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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses
Autoren: Alexander Wolkow
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Vergnügen. Kastaglio, der zu Kau-Ruck auf die Schulter
geklettert war, wies den Weg zu den ehemaligen Besitzungen von Arachna, dorthin, wo
seit Jahrtausenden ihre Großväter, Urgroßväter und Ururgroßväter gelebt hatten. Es
wurde eine sehr lustige Reise, traurig war nur, daß sie zu Ende ging. Doch alles nimmt
schließlich einmal ein Ende! Die Zwerge verabschiedeten sich von ihren Freunden und
der Helikopter nahm Kurs auf die Smaragdenstadt.
Man hielt sich auch diesmal an den von Goodwin eingeführten Brauch: Der Torhüter
verteilte grüne Brillen an die Gäste. Dann geleitete er alle in den Festsaal des Smaragdenschlosses. Die Tafeln waren gedeckt, es wirkte wie eine Parade der leckersten
Speisen! Doch den Gästen war eine andere Parade wichtiger, die Parade der Wunder.
Mit lebhafter Neugier betrachteten die Arsaken den Strohscheuch und den Eisernen
Holzfäller. Der riesige Kopf von Tilli-Willi mit den Schlitzaugen und den schrecklichen
Hauern, der im offenen Fenster auftauchte, verblüffte sie. Die Ehrenwache an den
Saalwänden, die aus Ästen und Zweigen geschnitzt waren, setzte sie in Erstaunen. Doch
die Wachsoldaten gingen auf und ab und unterhielten sich wie ganz gewöhnliche
Menschen.
Wie können diese ungewöhnlichen Geschöpfe aus Stroh, Holz und Eisen sich nur
bewegen, denken und miteinander sprechen, überlegten die Gäste. Die Erdbewohner
haben fürwahr Geheimnisse entdeckt, die uns, den Einwohnern von Rameria, noch
verschlossen sind. Die Erde ist ein Planet der Wunder …
Die Arsaken wußten einfach nicht, weil man darauf nicht zu sprechen kam, daß sie sich
in einem Zauberland befanden und daß alle Erdbewohner, die jenseits der Berge leben,
Hurrikaps Land genauso erstaunlich gefunden hätten wie sie. Mit unverhülltem
Interesse hörten die Gäste dem Tapferen Löwen und der nicht weniger mutigen Krähe
Kaggi-Karr zu, die zusammen mit allen an der Festtafel Platz genommen hatten und
sich an der allgemeinen Unterhaltung beteiligten.
Der Löwe sprach: „Lieber Ilsor, es wäre lobenswert, wenn auch bei euch auf Rameria
die Menschen und die Tiere so gute Freunde würden wie in unserem Land.”
„Und auch die Vögel”, fügte Kaggi-Karr hinzu. „Ich bin natürlich schon in der Großen
Welt gewesen. Aber in solche Höhen wie Ihr kann ich mich nicht aufschwingen.”
EIN TAG DER ÜBERRASCHUNGEN
    Der Scheuch klatschte in die Hände, das Paradetor öffnete sich, und Din Gior trat ein.
Sein goldener Bart glänzte seidig, denn er hatte ihn unermüdlich gebürstet. Der
Feldmarschall hielt ein silbernes Tablett in den Händen, auf dem funkelnagelneue
brillantene Orden schimmerten. Die Zwinkerer hatten sie gerade angefertigt.
Feierlich verkündete der Scheuch:
„Ich betrachte es als meine Pflicht, darauf hinzuweisen, daß Alfred Cunning und Ilsor
eine überaus wertvolle I-ni-tia-tive entfaltet haben. So wollen wir sie denn mit dem
Orden ,Für Initiative’ ehren.”
Die Anwesenden tauschten verständnisvolle Blicke und taten rückhaltlos ihre
Begeisterung kund. Seit langem hatte der Scheuch nicht mehr so verzwickte Worte und
Sätze gesprochen. Er überreichte den Ausgezeichneten die Orden. Dann trat Urfin Juice,
der berühmte Gärtner, wie der Scheuch ihn vorstellte, mit der Eule Guamoko auf der
Schulter und mit einem riesigen silbernen Tablett in den Händen vor die Gäste. Die
Arsaken hatten Urfin häufig gesehen, wenn er in die Schloßküche von Ranavir kam. Sie
hatten auch von dem Raub der Smaragden gehört. Die Steine, die Urfin Juice damals
Baan-Nu abgenommen hatte, funkelten jetzt in voller Schönheit auf dem Tablett. Die
Eule nahm Smaragd für Smaragd und reichte sie dem Gärtner. Der schenkte voller Stolz
die schillernden Edelsteine den Arsaken. Dabei ermahnte er sie:
„Seid wachsam! Laßt euch von den Menviten nie wieder einschüchtern!”
All diese feierlichen Ehrungen machten die Arsaken ganz verlegen. Zugleich erfaßte sie
eine ungehemmte Fröhlichkeit. Sie führten eine mächtige Waffe mit sich nach Rameria,
sie würden ihre Stammesgenossen aus der Sklaverei befreien und eines Tages ein
ebenso strahlendes Fest wie heute hier auf der Erde in ihrer Heimat feiern!
Selbstverständlich werden sie auf ihrem Weg noch viele Hindernisse überwinden
müssen. Wie sollten sie vor allem ihre Rückkehr nach Rameria begründen?
Am besten wäre es, wenn die Menviten nach dem Erwachen weiter unter dem Einfluß
des Zauberwassers blieben. Dann konnte man ihnen während
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