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Das Grauen in den Bergen

Das Grauen in den Bergen

Titel: Das Grauen in den Bergen
Autoren: Fred Ink
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Gesicht hinterlassen.
    Der Anführer hob gebieterisch die Hand, um seine Leute zu beruhigen. »Ach ja? Haben sich zu weit vorgewagt, was? Sich mit Dingen eingelassen, von denen Sie nichts verstehen.«
    »Wenn Sie dorthin gehen, wird es Sie töten.«
    Wieder sahen die beiden Jüngeren sich an; Unsicherheit flackerte in ihren Augen.
    »Ich kann Ihnen versichern: Wir werden nicht so dumm sein wie Sie«, entgegnete der Anführer. »Wir sind bestens vorbereitet.« Bei den letzten Worten warf er seinen Untergebenen einen strengen Blick zu. Sie rissen sich sichtlich zusammen.
    »Nichts und niemand kann Sie auf dieses Ding vorbereiten«, presste ich hervor.
    Kurz sah er mich an. Dann lachte er. »Hören Sie, Mister Coldlowe: Sie haben ja keine Ahnung. Unser Auftraggeber hat uns mit gewaltigen Mitteln ausgestattet. Seit vielen Jahren schon trägt unsere Organisation Informationen über das Konstrukt zusammen. Wir wissen, was uns erwartet.«
    Für eine Sekunde fragte ich mich, woher der Kerl meinen wahren Namen kannte, doch dann erinnerte ich mich an eine Zeile aus Edwards Schreiben:
    Diese Menschen haben Mittel und Wege, um an Informationen zu gelangen .
    Ich beschloss, den Spieß umzudrehen.
    »Ich weiß, wer Ihr Auftraggeber ist. Ich kann es hören.«
    Er blinzelte zweimal, bevor er sich herabbeugte und mir den Lauf seiner Waffe ins Nasenloch steckte.
    »Ein ganz Schlauer, was? Ich sage Ihnen eins: Es ist vollkommen egal, was Sie wissen und was nicht. Sie werden diese Sache nämlich nicht lebend überstehen. Sie haben es allerdings in der Hand zu bestimmen, ob es ein rasches oder ein langsames Ende mit Ihnen nehmen wird.«
    Sein Atem roch nach Nikotin und Pfefferminz. Ich schluckte mühsam, sammelte all meinen Mut, kniff die Augen zusammen und zischte: »Nur zu, erschießen Sie mich!«
    »Ha, das würde Ihnen gelegen kommen, was? Nein, ich erlöse Sie erst, nachdem Sie einige Informationen mit mir geteilt haben.«
    Das Metall zog sich aus meiner Nase zurück. Ich öffnete die Augen und sah, wie die Pistole in Richtung meines Knies wanderte.
    »Wo genau finden wir das Konstrukt?«
    »Ich … ich weiß es nicht.«
    »Blödsinn!«, brüllte er und zog mir den Lauf der Waffe über den Schädel. Die Welt wurde dunkel und ich fühlte frisches Blut über mein Gesicht rinnen.
    »Ich frage Sie noch einmal, bevor das andere Ende dieses Dings zum Einsatz kommt: Wo steht das Konstrukt?«
    »Ich weiß es nicht. Zumindest nicht genau. Es war neblig und …«
    »Sie denken wohl, ich meine es nicht ernst, wie? Dann geben Sie acht!«
    Ein ohrenbetäubender Knall erscholl neben mir.
    Ich schrie auf und versuchte, mich gegen die Schmerzwellen zu wappnen. Doch sie kamen nicht.
    Dann blickte ich hinter mich. Mein Magen zog sich ruckartig zusammen und ich erbrach brennende Galle, als ich sah, was von Mrs. Pickmans Schädel übrig war. Man konnte nicht unterscheiden, welche Hälfte ihres Gesichts von dem Hund verunstaltet worden war und welche nicht. Eigentlich konnte man überhaupt kein Gesicht mehr erkennen.
    »Ja, jetzt glauben Sie mir, was? Also, Mister, ich frage noch ein letztes Mal, bevor es für Sie wirklich unangenehm wird: Wo finden wir das Konstrukt?«
    »Sie …. Sie haben eben die einzige Person getötet, die Ihnen diese Frage hätte beantworten können. Ich … habe es nur gesehen, weil ich ihr durch den Nebel gefolgt bin.«
    »Ist das so?« Er fuhr sich mit der freien Hand über das Kinn. »Ich glaube Ihnen nicht.«
    Die Waffe wanderte in meinen Schritt und ich hörte mich schreien: »Nein, bitte! Es stimmt, ich sage die Wahrheit! Ich kenne den genauen Weg nicht, aber … aber vielleicht kann ich ihn wiederfinden. Oh mein Gott, tun Sie das nicht!«
    Ein wölfisches Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus. »Nur wenn Sie wahre Furcht verspüren, sind die Menschen ehrlich.« Er richtete sich auf. »Glückwunsch, Ihr Leben wurde soeben verlängert. Allerdings müssen Sie dafür eine Gegenleistung erbringen.«
    Obwohl ich genau wusste, wie diese aussehen sollte, fragte ich tonlos: »Und das wäre?«
    »Ganz einfach: Sie führen uns zu dem Konstrukt.«

- Eine Rückkehr und ein Horror –
     
    Ich murmelte sämtliche Gebete, derer ich mich entsinnen konnte, während ich, getrieben von Stößen und Schlägen, erneut die Flanke des Berges erklomm. Nun war ich die Kuh. Doch im Gegensatz zu dem Rind wusste ich nur zu gut, was mich hinter dem Gipfel erwartete. Die Gnade der Unwissenheit war mir nicht vergönnt.
    Die Nebelschleier hatten
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