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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses
Autoren: Alexander Wolkow
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die Hände an der Hosennaht, vor Schreck fast bis zur Decke sprang. ,,Im
Laufschritt marsch!” befahl der General mit funkelnden Augen. ,,Marsch!”
Der Käuer, der zwei Sprünge getan hatte, verfiel plötzlich in den Paradeschritt, zuckte
dann zusammen, wollte loslaufen, besann sich jedoch und begann bei dem Wort
,,Marsch” im Laufschritt zu marschieren.
,,Wache!” kreischte Baan-Nu. ,,Gerbt dem Idioten das Fell.”
,,Sie sind General und somit der bedeutendste Herr hier. Erklären Sie mir also”, bat der
Käuer, ,,was ermahnen Sie mich wachzubleiben? Am hellichten Tag schläft doch
sowieso keiner. Und wie wollt ihr Felle gerben, wo es weit und breit keine
Gerbergesellen gibt?”
Die Maschine blinzelte dem Käuer zu und murmelte etwas auf Menvitisch. Der General
lief dunkelrot an und rannte ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.
Kau-Ruck und Ilsor wechselten einen Blick. Der Pilot zuckte die Schultern.
Warum ist der General nur so nervös? überlegte Mon-So und folgte ihm hastig.
URFIN HILFT DEN ARSAKEN
    Urfin beobachtete alles und bemerkte alles. Ihm schien, daß die Abenteuer der Menviten
mit den Schwarzen Steinen von Gingema noch nicht die letzten waren. Immer wieder
mußte er darüber nachdenken. Eines Tages machte er sich kurzentschlossen auf in die
Große Wüste. Er hatte keine Angst vor den magischen Kräften der Schwarzen Steine.
Schließlich war er einstmals Gehilfe der bösen Hexe Gingema gewesen, und ihre
Zaubereien konnten ihm nichts anhaben.
Urfin nahm aus alter Gewohnheit eine Säge mit. Er mußte stets ein Handwerkszeug bei
sich tragen. Eigentlich konnte er mit der Säge sowieso nichts anfangen. Nicht, weil die
Rollsteine so riesengroß waren. Man kann mit einer Säge keinen Stein zersägen, umso
weniger einen Zauberstein. Die Säge würde ihn nicht einmal ritzen. Urfin kletterte also
auf einen der schwarzen Wunderwerke von Gingema und machte es sich dort bequem.
Ihm fiel eine Untat der bösen Hexe nach der anderen ein. Doch so sehr sich der
berühmte Gärtner auch anstrengen mochte, er erinnerte sich keines einzigen
Zauberspruchs. Alles Böse war längst vergessen, und außerdem läßt sich Böses durch
Böses nicht ausrotten.
Miteins kam ihm ein glänzender Gedanke:
,,Wenn ich nun ein riesiges Feuer entzünde und diesen Stein hier erhitze? Alle Zauberei
beginnt doch mit dem Feuer.
Gedacht, getan. Auf seinem Schubkarren beförderte er Reisig heran. Dann legte er rund
um den schwarzen Stein ein riesiges Feuer. Die Flammen loderten auf und umzingelten
gierig den Rollstein, der sich immer mehr erhitzte.
Plötzlich begann die Aufschrift „Gingema” zu schmelzen und blasser zu werden. Urfin
bekam einen fürchterlichen Schreck: Wenn er nun zuviel des Guten getan hatte und die
ganze Zauberei der Hexe sich in Dunst auflöste? Er rannte schleunigst zur Quelle,
sprang dann um den Stein herum und besprengte ihn mit Wasser aus den Eimern und
aus einer kleinen Tonne. Der schwarze Rollstein heulte, dehnte sich und zersprang in
kleine Stücke. Das Seltsamste. aber war, daß auf jedem Teilchen die Aufschrift
„Gingema” prangte. Das freute Urin unsagbar. Etwas Besseres hätte er sich nicht
wünschen können. Mit seinem Schubkarren beförderte er mehrere Fuhren dieser
Steinbrocken zu seinem Anwesen.
Fortan ließ ihm die Überlegung keine Ruhe mehr, wie er die verzauberten Steine
nützlich verwenden könnte. Munter karrte Urfin sein Gemüse den schmalen Waldweg
entlang. Beim Anblick der appetitlichen Gurken, Erdbeeren und Nüsse lachte sogar
einem erfahrenen Gärtner wie ihm das Herz im Leibe. Wenn nur die schweren Gedanken nicht gewesen wären!
Unentwegt überlegte er: Wie ließen sich dem Anführer der Menviten die Smaragde
entwenden? Der hatte sie in solchen Mengen angehäuft, daß man mit ihnen ein ganzes
Volk, die Arsaken auf der fernen Rameria, befreien könnte.
Plötzlich fiel Urfin der Bogen Papier ein, den die Krähe seinerzeit Baan-Nu gestohlen
hatte. Kaggi-Karr hatte damals gedacht, daß sie den Plan für eine wichtige militärische
Operation an sich gebracht hatte. Als Ilsor den Text gelesen hatte, gab es viel zu lachen:
Über den General und über seine erfundenen wilden Abenteuer. Auf die Dauer weckten
die Werke des kriegerischen Phantasten allerdings kein Interesse. Sie gerieten in
Vergessenheit, nur Urfin erinnerte sich miteins, daß es den General nach Abenteuern
dürstete. Der Gärtner dachte bei sich: Wir wollen dafür sorgen, daß Baan-Nu mit den
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