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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache
Autoren: Linda Ladd
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der Polizei dabei, Gabriels Mörder zu finden, und führte sie immer näher an Willie heran. Zu dem Zeitpunkt mussten sie den Babysitter umbringen und sein Kind entführen, um ihn abzuschrecken. Aber McKay war schlau genug, ihnen bis zur Höhle zu folgen und zu beobachten, wie sie hineinkamen. Nie zuvor hatte das jemand gemacht. So hatte er sie schließlich überwältigt und gefesselt. Wäre Claire Morgan nicht aufgetaucht, wären er und Wilma längst in tausend kleine Fetzen zerrissen in die Luft geflogen. So viel zumindest hatten sie ihr zu verdanken.
    Uriel sagte: »Hier unten finden sie uns nie, unmöglich, McKay. Detective Morgan ist nicht über den Boilerraum hereingekommen, sonst hätte ich’s bemerkt. Sie kam durch einen der Tunnel. Gabriel und ich haben uns zwanzig Jahre hier versteckt, und niemand hat den Eingang je gefunden, bis du mir gefolgt bist.«
    »Ja? Aber du und Simon habt auch nie einen Polizisten umgelegt, nicht wahr, Willie? Wahrscheinlich ist längst das ganze Sheriff’s Departement auf den Beinen, um sie zu suchen. Hör auf, dir was vorzumachen. Sie geben nicht eher auf, als bis sie sie gefunden haben.«
    Wilma sprang zornig auf und ging zu McKay hinüber. »Halt die Klappe, McKay. Du weißt doch einen Dreck darüber, was wir gemacht haben. Wenn du nicht zurückgekommen wärst und die Nase in Dinge gesteckt hättest, die dich nichts angehen, wäre uns nie jemand auf die Schliche gekommen.« Sie wandte sich wieder Uriel zu. »Hey, Uriel, vielleicht sollten wir sie jetzt gleich töten und ihre Leiche an die frische Luft werfen, wo sie sie finden. Dann glauben sie, wir wären längst über alle Berge.«
    McKay kam auf die Knie hoch, und seine kleine Tochter hing ihm am Hals. »Du wärst schön blöd, wenn du auf sie hörst, Willie. Sie hat dich doch dazu gebracht, Simon zu töten, oder nicht? Sie ist schuld, sonst wäre er noch am Leben. Und er fehlt dir doch, oder? Er war dein bester Freund von Anfang an, seit du hierhergekommen bist, und nun ist er tot. Ich wette, es war auch ihre Idee, ihn in diesen Schlafsack zu stecken, stimmt’s? Du hättest ihn doch sicher nicht so gequält.«
    Uriel kamen wieder die Tränen, brennend heiß. Er hatte recht. Alles, was er sagte, stimmte genau. Wilma sah, dass ihm der Verlust von Gabriel schwer zu schaffen machte, und sie kam zu ihm und drückte sich an ihn, rieb sich an seinen Lenden. Das machte sie immer, wenn er Gabriel vermisste, und dann liebten sie sich, und es ging ihm wieder besser. Sie streichelte ihm mit der Hand über die Brust und sagte zu McKay: »Weißt du was, McKay? Nichts von all dem wäre überhaupt passiert, wenn da nicht dein blöder kleiner Bruder Freddy gewesen wäre. Er war der Erste, den Gabriel und Uriel gemeinsam ermordeten. Und weißt du noch was? Es war ein Unfall, sie wollten ihn gar nicht töten. Aber hinterher, sagt Uriel, waren sie doch froh, dass sie’s getan haben, weil er ein kleiner Idiot war. Er schubste Uriel ins Grab seiner Mutter, also hatte er es verdient, zu sterben.«
    Uriel schloss die Augen. Er erinnerte sich daran, wie er sich an jenem lange vergangenen Tag gefühlt hatte, tief unten im Grab seiner Mutter, als Freddy ihn mit Erde zuschaufelte. Gabriel hatte ihn gerettet und sich von da an um ihn gekümmert und ihn geliebt wie ein Bruder.
    McKay kämpfte gegen seine Fesseln an, das Gesicht wutverzerrt. »Willie, du Bastard, ich hab es immer gewusst, dass ihr beide es wart, du und Simon Classon. Auch damals schon, gleich nachdem es passiert war, als ihr beide immer zusammen wart und in der Kirche miteinander geflüstert habt. Beweisen konnte ich es nur nicht. Und ich hab diese Jagdhütte in meinen Träumen gesehen, jede Nacht, und ich wusste, sie hatte was mit Freddys Tod zu tun. Darum wollte ich sie auch abfackeln.«
    »Genau, wir wussten, dass du uns in Verdacht hast. Aber du hast Mist gebaut damals mit dieser Schlange in Gabriels Klassenbuch. Und jetzt hast du wieder Mist gebaut. Nach all der Zeit hättest du nie wieder hierher zurückkommen sollen. Nun bist du ein toter Mann, und die Kleine da genauso, die du ihrer Mutter weggeklaut hast. Und die Polizistin genauso. Wir hauen ab und lassen euch allein hier zurück. Da könnt ihr verfaulen, alle miteinander. Niemand wird euch da je finden.«
    Wilma schaute Uriel nun voller Enttäuschung an. »Ach komm, Uriel, lass sie uns doch den Spinnen vorwerfen, bevor wir gehen. Sie haben’s verdient. Und wenn sie freikommen, sagen sie gegen uns aus, und wir landen im
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