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0426 - Tod im Alligator-Sumpf

0426 - Tod im Alligator-Sumpf

Titel: 0426 - Tod im Alligator-Sumpf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Die zweimotorige Cessna war erst vor ein paar Minuten vom Flughafen der Stadt Lafayette im Süden Louisianas gestartet. Pal Delany flog die schon etwas betagte Maschine allein, wie fast immer. Er kam gut mit ihr zurecht und brauchte keine Gouvernante, die ihm auf die Finger sah, wie er immer behauptete.
    Er wollte nach Houston, Texas, um dort einen Geschäftspartner zu besuchen. Er hätte ebensogut mit dem Auto, der Bahn oder einer Linienmaschine fliegen können. Aber selbst im Cockpit des eigenen Flugzeuges zu sitzen, machte ihm nach all den Jahren immer noch am meisten Spaß. Wenn es ging, flog er selbst kürzeste Strecken, für die es anderen schon zuviel war, sich aufs Fahrrad zu schwingen.
    Die Cessna hatte mittlerweile mehr als zwanzig Jahre auf den Flügeln und war schon einige Male generalüberholt worden; praktisch bestand nur noch die äußere Hülle aus den Teilen von einst. Alles andere war im Laufe der Jahre wegen Modernisierung oder Verschleißerscheinungen ausgetauscht worden.
    Deshalb wunderte sich Pal Delany, daß der linke Motor plötzlich spuckte. Die Zündung setzte immer wieder aus. Er mußte gegensteuern und die Schubleistung des rechten Triebwerks reduzieren, um nicht in eine ungewollte Kurve gezogen zu werden.
    Er gab seine Meldung der Bodenkontrollstelle durch.
    »Kehren Sie um«, lautete die Anweisung des Fluglotsen, der ihn noch in der Reichweite seiner Instrumente hatte. »Wir machen Ihnen einen Landekorridor frei.«
    Aber da funktionierte ider Motor wieder einwandfrei.
    Delany korrigierte seine Meldung und funkte seinen Entschluß, den Flug fortzusetzen. Da der Motor wieder ruhig lief, konnte es nichts Ernstes sein, zumal die Maschine erst vor ein paar Tagen wieder einmal gründlich durchgecheckt worden war.
    Delany ging auf größere Höhe, den Vorschriften entsprechend. Er fühlte sich wieder sicher.
    So lange, bis kurz vor der Ortschaft Crowley beide Motoren und das Funkgerät gleichzeitig schlagartig aussetzten, um nicht mehr wieder anzuspringen…
    ***
    Asmodis, der Rächer, beobachtete, wie ein Punkt auf den anderen zustrebte.
    Die düstere Gestalt, die Jahrtausende als Fürst der Finsternis in der Hölle regiert hatte, hatte vor einiger Zeit die Seiten gewechselt. Als der Magier Merlin in einer Eisfalle gefangen wurde, machte er seinen dunklen Bruder Asmodis zu seinem Stellvertreter und Nachfolger. Mittlerweile war Merlin befreit, aber da er sich in seine Tiefschlafkammer zurückgezogen hatte, um seine verbrauchten Kräfte zu erneuern, und da niemand wußte, wann er wieder auf der Bühne des magischen Weltgeschehens erscheinen würde, war Asmodis - Sid Amos - nach wie vor der Herr von Merlins unsichtbarér Burg Caermardhin auf einem Berggipfel in Wales. Solange er dort die Verantwortung trug, durfte er die Burg immer nur für eine kurze Zeitspanne verlassen.
    Aber diesmal schien er die Spanne weit überreizen zu wollen.
    Das Teuflische in ihm schien wieder durchgebrochen zu sein. Hatten die Druiden Gryf und Teri recht, die immer behauptet hatten: »Teufel bleibt Teufel«?
    Asmodis war zum Jäger geworden.
    Er war sicher, daß der Schatten, der in Baton Rouge beheimatete Neger Yves Cascal, vor ein paar Wochen im Stadtkrankenhaus von Miami in Florida Robert Tendyke, die Peters-Zwillinge und ihr Telepathenkind Julian mit einer magischen Bombe ausgelöscht hatte. An einen Trick Tendykes konnte er nicht mehr glauben, denn Asmodis war beim besten Willen und unter Ausnützen all seiner Fähigkeiten und Machtmittel nicht mehr in der Lage, Robert Tendyke oder die anderen irgendwo auf der Welt zu finden. Wenn sie noch lebten, wenn auch nur Tendyke noch lebte, mußte Asmodis ihn längst gefunden haben. Tendyke, der Mann mit den vielen Leben… doch diesmal hatte es ihn anscheinend endgültig erwischt. Er hatte keine Zeit mehr gefunden, sich auf den Übergang vorzubereiten. Nur so konnte es sein.
    Und Cascal mußte der Mörder sein, davon war Asmodis überzeugt. Letzter Beweis war Zamorras Beobachtung, daß eines der sieben Amulette mit im Spiel gewesen war. Zamorra war in unmittelbarer Nähe gewesen, als die Bombe explodierte, hatte im Moment der Explosion die starke Kraftentfaltung jenes Amulettes gespürt - und Cascal, den Schatten, gesehen!
    Deshalb war Asmodis seit Tagen auf der Jagd nach Cascal. Einige Male hätte er ihn fast schon erwischt, aber zuletzt war Zamorra selbst dazwischengegangen, und der Schatten, der nachweislich eines der Amulette besaß, war wieder entwischt.
    Er war
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