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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses
Autoren: Alexander Wolkow
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Steinen der Gingema ein Abenteuer erlebt.
Wenn die Zauberbrocken auch klein sein mochten, hatte doch jeder die Größe eines
Pflastersteins. Wie sollten sie nur unbemerkt dem Chef der Menviten in die Hände
gespielt werden? Legte man den Stein irgendwo hin, so würde der General ihn nicht
beachten. Er fiel ja nur durch die Aufschrift auf.
Gingemas Souvenir konnte man leicht mit dem Gemüse ins Schloß schaffen. Das war
nicht schwer. Aber wie weiter? Viele Male mußte Urfin den Schubkarren zwischen
seinem Garten und dem Schloß hin und her schieben, bis endlich sein Plan fertig war.
Eines Tages hörte er in der Küche, wie der Küchenchef einem Wachsoldaten von der
Smaragdensammlung des Generals erzählte. Zu dieser Zeit konnte Urfin bereits einigermaßen Menvitisch sprechen.
Urfin murmelte vor sich hin: ,,Euer General mag ja reich sein. Aber seine Sammlung
läßt sich wohl kaum mit den Schätzen aus der Geheimkammer von Hurrikap messen.”
Der Koch war ganz Ohr: ,,Wo sind denn diese Schätze versteckt?”
,,Hier, bei euch”, erklärte Urfin. ,,Die Geheimkammer ist im Schloß. Nur hat man sie
gut getarnt. Keiner kennt genau den Ort.”
,,Und woher weißt du davon?”
,,Ein weiser Wanderer hat darüber in einem alten Buch gelesen.”
Von diesem Tage an gingen der Chefkoch und der Wachsoldat mit Metallstäben durchs
Schloß und klopften Wände und Dielen ab, um die versteckte Schatzkammer zu finden.
Einst weckte dieses Klopfen Baan-Nus Aufmerksamkeit. Der Koch wurde sofort zum
General geführt. Bei dem Verhör gestand der arme Kerl, daß er die Geheimkammer
suche.
,,Du glaubst an diese Märchen?” Baan-Nu lachte spöttisch. Doch die Schätze gaben ihm
keine Ruhe. Er wollte persönlich mit dem Gärtner sprechen. So eine Möglichkeit bot
sich bald. Der General lauerte Urfin auf, als der gerade eine frische Fuhre Obst und
Gemüse ins Schloß brachte, und schleppte ihn in sein Arbeitszimmer.
,,Was weißt du über Hurrikaps Geheimkammer?” fragte er mit sich überschlagender
Stimme.
Urfin hatte diese Frage erwartet.
,,Ich weiß nur, daß sie sich in einem Schloßturm befindet”, erwiderte der Gärtner. ,,Sie
ist mit einem Stein, der die Aufschrift Gingema` trägt, zugemauert. Aber Hurrikap hat
seine Schätze vielleicht verzaubert. Auf alle Fälle hat keiner in unserem Land jemals
nach ihnen gesucht.”
Diese elenden Feiglinge. Aber das ist gut so. Ich werde die Schätze schon an mich
bringen, dachte Baan-Nu bei sich und sagte laut:
„Urfin, bitte erzähle keiner Menschenseele etwas davon.”
Um dem General die Suche zu erleichtern, vertauschte Urfin ein paar alte verwitterte
Steine gegen besser erhaltene mit der Aufschrift „Gingema”. Der Plan, den sich Urfin
ausgedacht hatte, um dem Anführer der Menviten die Smaragde abzunehmen,
erinnerte an Sportangeln mit mehreren Angelruten, die weit voneinander ausgelegt
werden.
Am darauffolgenden Morgen brachte der Gärtner seine Früchte in die Küche und glitt
unbemerkt am Wachsoldaten vorbei, um seine ausgelegten Angeln, die Zaubersteine,
zu besichtigen. In einem dunklen Winkel des Schlosses sah er, was er bereits geahnt
hatte: Der General krümmte sich in einer unnatürlichen Haltung. Neben ihm auf der
Erde stand ein Leuchter. Die Kerze war zu einem Viertel heruntergebrannt. Baan-Nu
war also erst vor kurzem in die Falle getappt. Schweigend versuchte er, seine Hand vom
Stein loszureißen, was ihm jedoch nicht gelang. Angst und Gier kämpften in seiner
Seele. Die Angst riet: Rufe nach Hilfe. Allein kommst du nicht frei. Doch die Gier
flüsterte Wenn du jemanden zu Hilfe rufst, mußt du die Schätze teilen. Gib dir Mühe
und befreie dich selbst.
Vorerst hatte die Angst die Gier noch nicht besiegt. Urfin lief ins Arbeitszimmer des
Generals, suchte die Schlüssel vom Safe und schüttete geschwind den Inhalt der Schatullen in einen Sack. Die Schatullen füllte er mit Steinen. Der Heimweg war schwer,
doch der Gärtner schien die Last nicht zu spüren. Schließlich hatte Urfin das Mittel in
der Hand, um ein ganzes Volk zu befreien.
Nachdem Urfin die Smaragde versteckt hatte, eilte er wieder mit seinem laut knarrenden
Schubkarren ins Schloß. Die Kerze war inzwischen verlöscht, aber Baan-Nu schwieg
noch immer, denn er hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, sich allein zu befreien. Als
der Obermenvite den Schubkarren hörte, rief er den Gärtner. Urfin kam und half dem
General, sich von dem Magnetstein zu lösen. Während Baan-Nu sich in seinem
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