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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman
Autoren: Richard Laymon
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seine Haut war, musste er den ganzen Tag an der Sonne gewesen sein. Die Hände auf die weit auseinandergespreizten Knie gelegt, machte er keine Anstalten, seine Erektion zu verbergen - sie zeigte direkt auf Barbaras Gesicht.
    »Hallo, Mr. Banks«, sagte sie.
    Das Grinsen rutschte ihm aus dem Gesicht. »Du kennst mich?«
    »Sie wohnen hinter uns. Dort drüben.« Mit dem Kopf nickte sie in Richtung seines Hauses. »Mit Ihrer Mutter.«
    Er runzelte die Stirn. »Woher weißt du das?«
    »Wir haben öfter mal fälschlicherweise Ihre Post zugestellt bekommen. Ich habe sie ein paarmal bei Ihnen abgegeben. Und ich habe Sie hier in der Gegend gesehen. Ist alles in Ordnung bei Ihnen?«
    Gut gemacht, Banner. Klar ist alles in Ordnung bei ihm. Ihm sind nur ein paar Tassen aus dem Schrank gefallen.
Und jede Sekunde wird er über dich herfallen und Gott weiß was mit dir anstellen.
    »Bei mir ist alles bestens. Und bei dir?«
    Was hat er mit Mom gemacht?
    Soll ich ihn fragen?
    Besser nicht.
    »Es war nicht gerade der schönste Tag meines Lebens«, antwortete Barbara. »Zum einen bin ich angeschossen worden.«
    Er machte große Augen. Plötzlich wirkte er interessiert und aufgemuntert. »Angeschossen? Tatsächlich?«
    »Wollen Sie es sehen?«
    Sein begieriger Blick fiel auf die blutgetränkte Seite ihrer Bluse. »Da drunter?«
    »Ja.«
    »Zeig mal.«
    Mit zittrigen Fingern begann sie die beiden Köpfe zu öffnen, die ihre Bluse verschlossen hielten. »Das war ein guter Trick«, sagte sie. »Dass Sie sich tot gestellt haben. Das habe ich auch schon getan.«
    Ich hätte nicht darauf reinfallen dürfen.
    Sie öffnete ihre Bluse.
    Banks knabberte an seiner Unterlippe. Er kauerte immer noch mit den Händen auf seinen Knien, aber nun wackelte er ein wenig mit seinem Hintern hin und her. »Was ist das?«, fragte er.
    »Ein Gürtel.« Sie griff nach der Gürtelschnalle knapp unterhalb ihrer rechten Brust und begann sie zu öffnen. »Den habe ich einem toten Biker abgenommen. Damit wird meine Bandage gehalten.«
    »Aha.«
    »Sie wollen, dass ich die Bandage ablege, oder?«

    »Natürlich. Ich will, dass du alles ablegst.«
    Sie zog, und der Gürtel löste sich von ihrem Brustkorb. Der Stofflappen an ihrer Wunde begann zu rutschen. Sie zog noch einmal, und der Gürtel rutschte unter ihrer Bluse heraus. Sie hielt ihn an der Schnalle fest. Als der Ledergürtel herunterbaumelte, schüttelte sie sich vorsichtig. Das blutdurchtränkte T-Shirt klebte noch einen Moment an der Wunde, dann fiel es zu Boden und landete neben ihren Füßen.
    »Ganz schön blutig«, meinte sie.
    »Ist schon in Ordnung.«
    »Wollen Sie es haben?«
    »Zeig mir, wo du angeschossen wurdest.«
    »Okay.«
    Er starrte die blutige Seite der Bluse an. »Zeigen«, sagte er. »Runter mit der Bluse.« Er wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab.
    »Erst müssen Sie mir sagen, wo meine Mutter ist.«
    Er grinste. »Sie ist tot. So tot wie es nur geht. Wie alle guten Mütter.«
    Barbara spürte, wie sich bei seinen Worten etwas in ihr zusammenzog, ein kalter, harter Klumpen unterhalb ihres Brustkorbs.
    »Ich hab sie totgefickt«, sagte Banks. Er rollte die Augen himmelwärts, streckte die Zunge raus und machte schnelle Stoßbewegungen mit seinem Unterleib.
    Barbara schlug mit dem Gürtel nach ihm. Er riss die Hände hoch, um den Schlag abzuwehren, war aber nicht schnell genug. Als der Lederriemen ihn im Gesicht traf, schrie er auf.
    Barbara sprang auf, drehte sich von ihm weg und rannte los.

    »Du bist tot«, schrie Banks ihr hinterher.
    Sie sah sich um. Er war bereits auf den Beinen und hatte die Verfolgung aufgenommen. Er ruderte mit seinen dicken Armen in der Luft und warf die Knie hoch wie ein Verrückter, der durch die Wellen rennt.
    Barbara hatte einen guten Vorsprung.
    Sie wusste, dass nichts passieren konnte, wenn sie es bis in den Innenhof schaffte. Wenn sie den ganzen Schutt hinter sich gelassen hatte, konnte sie Geschwindigkeit aufnehmen. Banks hätte keine Chance mehr, sie zu erwischen.
    In der Nähe der Überreste der hinteren Mauer drehte sie sich noch einmal um.
    Er keuchte, stolperte, war weiter zurückgefallen als vorher.
    Er wird mich nicht kriegen!
    Das rechte Bein ausgestreckt, sprang sie über einen kleinen Schutthaufen und setzte dann den Fuß wieder auf.
    Ein fürchterlicher Schmerz bohrte sich durch ihren Fuß.
    Sie kreischte auf.
    Mit einem Blick nach unten stellte sie fest, dass die Spitze eines Nagels aus ihrem Schuh ragte.
    Oh mein Gott!
    Sie blieb
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