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Das Herz meines Feindes

Das Herz meines Feindes

Titel: Das Herz meines Feindes
Autoren: Rexanne Becnel
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Art von Mann, die Ihr seid?« Er grinste höhnisch und voller Ver achtung.
    »Sie hätte Euch niemals heiraten sollen!«
    »Aber sie hat es getan. Und was mir gehört, gehört mir.«
    »Ja. Ihr würdet sie immer festhalten. Aber nur als Besitz! Nur als etwas, das Euch gehört! Aber ich liebe sie. Das habe ich immer schon getan. Und sie liebt mich!« Er trat vor, um Corbett den Weg zu Lilliane abzuschneiden.
    »Ihr betrügt Euch selbst, William, in dieser Sache wie in so vielen anderen Dingen. Lilliane liebt Euch nicht. Sie liebt mich.« Er hielt inne, und selbst in der Dunkelheit auf dem stürmischen Felsvo r sprung fanden sich ihre Augen. »Und ich liebe sie.«
    Lilliane konnte kaum atmen, so sehr schnürte sich plötz lich ihre Kehle zu. Ihr Liebster, ihr Geliebter! Er war ihretwe gen hier, er kämpfte um sie, er erklärte ihr seine Liebe trotz allem, was zwischen ihnen vorgefallen war.
    »Corbett«, flüsterte sie. Dann wurde daraus ein warnen der Schrei. »Corbett!«
    Wie er dem Todesschlag entkam, den Hughe beabsichtig te, wusste sie nicht. Nach einem schnellen Ausweichmanöver nach links stand er nun kauernd und argwöhnisch da und beobachtete zwei Gestalten.
    »Du hast gesagt, dass er uns niemals erwischen würde!« schrie William Hughe an. »Wo in drei Teufels Namen warst du?«
    »Halt die Klappe!« knurrte Hughe. Er hielt seine Augen auf Corbett gerichtet »Es ist nicht wichtig. Jetzt haben wir ihn, und er wird sterben.«
    Obwohl Corbett von der Hinterlist seines Bruders nicht überrascht zu sein schien, war es eindeutig, dass er sich über dessen Motive nicht klar war. »Was hat dich dazu gebracht? Was hat dich dazu verleitet, zum Verräter zu werden… und zum Brudermörder?«
    »Ist es denn Verrat, seine Heimat zu verteidigen? Danach zu streben, ihr mehr Stärke zu verleihen?«
    »Wenn es nur um deinen persönlichen Gewinn geht, dann ist es Verrat. Du musst Edward als König nicht fürch ten. Er ist ein Mann des Gesetzes. Er wird England einigen.«
    »Sein Vater war ein wichtigtuerischer Narr! Er hat nichts als Zwi e tracht gesät, und Edward war seine Faust, mit deren Hilfe er die Macht von den Fürstentümern fernhielt.«
    »Also das gibst du als Grund an, warum du die nördli chen Grafschaften gegen den König aufhetzt? Hast du denn wirklich geglaubt, dass Edward zulassen würde, dass Ihr Euch abspaltet?«
    »Er wäre gar nicht in der Lage, uns aufzuhalten. Wir sind jetzt schon viel zu stark.«
    »Und da ich für Edward und für England stehe, muss ich zuerst aus dem Weg geräumt werden?«
    Es war William, der zuerst antwortete. »Ihr habt mir Or rick und Lilliane gestohlen!«
    »Ihr habt bereits ein Heim. Und Ihr hattet eine Gemah lin!«
    William machte einen Schritt nach vorn und wedelte gefährlich mit seinem Schwert hin und her. »Lilliane gehörte von jeher mir. Ich weiß es. Sie weiß es. Aber Ihr musstet alles zunichte machen.«
    »Sag es ihm, Lily.« Corbetts Stimme klang klar und stark, und es machte Lilliane neuen Mut. »Sag ihm, wie es zwi schen uns steht.«
    Sie befürchtete, dass ihr die Stimme versagen würde. Sie befürc h tete, dass Tränen ihre Worte ersticken würden und dass Corbett sie niemals hören würde. Aber seine Augen blickten unverwandt, und seine Furchtlosigkeit stärkte sie. »Ich liebe dich, Corbett. Ich habe dich geliebt, seit…«
    Der Rest wurde von Williams wildem und wütenden Schrei erstickt. Wie ein Verrückter stürzte er sich auf Corbett, seine Klinge hoch in die Luft erhoben.
    Lilliane schrie vor Schreck, als Corbett unter dem Schlag taumelte. Wie ein Berserker folgte ihm William den Hang hinunter, und die beiden Männer taumelten seitwärts, denn jeder versuchte, den Vorteil auf seine Seite zu bringen.
    Hughe zögerte nicht lange und stürzte sich ebenfalls in den Kampf. Mit einer rasiermesse r scharfen Klinge stach er auf Corbett ein. Lilliane schwanden fast die Sinne, als ein Schmerzensschrei ertönte, bei dem ihr das Blut in den Adern stockte. Aber es war nicht Corbett, dessen Blut sich über den moosbewachsenen Stein ergoss. Im letzten Auge n blick, bevor ihm Hughe den Todesstoß hatte versetzen wollen, hatte sich Corbett weggedreht. Die Klinge hatte sich in Williams Seite gebohrt. Nun mussten die beiden Brüder allein kämpfen.
    Sofort hob Hughe sein Schwert, aber Corbett war zu schnell. In einer geschmeidigen Bewegung war er wieder auf den Beinen, seine eigene scharfe Klinge parat.
    »Du Teufel!« schrie Hughe. »Die Heiden hätten dir schon vor langer
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