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Leck mich

Leck mich

Titel: Leck mich
Autoren: Raymond Bean
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Völlig egal, wer du bist, aber du hast heute schon gefurzt. Ich weiß das, und du weißt es auch. Fürze sind die großen Gleichmacher. Könige, Königinnen, Präsidenten und Diktatoren furzen. In diesem Leben gibt es nur sehr wenig Dinge, die alle Menschen gemeinsam haben. Wir atmen, wir trinken, wir essen, wir kacken, wir pinkeln und ja ... wir furzen. Jeder, der etwas anderes behauptet, sagt nicht die Wahrheit. Die Sonne geht jeden Morgen auf, die Erde dreht sich, und die Menschen furzen.
    Genauer gesagt tun das die meisten Menschen zwölf bis achtzehn Mal am Tag. Das bedeutet, dass die menschliche Bevölkerung auf diesem Planeten an jedem Tag irgendwo zwischen 84 und 120 Milliarden Fürze ablässt! In Ziffern sind das 84.000.000.000 bis 120.000.000.000 Fürze pro Tag. Viel Erfolg dabei, wenn du das auf eine Woche, einen Monat oder ein Jahr hochrechnest.
    Das Besondere am Furzen ist, dass es mit einer Menge Regeln verbunden ist. Je nachdem, wer du bist und wo auf der Erde du lebst, kann das Furzen eine sehr komplizierte Angelegenheit sein.
    Es gibt Zeiten im Leben, da ist das Furzen in jeder Form unangebracht und inakzeptabel. Bei diesen Gelegenheiten reagieren die Menschen schockiert und beleidigt – zum Beispiel wenn jemand so einen richtig ekligen Kracher mitten in einer Hochzeitsfeierlichkeit abbläst! Das würde bestimmt von den anderen Hochzeitsgästen nicht gut aufgenommen. Sie würden total schockiert nach Luft schnappen und den Schuldigen für ein ungehobeltes Monster halten, völlig fehl am Platz auf so einer Feier.
    Im Wesentlichen verbringen die Menschen ihr Leben damit zu versuchen, ihre Fürze zu unterdrücken. Sie halten sie zurück, wenn sie vor dem Bankschalter Schlange stehen, im Klassenzimmer sitzen oder mit anderen im Auto fahren. Doch wenn man alleine ist oder mit sehr vertrauten Leuten zusammen, ändern sich die Regeln. Zum Beispiel wirst du wohl kaum einen fahren lassen, wenn du dich in der öffentlichen Bibliothek aufhältst. Wenn dir da einer rausschlüpft und alle hören es, ist dir das wahrscheinlich peinlich, und die Leute schauen dich mit so einemBLICK an. Du weißt schon, DER BLICK. Du hast ihn dir schon eingefangen und auch selbst öfters abgeschossen. Es ist der wütende Wie-kannst-du-es-nur-wagen-Blick, der bedeutet: Schäm dich! So einen Blick richten die Leute auf den, von dem sie glauben, er habe zur unpassenden Gelegenheit gefurzt.
    Wenn du dann allerdings, nachdem du deine Bücher abgegeben hast und ins Auto gestiegen bist, neben deinem Bruder oder deiner Schwester sitzt, ändern sich die Regeln wieder. Da kannst du einen abblasen und dich schlapplachen, wenn deine Geschwister hoffnungslos unter dem Gestank leiden, den du verbreitest hast.
    Für Fürze gibt es Regeln, jede Menge Regeln. Ich habe in stundenlanger mühevoller Arbeit eine umfassende Liste der komplexen Gesetze aufgestellt, die die Welt des Furzens bestimmen:
    Punkt 1:
    Wann ist es gesellschaftlich akzeptabel zu furzen?
    1. Wenn du alleine bist.
    So sieht es aus! Du darfst nur hemmungslos furzen, wenn du alleine bist. Die Welt rückt von diesem Gesetz nicht ab.
    Punkt 2:
    Wann ist es gesellschaftlich nicht akzeptabel zu furzen?
    1. Immer dann, wenn jemand bei dir oder in deiner Nähe ist.
    Es stellt sich immer wieder heraus, dass die Gesetze des Furzens, obwohl sie scheinbar vielfältig und schwer zu verstehen sind, immer auf diese einfachen Regeln hinauslaufen: Furze, wenn du alleine bist, und nicht, wenn andere in der Nähe sind. Es scheint so einfach zu sein. Doch das Problem ist, dass viele Menschen diese Regeln nicht respektieren. Sie verbringen ihr Leben damit, wann und wo es ihnen gefällt zu furzen. Sie lassen die Bombe im Klassenzimmer hochgehen, sie lassen den Ballon im Restaurant steigen, sie lassen einen fahren, wenn sie auf dem Weg zur Schule im Bus sitzen. Genau diese Menschen sind das Problem, und auch dir muss ich die Frage stellen: Bist du einer von ihnen?

Sie nennen mich Furz
    »Also Jungs, ganz im Ernst, jetzt hört mal endlich auf, mich S.B.D. zu nennen«, sagte ich zu Scott und Anthony. Wir warteten in der Halle vom Radiosender WRSEC. Ich wanderte auf und ab und biss mir auf die Fingerknöchel.
    »Mach dich doch nicht lächerlich, Keith«, erwiderte Anthony sarkastisch. Seit der vierten Klasse hatte er immer mir für seine Fürze die Schuld gegeben. »Du heißt S.B.D., weil du es verdient hast. Du ballerst Fürze los, die ebenso leise wie tödlich sind – silent but deadly . Du hast
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