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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses
Autoren: Alexander Wolkow
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Bauarbeiter, ohne die die Menviten auf der Erde ihr Basislager gar nicht
aufbauen könnten.
Ilsor sollte die Arbeit der Arsaken unter den bisher unbekannten irdischen Bedingungen
leiten. Er war als Cheftechniker vorgesehen und sollte außerdem General Baan-Nu zu
Diensten sein.
Die Menviten vertrauten Ilsor. Er war unendlich gutmütig und war der gehorsamste
aller Sklaven. Es gab keine Arbeit, die er nicht gemeistert hätte. Er würde niemals
entfliehen, weil er das einfach nicht fertigbrächte, ohne zuvor um Erlaubnis zu bitten,
dachten die Menviten.
Derweilen war Ilsor endgültig erwacht und sprang von der Luftmatratze.
Er verneigte sich tief vor Baan-Nu, der die Kajüte des Arztes betrat: „Mein General, ich
diene Ihnen mit Freuden.”
„Ich weiß.” Der General winkte geringschätzig ab, obwohl er innerlich jubelte, weil
Ilsor nun umgehend sein Äußeres in Ordnung bringen würde. „Ich weiß”, wiederholte
er, „du bist mir grenzenlos ergeben.”
Ilsor neigte den Kopf als Zeichen des Einverständnisses, fand jedoch, daß dies der Ehre
zu wenig sei, und verneigte sich hastig noch einmal zum Boden.
AN BORD DES STERNSCHIFFS
    Die Astronomen von Rameria, die die verschiedenen Planeten durch
Höchstleistungsteleskope beobachteten, interessierten sich seit langem für die Erde oder
für Belliora, wie sie den Planeten in ihrer Sprache nannten. Sie behaupteten, daß sich
die Belliora in ihrer Natur nicht von Rameria unterscheide.
Die Abgesandten des Planeten Rameria sollten herausfinden, ob es auf der Erde Leben
gibt. Doch der Flug der „Diavona” war nicht als wissenschaftliche Expedition geplant.
Die Menviten hatten ein militärisches Ziel im Auge: Sie wollten sich den neuen
Planeten unterwerfen.
Die Bremstriebwerke waren bereits eingeschaltet, Ilsor erriet das an dem leichten
Vibrieren des Raumschiffs. Der Arzt Lon-Gor begann die Besatzung zu wecken.
Sofort wurde es in den Sektionen des Sternschiffs, die bislang öde und verlassen
gewirkt hatten, eng. Die Astronomen, Geologen, Ingenieure und Flieger, die aus ihrem
siebzehn Jahre währenden Schlaf geweckt worden waren, kamen zum Vorschein,
streckten sich und gähnten. Nur die Arbeiter, die Arsaken, blieben an ihren Plätzen,
denn es war ihnen nicht gestattet, sich vom Fleck zu rühren. Das Raumschiff erinnerte
jetzt an einen aufgeschreckten Ameisenhaufen, die Leute rannten ziellos hin und her.
Nachdem die Erwachten ein wenig zu sich gekommen waren, versammelte Baan-Nu
die Menviten im Vorführungssaal des Raumschiffs.
„Vornehme Brüder!” wandte er sich feierlich an die Versammelten. „Uns wurde eine
großartige Aufgabe übertragen, die Eroberung des Planeten Belliora. Nach den
Prognosen unserer Astronomen soll es ein blühendes Land sein.”
Auf Rameria gab es als Spielzeug kleine Götter mit wackelnden Köpfen. Die Arsaken
hatten sie für die Kinder der Menviten aus Stein geschnitten. Alle Raumschiffer
nickten nun sofort wie diese gehorsamen kleinen Götter mit den Köpfen zum Zeichen
ihres Einverständnisses. Der General fuhr fort:
„Unsere Aufgabe ist denkbar einfach. Wir landen an irgendeinem Ort auf Belliora und
erbauen dort eine Stadt.”
Baan-Nu hätte das nicht so einfach ausgedrückt, wenn nicht der Pilot gewesen wäre.
Der Kommandant liebte nämlich schillernde Beschreibungen aller Gefahren, sowohl
bereits vergangener als noch bevorstehender, aber Kau-Ruck hatte keinen Sinn für lange
Geschichten. Der Pilot schüttelte den Kopf. Nicht wie ein gehorsamer Gott. Ihm kamen
Zweifel bei den Worten des Kommandanten.
„Und wenn Belliora bewohnt ist?” fragte er.
„Nach den vorläufigen Ermittlungen gibt es dort kein Leben”, entgegnete Baan-Nu.
„Und wenn es dort trotzdem Leben gibt?” beharrte der Pilot. „Die Astronomen
behaupteten: Belliora ist ein blühender Planet. Dann kann es dort auch
menschenähnliche Lebewesen geben.”
„Um so schlimmer für sie!” sagte der General hart, hochfahrend, wie das für Eroberer
charakteristisch ist. „Wir werden den größeren Teil der Bewohner vernichten und
machen die anderen zu Sklaven, wie wir das bereits mit den Arsaken getan haben. Sie
werden uns genauso ergeben dienen wie jene”, fügte er gereizt hinzu.
Kau-Ruck neigte zustimmend den Kopf, denn er wollte den Kommandanten nicht
verärgern.
„Doch darum geht es gar nicht”, sagte Baan-Nu, der sich wieder beruhigt hatte.
„Belliora liegt unmittelbar vor uns. Unser Raumschiff wird es viele Male umkreisen.
Wir
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