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Killing Business. Der geheime Krieg der CIA (German Edition)

Killing Business. Der geheime Krieg der CIA (German Edition)

Titel: Killing Business. Der geheime Krieg der CIA (German Edition)
Autoren: Mark Mazzetti
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V ORWORT ZUR D EUTSCHEN A USGABE
    Der Hörsaal der National Defense University in Washington, D.C. war brechend voll, als Präsident Barack Obama an einem Tag Ende Mai 2013 das bekannt gab, was das Weiße Haus einen maßgeblichen Kurswechsel in der Führung von Amerikas geheimen Schattenkriegen nannte. Der Druck auf den Präsidenten, im Zusammenhang mit dem Drohnenkrieg für Transparenz zu sorgen und die Verantwortlichkeiten offen zu legen, war permanent gestiegen. Es ging um eben jenen Krieg, den er persönlich in seiner Amtszeit beträchtlich ausgeweitet hatte und den er hinter einem Schleier der Geheimhaltung weiterhin betrieb. In den Wochen vor der Rede hatten Offizielle des Weißen Hauses verlauten lassen, die CIA wolle sich ganz aus dem Killing Business zurückziehen und diesen Bereich vollständig dem Militär übertragen. Die Zeit sei reif, hieß es, um endlich Ordnung zu schaffen bei diesem unbedachten Experiment, das schon mehr als zehn Jahre andauerte.
    »Amerika steht an einem Scheideweg«, erklärte Obama in seiner Ansprache vom 23. Mai. Der grenzenlose Krieg gegen den Terrorismus müsse eines Tages ein Ende finden.« Dieser Krieg muss, wie alle Kriege, enden«, verkündete er. »Das ist es, was uns die Geschichte lehrt. Das ist es, was die Demokratie von uns verlangt.«
    Doch die Realität hinter der erhabenen Rhetorik sah düsterer aus. Es würde keine grundlegende Revision der geheimen Kriegführung geben, nur marginale Änderungen und das vage Versprechen auf eine konsequentere Reform irgendwann in der Zukunft. So hatte sich die Obama-Regierung etwa entschieden, parallele Drohnenkriege der CIA und des Pentagon im Jemen zu beenden und die Operationen schrittweise vollends dem Militär zu überantworten. Aber der Drohnenstützpunkt der CIA in der südlichen Wüste Saudi-Arabiens existiert noch immer, und amerikanische Offizielle haben bisher mit keiner Silbe erklärt, wann genau die CIA mit ihren Tötungsaktionen im Jemen aufzuhören gedenke.
    In Pakistan bleibt die CIA weiterhin federführend bei gezielten Tötungsoperationen, und die Regierung Obama plant keineswegs, dies zu ändern, solange amerikanische Truppen im Nachbarland Afghanistan stationiert sind. Die Zuständigkeit der CIA in Pakistan lässt dem Weißen Haus auch zukünftig freie Hand bei der Durchführung der umstrittenen sogenannten »signature strikes« – Drohnenangriffen, die nur auf Verhaltensmustern von Personen beruhen und ohne genaue Kenntnis der Identität der Ziele angeordnet werden.
    Weniger als eine Woche nach Obamas Rede feuerten CIA -Drohnen eine Raketensalve auf ein Haus in Miranshah, dem geschäftigen Zentrum der Provinz Nord-Waziristan. Bei dem Angriff wurden fünf Personen getötet, darunter Wali ur-Rehman, der Vize-Kommandeur der pakistanischen Taliban.
    Auch das Versprechen auf größere Transparenz ist bisher nicht eingelöst worden: In den Wochen nach Obamas Ansprache kam es zu einer Reihe weiterer Drohnenschläge in Pakistan. In allen Fällen verweigerten sowohl das Weiße Haus wie auch die pakistanische Regierung jede Auskunft darüber, was tatsächlich geschehen war.
    Mark Mazzetti, im Juli 2013

D IE WICHTIGSTEN P ERSONEN
    Central Intelligence Agency (CIA)
    Charles Allen, Assistant Director, Collection, 1998–2005
    J. Cofer Black, Director, Counterterrorist Center (Zentrum für Terrorismusbekämpfung, CTC ), 1999–2002
    Dennis Blair, Associate Director, Military Support, 1995–1996; Director of National Intelligence, 2009–2010
    Richard Blee, Chef von Alec Station (Bin-Laden-Abteilung des CTC ), 1999–2001
    William Casey, CIA -Direktor, 1981–1987
    Duane »Dewey« Clarridge, CIA -Führungsoffizier, Gründer des CTC
    Raymond Davis, CIA- Mitarbeiter, 2011 in Pakistan verhaftet
    Porter Goss, CIA -Direktor, 2004–2006
    Robert Grenier, CIA -Stationschef, Islamabad, 1999–2002; Direktor des CTC , 2004–2006 *
    Michael Hayden, CIA -Direktor, 2006–2009
    Stephen Kappes, Stellvertretender CIA -Direktor, 2006–2010
    Art Keller, Führungsoffizier in Pakistan, 2006
    Mike ** , Direktor des CTC , seit 2006
    Ross Newland, Führungsoffizier in Lateinamerika und Osteuropa; später Spitzenbeamter im CIA -Hauptquartier
    Leon Panetta, CIA -Direktor, 2009–2011
    James Pavitt, Deputy Director, Operations, 1999–2004
    David Petraeus, CIA -Direktor, 2011–2012; Kommandeur des United States Central Command, 2008–2010
    Enrique Prado, CIA -Beamter im CTC , später bei Blackwater
    Jose Rodriguez, Direktor des CTC ,
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