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Das Herz meines Feindes

Das Herz meines Feindes

Titel: Das Herz meines Feindes
Autoren: Rexanne Becnel
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Männer ihre tänzelnden Pferde bestiegen, zog Dünn Corbett beiseite. »Diese ganze Sache gefällt mir gar nicht. Es wäre gut, wenn du immer im Auge behieltest, was sich hinter deinem Rücken abspielt.«
    »Deshalb nehme ich dich mit«, antwortete Corbett troc ken. »Um mir den Rücken zu decken.«
    Dünn knurrte. »Du solltest das nicht auf die leichte Schul ter ne h men…«
    »Du kannst mir glauben, dass ich das nicht tue!«
    Corbett wollte sein Pferd besteigen, aber Dünn ergriff sei nen Arm. »Du solltest wissen, dass deine Frau und dein Bru der heute Nac h mittag eine lange Unterhaltung führten.«
    Corbett starrte Dünn an. »Bedeutet das, dass du deine Mei nung über Lily jetzt wieder änderst? Oder bist du mittler weile der Ansicht, dass auch Hughe an keinerlei Intrige betei ligt ist?«
    Dünn öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder. Schließlich holte er müde Atem. »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich weiß nur, dass nichts in dieser Nacht Zufall ist. Alles könnte uns da draußen erwarten. Wie sollten nicht ohne eine kleine Streitmacht hinausg e hen.«
    »Wir müssen schnell reisen«, sagte Corbett scharf. »Ein ganzes Kontingent würde unser Tempo nur verlangsamen. Wenn du Angst hast, dann bleibe hier. Aber ich muss Lily finden, bevor ihr ein Leid geschieht.«
    Mit diesen Worten schüttelte er den Arm des Freundes ab. Die anderen Männer ritten hinterher. Dünn und Hughe bildeten die Nachhut.
    Lilliane ritt so langsam sie konnte. Obwohl William die Zü gel ihrer Stute hatte, gelang es ihr, Acre in die Büsche zu füh ren, sich mit dem Rock in den Sträuchern zu verfangen oder Aere dazu zu bewegen, in Williams Pferd hineinzurennen und es aufz u schrecken. Doch trotz der kleinen Befriedigung, die ihr das verschaffte, wusste sie, dass es keinen Sinn hatte. Mit jedem Schritt entfernten sie sich weiter und weiter von Orrick. Selbst der Himmel, der sich mittlerweile aufklarte, schien entschlossen zu sein, ihre Pläne zu vereiteln, denn in einer stürmischen Nacht wäre es ihr vielleicht eher gelungen zu entkommen. Jetzt jedoch begünstigte das Mondlicht ihren Ritt zur Abtei von Burgram. Sie konnte nur darauf hoffen, dass Corbett es irgendwie herausg e funden hatte und ihr folgte. Selbst wenn er zornig und eifersüchtig und über ihre Be weggründe vollko m men im Irrtum war, sie betete darum, dass er kam.
    Sie standen am Flussufer und wollten gerade hindurchwaten, als sie einen weiteren Blick zurück riskierte.
    »Du brauchst dich nicht vor Verfolgern zu fürchten. Hughe wird verhindern, dass er uns noch einmal behelligt.«
    Lilliane hatte Mühe, die in ihr aufsteigende Panik nieder zukämpfen, die seine Prahlerei in ihr hervo r rief. »Was hat Hughe vor? Warum… hilft er uns auf diese Weise?«
    William verlangsamte den Schritt seines Pferdes, während sie sich vorsichtig durch das brusttiefe Wasser bewegten. »Hughe weiß, dass Corbett nicht ruhen wird, bis er dieses Land von jedem, der den König nicht bedingungslos unterstützt, gereinigt hat.«
    »Unterstützt Hughe König Edward denn nicht?«
    William zuckte die Achseln. »Wir hier im Norden wurden nur allzu häufig vom alten König Henry vergessen. Sein Sohn ist zu sehr mit seinen Angel e genheiten im Ausland be schäftigt, um sich mehr um uns zu kümmern als sein alter Herr. Aber wir sind jetzt beinahe genug…«
    Seine Stimme erstarb, als einer seiner Männer rief: »Hinter uns bewegt sich etwas die Straße entlang!«
    »Wo?« William kniff die Augen zusammen und spähte in die Dunkelheit; er suchte nach Anzeichen, dass man ihnen tatsächlich folgte.
    »Es könnte doch Hughe sein«, sagte Lilliane in dem Versuch, Williams Wachen einzulullen.
    »Vielleicht.« Er grunzte. »Aber dessen können wir nicht sicher sein. Beeil dich. Wenn wir ihnen nicht davonlaufen können, werden wir uns am Fuße des Grenzsteines ver stecken.«
    Lilliane verspürte gleichermaßen Furcht und Hoffnung, als sie die schlafende Elyse dichter an sich drückte. Bitte lass es Corbett sein, betete sie inbrünstig. Und lieber Gott, bitte beschütze ihn…
    Corbett trieb sein treues Ross immer schneller an, als der Mond, der sich im Fluss widerspiegelte, ein paar Gestalten beleuchtete.
    »Also hast du deine flüchtige Frau und ihren Liebhaber eingeholt.« Hughe keuchte, als er sein Pferd trat, um mit Corbett Schritt zu halten. »Du kannst William leicht auf schlitzen, aber das wird kaum dazu führen, dass du deiner Frau ans Herz wächst.«
    Corbett hatte noch nicht
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