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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman
Autoren: Richard Laymon
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hätte, das Mädchen zu treffen.
    Er starrte Barbaras schweißnassen Körper an.
    Nicht in Sheilas Liga, dachte er. Aber nahe dran. Nahe genug, dass er sie haben wollte.
     
    Judy feuerte ein weiteres Mal.
    Ich kriege Ohrenschmerzen davon, du Kuh. Wenn ich dich erwische, treibe ich dir Nägel ins Trommelfell!
    Vergiss Judy, du hast ja Barbara.
    Der Spatz in der Hand.
    Dein Spatz.
    Sie schnappte nach Luft und starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an.
    Sie hat Todesangst und große Schmerzen.
    Macht dich das scharf?
    »Ich liebe es!«, plapperte Stanley.
    Und dachte dabei, vielleicht reicht die Zeit doch.
    Ich bring den Laden hier zum Einstürzen!
    Aber ich könnte dabei draufgehen, dachte er.
    Er lachte und riss Barbaras Beine auseinander und kletterte auf die Liege. Die Liege wackelte, aber fiel nicht um.
    Noch ein Schuss.
    Abgegeben aus kürzerer Entfernung?
    Wenn Judy von der Mauer gesprungen ist und hierherrennt … Wenn sie nahe genug an mich rankommt, bin ich tot.
    Er sah sich zur Mauer um.
    Judy stand immer noch oben, Weed neben ihr.

    Sheila war abgesprungen und lag schon in der Luft.
    Der Fallwind hob die Schöße ihres Kimonos bis zur Hüfte, wo er von einer Schärpe gehalten wurde.
    Meine Süße, dachte Stanley, komm zu mir!
    Ihre Füße setzten auf, die Beine federten den Sprung ab. Nach einer schnellen Rolle vorwärts kam sie wieder auf die Beine und sprintete über den Rasen geradewegs auf Stanley zu.
    Doch er konnte seine Augen nicht von Sheila abwenden. Die Schärpe hatte sich gelöst, der seidige blaue Kimono flatterte hinter ihr her wie ein Cape.
    Sie rannte auf ihn zu, mit hoch in die Luft geworfenen langen Beinen, mit rudernden Armen und geballten Fäusten. Ihre Beine schimmerten, Muskeln und Sehnen blitzten unter Sonnenbrand und Hautabschürfungen auf. Hoch am Oberschenkel trug sie einen weißen Verband, wo Stanley sie mit der Säge ins Fleisch geschnitten hatte. Von der Bandage abgesehen waren ihre Beine nackt.
    Ihre Brüste hüpften und sprangen bei jeder Bewegung.
    Stanley hatte schon immer gehofft, sie einmal ohne BH laufen zu sehen.
    Mein Wunsch wird erhört, dachte er. Endlich, endlich.
    Kein Wunder, dass sie immer einen BH trug.
    Sieh dir diese Pracht an.
    Sie sahen herrlich aus.
    Sie sah herrlich aus.
    Nicht nur ihr Körper, auch ihr Gesicht. So sehr ihr Sonne und Schläge zugesetzt hatten, für Stanley sah sie immer noch großartig aus. Sanft wie Seide und hart wie Granit, feingliedrig und kraftvoll, unschuldig und erfahren zugleich. Sie war wunderschön, das Gesicht eines Filmstars
und der Körper einer Kriegergöttin vereint in der unglaublichen, der atemberaubenden Sheila Banner.
    Meine maskierte Rächerin im Cape.
    Wonder Woman.
    Supersheila.
    SUPERMAMA KOMMT, UM IHR KIND ZU RETTEN. SIE IST VÖLLIG ENTFESSELT, OHNE JEDE HEMMUNG UND ZU ALLEM ENTSCHLOSSEN. UND SIE KOMMT AUF MICH ZU - SCHEISSE!!!
    Mit einem Mal bekam Stanley Angst.
    Todesangst.
    Ich muss sofort weg!
    Er kniete zwischen Barbaras Beinen.
    Er begann, rückwärts zu rutschen.
    Schnell schnappte Barbara nach ihm und hielt mit einer Hand seinen Penis fest umschlossen.
    »Lass los!«, quiekte er.
    Sie griff fester zu.
    »Nein!«
    Er warf seinen Kopf zur Seite.
    Sheila kam mit voller Kraft angerannt, ihre nackten Fußsohlen klatschten laut auf den Beton. Sie streckte die Arme aus und hob ab.
    Sie stürzte sich auf Stanley.
    Umschloss ihn mit beiden Armen.
    Riss ihn seitlich von der Liege - so schmerzhaft, wie es sich anfühlte, hatte Barbara seinen Penis nicht losgelassen - und donnerte ihn auf den Betonboden.
    Jetzt hatte er Sheila über sich.
    Sie saß auf seinem Bauch.
    Der Schmerz war so gewaltig, dass ihm keine Luft zum Schreien blieb.

    Aber er spürte, wie sich Sheilas feuchtnasse Hinterbacken auf seiner Haut rieben. Wie ihre eisenharten Fäuste auf sein Gesicht niederprasselten. Und er sah ihr Gesicht.
    Sie hatte eine unglaubliche Wut in den Augen.

Banner, Barbara
Englisch, Klasse 11A
23. September
    DAS BEBEN UND ICH
    Ich schätze, ein Thema wie »Was ich in meinen Sommerferien erlebt habe« stellt eine ziemlich leichte Aufgabenstellung dar, wenn man sich vor Augen hält, dass wir alle kurz vor Ende des Schulhalbjahrs so ein unglaublich schlimmes Erdbeben durchgemacht haben.
    Wie sich herausstellte, war es für mich tatsächlich das Ende des Schulhalbjahrs.
    Jedenfalls bin ich froh, wieder in der Schule zu sein, auch wenn mich die Aussicht, über das Beben zu schreiben, nicht gerade mit allergrößter Freude
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