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Caitlin, du bist zauberhaft

Caitlin, du bist zauberhaft

Titel: Caitlin, du bist zauberhaft
Autoren: Gina Wilkins
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1. KAPITEL
    Verstohlen sah Nathan McCloud auf die Uhr. Es war Viertel vor drei, und in einer Dreiviertelstunde wollte er auf dem Golfplatz sein. Wenn es ihm gelang, sich innerhalb der nächsten fünf Minuten abzusetzen…
    „Nathan, würden Sie mir bitte zuhören? Wir müssen diese Entscheidung unbedingt heute treffen.“ Er lächelte möglichst charmant. Seine Kanzleipartnerin Caitlin Briley war nicht nur hübsch anzusehen, Nathan war sonst auch gern mit ihr zusammen. Nur an diesem herrlichen Herbstnachmittag wollte er raus aus dem Büro. „Die letzte Bewerbung hat gut geklungen. Warum rufen wir die Frau nicht an?“ schlug er vor.
    Caitlins Gesicht verdüsterte sich. „Sie haben mir tatsächlich nicht zugehört.“
    „Natürlich habe ich zugehört“, schwindelte er. „Was stimmt denn mit der Bewerberin nicht?“
    „Sie möchte nach eigenen Angaben für unsere Anwaltskanzlei arbeiten, um auch mal auf der richtigen Seite des Gesetzes zu stehen. Und sie möchte im Fall der Fälle von uns kostenlos vertreten werden.“
    „Na ja, vielleicht habe ich wirklich nicht allzu aufmerksam zugehört“, räumte Nathan ein. „Vermutlich ist sie nicht für uns geeignet… obwohl es ganz unterhaltsam mit ihr werden könnte.“
    „Wir suchen aber keine Unterhaltung“, erwiderte Caitlin seufzend, „sondern eine tüchtige und zuverlässige Büroleiterin.“
    „Könnten Sie nicht einfach jemanden aussuchen? Ich würde mich dabei ganz auf Sie und Ihr gutes Urteilsvermögen verlassen.“
    „Sie verlassen sich nicht auf mich, sondern Sie halsen mir die Verantwortung auf.“ Leider durchschaute Caitlin ihn viel zu oft. „Schön, Sie haben Recht, aber es ist mir weitgehend egal, wen Sie einstellen. Sie soll bloß angenehm im Umgang sein und mir nicht meine Termine durcheinander bringen.“
    „Ihre Termine?“ fragte Caitlin ungläubig. „Sie haben doch so gut wie keine Termine.“
    „ja, und genau so gefällt es mir auch am besten.“
    „Wir brauchen eine gute Büroleiterin, die Ordnung in das Chaos dieser Kanzlei bringt, und darum müssen Sie sich an der Entscheidung beteiligen, wen wir nehmen.“
    „Wenn ich verspreche, Ihre Entscheidung nie zu kritisieren“, drängte Nathan, „kümmern Sie sich dann um die Sache? Ich würde Ihnen ja gern helfen, aber ich habe eine Verabredung.“
    „Mit einem Mandanten oder einer Angelrute?“
    „Mit einem Mandanten“, behauptete er, aber weil er – zumindest für einen Anwalt – ein ehrlicher Mann war, fügte er hinzu: „Und mit einem Satz Golfschläger.“
    „Nathan!“
    Er geriet in Versuchung, sie daran zu erinnern, dass er immerhin der Seniorpartner war. Zwei Jahre lang hatte er die Kanzlei allein geführt, bevor er vor neun Monaten Caitlin mit aufnahm. Sie kam zwar direkt von der Universität, aber zu dem Zeitpunkt störte die viele Arbeit bereits seine Freizeit.
    Sie war die erste Bewerberin gewesen, mit der er sprach, und er stellte sie wegen ihrer wunderschönen grauen Augen ein. Das dichte, schulterlange braune Haar war auch nicht schlecht, und dazu kamen ein Grübchen im Kinn und eine zierliche frauliche Figur. Da auch ihre Zeugnisse gut waren, behielt er sie.
    Damals^ hatte er allerdings nicht geahnt, worauf er sich da einließ. Caitlin führte in seiner netten und gemütlichen Kanzlei ein Tempo ein, als müssten sie die juristische Welt des Landes aufhorchen lassen. Das war ihm zu viel. Noch dazu wollte sie nicht nur sein Büro, sondern auch ihn ändern. Aber schöne Augen hatte sie, das musste er ihr lassen.
    Caitlin trommelte ungeduldig mit den Fingern auf seinen Schreibtisch. „Sie hören auch jetzt noch nicht zu!“
    „Wissen Sie eigentlich, dass Ihre Augen Funken sprühen, wenn Sie sich ärgern? Natürlich nur im übertragenen Sinne, aber die Wirkung ist ähnlich.“
    „Dann wirkt es im Moment wahrscheinlich wie ein ganzes Feuerwerk.“
    „Ja, richtig“, bestätigte Nathan und betrachtete sie genauer. „Sieht großartig aus.“ Wenn er mit Caitlin flirtete, wurde sie stets schroff und beschäftigte sich schnell mit etwas anderem.
    Jetzt sah sie zum Beispiel konzentriert die Bewerbungsschreiben durch. „Ich könnte ja zwei oder drei Bewerberinnen aussuchen und zu einem Vorstellungsgespräch bitten. Dann müssten Sie natürlich dabei sein und mir bei der endgültigen Entscheidung helfen.“
    „Warum denn? Sie wissen doch, wie ich mir eine Büroleiterin vorstelle. Also nehmen Sie eine, die Ihnen zusagt, und die wird bestimmt wunderbar sein.“

    „Sie
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