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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses
Autoren: Alexander Wolkow
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ertönte die Stimme des Kommandanten: „Achtung! Tarnen!”
Die „Diavona” stieß wie eine Krake aus einer Luke im Sternschiff eine dunkle
Tarnwolke aus, die das Raumschiff einhüllte. Nun würde kein einziges Teleskop das
riesige Sternschiff vom Rameria entdecken können. Statt dessen erblickte unser
Astronom auf Belliora einen formlosen dunklen Körper, doch was er zu bedeuten hatte,
konnte nicht einmal ein Weiser erraten. In absoluter Sicherheit näherte sich das
Raumschiff der Erde.
Die Abgesandten von Rameria betrachteten unruhig den unbekannten Planeten. Ihre
blassen Gesichter verfinsterten sich. Baan-Nu und seine Untergebenen erblickten
Eisenbahnlinien, Kanäle, bestellte Felder und mächtige Befestigungen. In den großen
Häfen lagen riesige Schiffe vor Anker, von deren Deck Geschützrohre drohend zum
Himmel gerichtet waren. Unter den Fremdlingen, die überzeugt gewesen waren, daß die
Erde unbewohnt sei, machten sich Betroffenheit und Unsicherheit breit.
Düster sagte der General:
„Diese Zivilisation werden wir nicht mit einem Schlag in die Knie zwingen können.
Und an jedem x-beliebigen Ort können wir auch nicht landen: Die Diavona’ würde
abgeschossen werden, bevor wir überhaupt die Ausstiegsluke öffnen.”
Als echter Menvite und Eroberer glaubte Baan-Nu, daß die Besucher aus dem Weltraum
auf Belliora mit Waffengeklirr empfangen würden. So hätte sich nämlich die
Bevölkerung auf Rameria verhalten, wenn ein fremdes Raumschiff auf ihrem Planeten
gelandet wäre.
Die Menviten beschlossen, einen stillen Ort fern von den Großstädten, Hochseehäfen
und mächtigen Befestigungen ausfindig zu machen. Dort wollten sie sich vorläufig
verbergen, bis die von Ilsor beaufsichtigten Arbeiter die Hubschrauber montiert hätten:
Von Bord der Helikopter aus konnte man leicht die Umgebung erkunden.
Noch immer umkreiste das Raumschiff die Belliora.
Die Beobachtungen wurden fortgesetzt. Luftproben ergaben, daß sich die
Erdatmosphäre wenig von der Atmosphäre auf Rameria unterschied und für die
Atmungsorgane der Außerirdischen geeignet war. Wenigstens das war beruhigend,
denn keiner könnte Monate oder gar Jahre in Raumanzügen auf einem fremden
Planeten leben.
Endlich hatten die Abgesandten von Rameria Glück. Mitten in einer endlosen Wüste
entdeckten sie ein großes waldiges Tal, umgeben von einem Ring hoher Berge mit
verschneiten Gletschern. Mehrere Male zog das Sternschiff über das Tal hin.
Ununterbrochen surrten die TV-Kameras. Es blieb kein Zweifel. Zwischen Wäldern
und Feldern konnte man Dörfer mit winzigen Häusern erkennen, und in der Mitte
ragte eine wunderschöne Stadt auf, deren Türme und Mauern in einem
eigentümlichen, sehr schönen grünen Licht prangten. Nirgendwo war eine Befestigung
oder ein Fort zu sehen, nirgends ragten stählerne Kanonenrohre in den Himmel, deren
Anblick die Menviten bei ihren ersten Erdumkreisungen so unangenehm überrascht
hatte.
Baan-Nu und seine Untergebenen lebten auf. Der General wies zum Monitor, auf dem
die stillen Dörfer und die wunderschöne Stadt zu sehen waren, und sagte befriedigt:
„Ein passendes Land! Hier werden wir unseren Stützpunkt einrichten.”
Er wußte nicht, daß es ein Zauberland war.

Erster Teil

DIE ERSTEN TAGE
AUF DER ERDE
DER GÄRTNER URFIN JUICE
    Urfin ließ der eigenartige rotleuchtende Stern keine Ruhe. Immer wieder kehrten seine
Gedanken zu ihm zurück, und abends saß er lange vor dem Teleskop, doch so sehr er
sich auch mühte, er konnte ihn nirgendwo entdecken. Der Stern war spurlos
verschwunden. Allerdings bemerkte er einmal, wie eine dunkle Wolke am Himmel
dahinzog, doch er maß dem keine Bedeutung bei.
Mit den Einwohnern des Zauberlandes war Urfin jetzt gut Freund, doch er erzählte
ihnen vorläufig nichts über den Stern, denn er konnte sich ja selbst diese seltsame Erscheinung nicht erklären.
Vor langer Zeit hatte der Dreimalweise Scheuch Urfin angeboten, in die
Smaragdenstadt zu ziehen, um unter Menschen zu leben. Urfin hatte damals nicht
gedacht, daß ihn dieses Angebot so erfreuen würde.
Doch er hatte schon zu viele Jahre am Fuße der Weltumspannenden Berge gelebt, sich
an das idyllische Tal mit dem klaren Bach gewöhnt und mochte nicht mehr von seinem
kleinen Anwesen fort.
Allein zu leben war für ihn genauso selbstverständlich wie essen und trinken. Nach wie
vor wollte er nicht anderen Menschen gleichen und trug deshalb Kleider von anderer
Farbe: keine blauen und keine
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