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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses
Autoren: Alexander Wolkow
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Verdächtiges entdecken.
Von der Straße ertönte ein lautes Heulen, das sich ständig verstärkte.
Aufgeregt eilten die Käuer aus den Häusern.
Ein riesiger Feuerball flog tosend auf die Weltumspannenden Berge zu.
Prem Kokus fragte verblüfft: „Ein Meteor?”
Aber ein Meteor heult nicht, beantwortete er selbst seine Frage. Er streckte die Hände
zum Himmel:
„Schaut nur!”
Die Kugel löste sich auf und wurde zu einem irrisierenden gelben Feuer, das in der
Form an mehrere, miteinander befestigte Königskronen oder an einige umgestülpte
Getreidegarben erinnerte.
Die Käuer bekamen Angst. Sie begannen zu zittern. „Klinge-ling-ling”, klingelten die
Glöcklein an ihren Hüten.
Das Heulen verstärkte sich. Von den Weltumspannenden Bergen zogen gelbweiße
Rauchschwaden auf. Ein Wirbelwind brach los. Die Bäume bogen sich.
Das Feuer verlosch. Statt des Heulens drang nun von den Bergen ein Donnerrollen, das
mehrmals vom Echo gebrochen wurde.
Kokus trieb die Käuer an:
„Schnell, schnell in die Smaragdenstadt! Es ist zu gruselig. Gruselig und unheimlich.
Vielleicht wird unser Gebieter… “
„Der Weise Scheuch findet’s heraus”, beschlossen die Käuer, noch immer zitternd, und
die Glöcklein an ihren Hüten klingelten im Takt zu ihren Worten.
DIE LANDUNG
    Die Fremdlinge wollten vor dem Morgengrauen landen. Sie vermuteten, daß nachts auf
Belliora ebenso wie auf Rameria alles schlief, und ihre Ankunft deshalb unbemerkt
bliebe.
Woher konnten sie wissen, daß die Einwohner des Zauberlandes just in dieser Nacht
keine Ruhe fanden!
Nach der letzten Erdumkreisung ging das Raumschiff zur Landung in eine gleitende
Umlaufbahn über. Der Pilot Kau-Ruck saß am Steuerpult. Seine Bewegungen waren
ruhig und präzise. Aufmerksam blickte er auf den Schirm des Ortungsgeräts für
Nachtsicht, auf dem sich die Umrisse der unbekannten Gegend abzeichneten.
Er durfte jetzt nicht den Ring der Berge übersehen oder, besser gesagt, jene Stelle am
Fuß der Berge, wo die Außerirdischen ein Riesenschloß mit schwarzen Fensterhöhlen
und einem halbverfallenen Dach entdeckt hatten. Offensichtlich war dieses Schloß
unbewohnt, so daß es zunächst als Unterkunft dienen konnte.
Kommandant Baan-Nu war bereit, sich in all seiner Pracht auf dem neuen Planeten zu
zeigen. Ilsor hatte schon lange seinen Bart Härchen um Härchen geschoren und gekämmt. Jetzt half der Diener dem General beim Anlegen der Paradeuniform.
Als Paradekleidung dienten den Menviten leuchtende Overalls aus festem
Seidengewebe.
Die leuchtenden Farben schienen die fahlen starren Gesichter der Menviten zu beleben.
Die Orden wurden an den Overalls nicht angesteckt, sondern mit Gold-, Silber- und
schwarzen Fäden aufgestickt.
Sie hatten die Form der Sonne, des Mondes oder der Sterne; einfache Orden wurden
durch Ordensspangen symbolisiert. In der Mitte jedes Ordens waren die Nachbargestirne und -planeten von Rameria dargestellt. Grundregel für die Auszeichnung bei
den Menviten war: Je höher der Posten, den einer bekleidete, desto mehr schöne Orden
besaß er. Zum Parade-Overall gehörten Knöpfstiefel aus weichem, leichtem Leder.
Kaum zeichneten sich auf dem Schirm der Ortungsgeräte die Umrisse des Schlosses ab,
da wendete Kau-Ruck das Raumschiff geschickt mit den Triebwerken zur Erde. Er
stellte gern seine Gewandtheit unter Beweis, um die Zuschauer in Erstaunen zu
versetzen. Am Himmel gab es nur leider keinen, der sich für seine Landungsmanöver
interessiert hätte. Äußerlich schien der Pilot völlig kaltblütig. Langsam setzte das
Raumschiff zur Landung an. Unmittelbar vor dem Schloß hing es, gestützt auf
irrisierende gelbe Flammen, die wie kronenförmige Feuermasten wirkten, einen
Augenblick in der Luft und sank dann zur Erde. Sofort glitten aus dem Raumschiff
schwenkbare Stützen in Form eines riesigen Dreifußes.
Als sich die Rauchwolken und der aufgewirbelte Staub verzogen hatten, entnahmen die
Menviten der Atmosphäre zum letzten Mal Proben und öffneten, nachdem sie sich
überzeugt hatten, daß ihnen keine Gefahr drohte, die Ausstiegsluke. Die frische
Nachtluft, der Duft der Gräser und Blumen drang in das Sternschiff und machte die
Außerirdischen ganz benommen.
Die Gangway wurde herabgelassen. General Baan-Nu setzte als erster seinen Fuß auf
die Erde. Seine neue rote Aktentasche hielt er fest an den Körper gepreßt. Für alle Fälle
hatte er sie mit einem Kettchen am Handgelenk befestigt. In der Aktentasche befand
sich
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