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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman
Autoren: Richard Laymon
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Weeds Messer und Judys.357er Magnum oder was es auch immer war zu retten - um ihm dann doch einen grausamen Streich zu spielen. Es hatte ihn vor den Hyänen gerettet, um ihn kurz darauf zu ertränken.
    Ich werde in neunzig Zentimeter hohem Wasser ersaufen.
    Aber plötzlich entließen die tückischen Strudel im Pool ihn aus ihrem Klammergriff. Sein Kopf durchbrach die Wasseroberfläche, er reckte sein Gesicht in die aufgeheizte Luft. Seine Füße fanden wieder Halt. Er stand auf.
    Judy stand nicht mehr an der Ecke des Beckens.
    War sie ins Wasser gefallen?
    Wenn sie drin ist, schnappe ich sie mir. Hol mir die Pistole …
    Aber wenn sie in den Pool gefallen wäre, hätte er sie sehen müssen - das Wasser war fast klar und reichte ihm nur bis zur Hüfte.
    Sie war nicht im Pool.
    Sie musste nach hinten gefallen sein.
    Er warf einen Blick auf Sheila. Sie hing immer noch an der untersten Sprosse der Leiter. Sie sah aus wie frisch geduscht - glänzend, verlockend, wunderschön.
    Ich nagele dich nachher nochmal, wenn ich die anderen beiden aus dem Weg geschafft habe …
    Judy kam zum Beckenrand gestolpert. Hoch über Stanley thronend hielt sie den Revolver in der Hand.
    Stanley suchte nach Weed.
    Immer noch zu weit entfernt, immer noch unter Wasser.

    Soll ich sie mir schnappen und als Schutzschild vor mich halten?
    Wahrscheinlich würde sie mir die Eier abschneiden.
    Lass dir schnell was einfallen!
    Stanley warf sich seitwärts ins Wasser, tauchte unter, strampelte sich durch das flache Wasser, bis der Poolboden unter ihm zum Ende des Beckens hin anstieg. Er trippelte weiter, ließ das Wasser hinter sich und rannte über die rutschigen Fliesen auf das Beckenende zu.
    Die Kugel wird mich in den Rücken treffen.
    »Stehen bleiben!«, hörte er Judys Stimme hinter sich. »Stehen bleiben oder ich schieße!
    »Nicht schießen!«, brüllte Stanley und rannte weiter.
    »Stopp!«
    »Nicht schießen!«
    Sie feuerte.
    Rechts neben Stanley explodierte eine blaue Kachel. Ein abgesprengtes Kachelstück traf seinen Unterschenkel.
    Er hüpfte die Poolleiter hoch.
    Judy feuerte erneut.

42
    Dads alter blauer Ford stand nicht in der Einfahrt. Draußen am Straßenrand parkte er auch nicht. Er war nirgendwo zu sehen.
    Hab’s vor ihm nach Hause geschafft, dachte Barbara.
    Dann erkannte sie, dass das Haus eingestürzt war.
    Sie murmelte: »Oh mein Gott«, aber sie konnte ihre Stimme kaum hören, denn das Donnern des Harley-Motors war zu laut.
    Sie lenkte das Motorrad in die Einfahrt, kam schlitternd zum Stehen und streckte die Beine aus, um mit der riesigen Maschine Gleichgewicht zu halten. Die Vibrationen des Motors ließen es wirken, als ob das Haus wackelte.
    Sie stellte den Motor ab und stieg von der Harley.
    Sie starrte die Hausruine an.
    Wenn Mom da drin war, als es zusammengestürzt ist …
    Ihr wird es schon gutgehen, sagte Barbara sich. Muss einfach so sein. Ich habe es ja auch geschafft, oder nicht? Also hat Mom es auch geschafft. Irgendwie. Bitte. Mom und Dad darf nichts passiert sein. Und Pete auch nicht, wo immer er ist.
    In der Einfahrt blieb sie stehen und rief: »Mom! Mom?«
    Sie wartete auf eine Antwort.
    Keine Antwort.

    Ihr wurde klar, dass sie das zerstörte Haus betreten und nach ihr suchen musste.
    Ich werde sie irgendwo dort drinnen erschlagen vorfinden.
    Nein! Ihr geht es gut.
    Bei dem Gedanken, mit der Suche beginnen zu müssen, wurde Barbara schlecht.
    Sie entschied sich dafür, zunächst ihren Verband zu richten.
    Vorhin, nachdem sie in dem Gässchen die Leichen angeschaut und Pete nicht unter ihnen gefunden hatte, hatte sie dem Biker mit dem Wikingerhelm das T-Shirt heruntergezogen. Das T-Shirt hatte trotz des Kopfschusses wenig Blut abbekommen. Sie hatte es zu einer länglichen Bandage gefaltet, es auf die Wunde an ihrer Seite gepresst und mit dem breiten Ledergürtel des Bikers befestigt.
    Die improvisierte Bandage hatte ein oder zwei Blocks gut gehalten, aber dann hatten die Vibrationen des Motorrads dafür gesorgt, dass sich der Gürtel lockerte und an ihrem Brustkorb herabrutschte. Sie hatte das T-Shirt gerade noch auffangen können und es wieder unter den Gürtel geschoben.
    Jetzt schlackerte ihr der Gürtel um den Hosenbund, und das T-Shirt hing von ihm herunter wie ein Lendenschurz.
    Sie hatte begonnen, ihre Bluse auszuziehen, es sich aber dann anders überlegt.
    Das hier war nicht irgendein verstecktes Gässchen weit weg von daheim, sie befand sich jetzt in der Einfahrt ihres eigenen Hauses. Die Nachbarn
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