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Das Herz meines Feindes

Das Herz meines Feindes

Titel: Das Herz meines Feindes
Autoren: Rexanne Becnel
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bald vor ein warmes Feuer legt, wird sie nicht überleben. Babys sind schwache Wesen. Man kann sie nicht einfach mit sich herumschleifen…«
    »Sie wird schon überleben. Und wenn nicht, dann solltest du nicht verzweifeln. Ich weiß, dass du mir einen Sohn schenken wirst.«
    Lilliane war sprachlos angesichts der Gefühllosi g keit sei ner Worte, aber noch mehr über seine ungeheure Annahme, was sie beide betraf. Elyse war ihm vollkommen gleichgül tig. Sie war lediglich ein Köder gewesen, mit dessen Hilfe er sie zu sich gelockt hatte.
    Mit einiger Anstrengung gelang es ihr, ihren Zorn zu un terdrücken. Sie stand auf, den Korb in ihren Armen. »Wil liam, wir müssen eine Unterkunft für sie suchen.«
    »Wir werden zur Abtei von Burgram reiten. Das wird sie schon schaffen.«
    »Aber William. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Mutter Mary Catherine uns dort aufnehmen wird, wenn sie glaubt, dass ich meinen Mann verlassen habe.«
    »Darüber brauchst du dir nicht allzu lange Sorgen zu ma chen, Lilliane. Außerdem vergisst du, dass er ein Mörder ist. Er hat deinen Vater auf dem Gewissen, und keiner hat ihn bislang dafür zur Rechenschaft gezogen. Aber er wird für al les bezahlen, was er getan hat. Ich habe dafür gesorgt.«
    Die eisige Wut in seiner Stimme jagte einen Schauder rei nen Schreckens über Lillianes Rücken. Sie nahm das jetzt ru hige Baby fester in der Arm. In ihrem Hirn arbeitete es ver zweifelt auf der Suche nach einer Möglichkeit, ihm zu entkommen.
    Es war offensichtlich, dass er mehr im Sinn hatte, als nur mit ihr und Elyse zu fliehen. Er wollte Rache an Corbett neh men. Er hatte Elyse als Köder benutzt, um sie in die Sache mit hineinzuziehen. War sie jetzt der Köder, um Corbett in die Falle zu locken? Plötzlich erkannte sie, wie töricht sie ge wesen war, so einfach zu ihm zu gehen. Eisiges Grauen er füllte sie, als ihr bewusst wurde, dass sie die Ursache für Cor betts Untergang sein konnte.
    Hölzern folgte Lilliane William, als dieser ihren Arm nahm und sie zu ihrem Pferd führte. Es hatte keinen Zweck, ihn überreden zu wollen, seine Absichten aufzugeben. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, dass sie vielleicht irgendwie mit Elyse entkommen konnte.
    Aber als William das Baby nahm und Lilliane half, ihr Pferd zu besteigen, hatte er ihr Zögern wohl bemerkt. Statt ihr die Zügel zu geben, führte er ihr Pferd neben das seine. Dann schlang er die Zügel über den Knauf seines Sattels. Erst dann gab er ihr Elyses Korb.
    »Sorge dafür, dass das Kind während unseres Rittes ruhig ist«, befahl er.
    »Bitte, William. Das kannst du nicht tun«, bat Lilliane. »Es ist falsch, und es wird niemals Erfolg haben.«
    »Ah, da irrst du dich aber gewaltig. Wir standen immer auf der Seite des Rechts. Es war dieser abscheuliche zweite Sohn auf Colchester, der der Falsche für dich war. Aber dein Vater wollte es ja nicht einsehen.«
    Er schwang sich auf sein Pferd. »Und wenn du glaubst, dass wir damit nicht durchkommen, dann rufe dir ins Ge dächtnis, was ich dir gesagt habe: Du wirst schon bald Wit we sein. Ich brauche eine Frau. Du wirst einen Ehemann brauchen. Du bist meinem Kind bereits eine Mutter. Nein, alles wird so werden, wie es schon vor Jahren hätte werden sollen.«
    Lilliane wurde bleich, als sie Williams selbstb e wusste Dro hung gegen Corbett vernahm. »Was führst du gegen ihn im Schilde?« rief sie.
    William runzelte die Stirn, als er die Verängstigung in Lil lianes Stimme vernahm. Als er jetzt sprach, richtete sich sein Zorn gegen sie. »Also hat er dich gegen mich aufgehetzt! Nun, du wirst über ihn hinwegkommen, Lilliane, das versi chere ich dir. Dein Sir Corbett wird von seinem eigenen Bru der niedergestreckt werden. Dann werden wir beide auf Or rick herrschen.«
    Das waren die Überlegungen eines Verrückten, und Lilliane konnte keinen Sinn darin erkennen. Wenn Hughe verzweifelt genug war, Corbett zu töten, warum sollte er dann William gestatten, auf Orrick zu regieren? Und warum sollte Hughe seinem Bruder den Tod wünschen? Lilliane zwei felte nicht daran, dass Hughe ein Verräter war, aber sie konnte kein Motiv für eine solch heimtückische Tat erken nen.
    William führte die kleine Gruppe an, Lilliane und Elyse folgten ihm auf den Fersen. Seine beiden Handlanger schwiegen, als sie hinter ihnen einher ritten. Nachdem sie wieder auf der Hauptstraße waren und von dort aus nach Süden ritten, kam ihr die Situation unwir k licher vor denn je Corbett war gleichermaßen ungläubig, als
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