeteria essen durfte. Willie tat es sogar richtig leid, dass Bud von der Klapperschlange gebissen wurde, die ich dir in den Picknickkorb gepackt habe. Dumm gelaufen, kann man da nur sagen. Willie findet Bud ziemlich okay. Und er hat auch keinen Druck auf Willie und mich ausgeübt so wie du. Du bist doch dauernd aufgekreuzt, um Willie mit deiner Fragerei zu nerven.«
    Wilma sah sich um. »Die Höhle wird mir fehlen. Wir hatten jede Menge Spaß hier unten. Wenn ich jetzt gleich diese Kleine da zu dir reinschmeiße, bleibst du hübsch ruhig, verstanden? Vielleicht lebst du ja gerade so lange, bis die anderen Polizisten hier auftauchen, wenn du tust, was ich sage.«
    Ich holte tief Atem und wartete ab. Nur wegen einer Spinne falle ich doch nicht gleich in Ohnmacht. Zum Teufel noch mal, gerade bin ich durch einen ganzen Tunnel voller Spinnen hindurchgekrochen. Ein Biss würde mich garantiert nicht umbringen, und in der Ekel-Show »Fear Factor« hatten sie Schlimmeres gezeigt. Ich richtete den Blick auf den am Boden liegenden McKay. Er hatte sich keinen Zentimeter bewegt; sein Kopf lag in einer Blutlache. Elizabeth kauerte neben ihm auf dem Boden. Sie weinte nun nicht mehr, sondern starrte mit ihren blauen Augen nur mehr vor sich hin, als ahnte sie, dass etwas Schreckliches passieren würde.
    Okay, okay. Es ist nur eine kleine Schwarze Witwe. Aber so klein war sie gar nicht. Sie war fast drei Zentimeter groß, schwarz schimmernd und tödlich. Ich versuchte, mich daran zu erinnern, was ich über die Biester im Internet erfahren hatte. So tödlich wie Braune Einsiedlerspinnen waren sie nicht, aber trotzdem gefährlich. Ich meinte, es hieß, ohne Behandlung würde ein Erwachsener an einem Biss sterben. Aber ich könnte es schaffen, sobald ich aus diesem Glaskasten herausspringen und Wilma Harte ein paar Schüsse zwischen die Augen verpassen würde.
    »Oooookay, Detective Morgan, los geht’s. Mal sehen, ob du mehr Mumm in den Knochen hast als dieser Dreckskerl Simon. Der hat doch am Schluss nur noch gebettelt und gefleht. Aber ich hab ihm gezeigt, was passiert, wenn man mir blöd kommt.«
    Wilma wählte eine Öffnung direkt über meinem Bauch, drehte das Reagenzglas und kippte die Spinne auf mich drauf. Ich sah, wie sie auf meinem Parka aufplumpste, und alles in mir schrie; schmeiß sie runter, hau ab oder hau drauf oder trete drauf, aber nichts von all dem passierte. Stattdessen machte ich die Augen zu. Wenn ich sie nicht sehe, ist sie nicht da. Lass einfach das Mittel wirken. Denk dran, wie du’s beim Yoga machst, denk dich an einen anderen Ort, weit entfernt und schön und sicher, eins mit dem Universum, eins mit der Spinne.
    »Bin gespannt, ob du bei der Nächsten weiter so ruhig bleibst. Was meinst du? Wollen wir wetten?« Wilma die Hexe, auf ihre bezauberndste Art.
    Wilma rannte weg und war gleich wieder zurück, in der Hand hielt sie ein weiteres Reagenzglas. »Hier haben wir jetzt eine Braune Einsiedlerspinne. Ist die nicht entzückend? Gabriel war hingerissen von ihnen, bis wir ihn umbrachten. Uriel sagte, sie haben sie sehr häufig eingesetzt, als sie kleine Jungs waren. Mal sehen, wie Willies hübsche Polizistin nun reagiert. Die hier ist ein bisschen aggressiv. Sie beißt sehr schnell zu, auch wenn du keinen Mucks machst. Aber man spürt nichts. Sie kann dich hundert Mal beißen, und du weißt gar nicht, wo überall, bis es anfängt, wehzutun und alles verfault. Ziemlich grauslich, hm?«
    Sie wählte eine Öffnung genau über meiner Brust und ließ eine Spinne von der Größe eines Silberdollars hineinplumpsen. Mein Gott, sicher würde ich nicht sterben so wie Simon Classon, hier unten in
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