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Das Grauen in den Bergen

Das Grauen in den Bergen

Titel: Das Grauen in den Bergen
Autoren: Fred Ink
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äußersten Bereiche. Insgeheim weiß ich jedoch, dass die weißen Stellen auf den Blättern lediglich ein noch größeres Grauen von mir fernhalten, dass sie meine Theorien schlagend untermauern und sogar erweitern würden, wären sie ausgefüllt.
    Womit auch immer du es dort zu tun hast, mein Freund – es ist etwas durch und durch Böses! Es ist derartig komplex, dass es unmöglich von einem Menschen ersonnen sein kann. Ich bezweifle sogar, dass ein Mensch es jemals ganz wird verstehen können.
    Doch ich glaube, darin gewisse Zusammenhänge entdeckt zu haben. Da sind überall Schächte und Vertiefungen, die wie Aquädukte anmuten. Sie führen zu Räumen, die so ausgekleidet sind, als würden Flüssigkeiten in ihnen gelagert. Wird alles richtig angeordnet, können bestimmte Areale geflutet werden, woraufhin alles in den nächsten Bereich schwappt, in den wiederum Leitungen münden. Es erscheint mir möglich, dass auf diese Weise etwas über mehrere Stufen durch das Ding hindurchgespült und dabei von verschiedenen Lösungen benetzt wird. Und am Ende landet es in Schächten, die hinunter führen, in tiefer liegende Bereiche. Was immer dort wartet, ist nicht in den Plänen verzeichnet. Doch es bekommt das Endprodukt des Prozesses geliefert.
    Ich habe die entsprechenden Stellen einem höchst belesenen Kollegen gezeigt, einem Naturwissenschaftler. Ich ließ alles unkommentiert, deutete lediglich an, wo die Flüssigkeiten gelagert werden könnten und wie sie möglicherweise in die Räume gelangen. Und ich fiel fast vom Stuhl, als er daraufhin murmelte: »Das sieht beinahe so aus, als habe ein verrückter Architekt den Verdauungstrakt eines Wiederkäuers nachbauen wollen.«
    Für kurze Zeit überlegte ich, ob ich mich erneut ins Sanatorium einweisen lassen sollte, denn solche Gedankengänge sind in höchstem Maße abnorm und ungesund. Doch mein Kollege sah es auch!
    Und da ist noch mehr – eine weitere Funktion, die ich zu erkennen glaube. Alle Teile des Dings sind so gelagert, dass sie gegeneinander bewegt werden können, angetrieben von Windrädern und Wasserkraft (wie es scheint, fließt ein unterirdischer Bachlauf an der Konstruktion vorbei). Und wenn man alles auf die richtige Weise anordnet, die Konstellation der verschiedenen Metalle, Leiter und Nichtleiter …
    Die Armee forscht derzeit an gewaltigen Funkvorrichtungen. An Empfangsanlagen, um unglaublich schwache Signale aufzufangen. Und ich schwöre bei allem, was mir hoch und heilig ist: Auf die richtige Weise angeordnet, ist jenes Ding zu solchen Leistungen in der Lage. Es würde den aktuellen Stand der Entwicklungen mühelos übertreffen. Ich glaube sogar, dass es nicht nur Signale auffangen könnte, nein: Wenn man es auf die rechte Weise anpackt, kann man damit auch etwas entgegnen!
    Du musst mittlerweile glauben, ich hätte einen Rückfall erlitten; daher macht es wenig Sinn, dir noch mehr zu eröffnen. Mit jedem weiteren Wort werde ich unglaubwürdiger. Aber eine Sache muss trotzdem ausgesprochen werden. Sie betrifft dich ganz persönlich, darum bitte ich dich inständig, dir das Folgende durchzulesen. Nein, ich bitte nicht, ich insistiere!
    Bei meinen Nachforschungen war ich gezwungen, in einigen übel beleumdeten Werken nachzuschlagen, die in den verstaubtesten Winkeln unserer Universitätsbibliothek aufbewahrt werden. Und darin habe ich Andeutungen gefunden, Hinweise auf Wesen in den Tiefen des interstellaren Äthers, die … nein, du glaubst mir ohnehin nicht. Viel wichtiger ist, wer dabei auf mich aufmerksam wurde. Wie es scheint, existiert eine Fraktion, die Spione an der Universität postiert hat. Sie beobachten bestimmte Schriftstücke, und wenn diese entliehen werden, werden die betreffenden Personen observiert. Keine zwei Stunden, nachdem ich mit den Büchern nach Hause gegangen war, standen sie vor meiner Tür und stellten unmissverständliche Fragen. Sie wussten von dem Ding! Sie wussten davon und wollten es finden.
    Für mich steht außer Zweifel, dass sie es keinem guten Zweck zuführen werden, sollte es ihnen jemals gelingen, es aufzuspüren und zu beherrschen. Diese Menschen drohten mir und meiner Familie, sie schreckten sogar vor körperlicher Gewalt nicht zurück. Und so musste ich ihnen Auskunft geben. Ich verriet ihnen, von welchem Postamt aus das Paket an mich abgeschickt worden war, allerdings verschwieg ich deinen wahren Aufenthaltsort – jenes Dorf, das du in deinem kurzen Schreiben erwähnst. Nachdem ich ihnen vorgaukeln konnte,
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