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Das Geheimnis des alten Filmstudios

Das Geheimnis des alten Filmstudios

Titel: Das Geheimnis des alten Filmstudios
Autoren: Ken Follett
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er Geld eingezahlt hatte, warum hatte er dann den Einzahlungsbeleg samt Durchschlag mitgenommen? Es sei denn… natürlich! Das war es!
    Die Männer der Maskenbande gaben sich immer als Kunden aus, bevor sie zuschlugen. Einer aus der Bande mußte den Einzahlungsbeleg ausgefüllt haben, während die anderen auf eine Gelegenheit lauerten, hinter die Schalter zu gelangen.
    Und der Einzahlungsbeleg war schließlich auf dem Boden in Mr. Wheelers Garage gelandet.
    Dann erinnerte sich Mick, wo er schon mal so einen
    Pinsel gesellen hatte wie den, der neben dem Bankbeleg gelegen hatte. Es gab einige davon im Filmstudio. Es waren Make-up-Pinsel.
    Auf einmal paßte alles zusammen. Die Nachtwächter hatten den Lieferwagen der Maskenbande jedesmal passieren lassen.
    Warum? Sie mußten Anordnungen vom Besitzer des Filmstudios haben, und der war - Norton Wheeler.
    Mr. Wheeler mußte der Kopf der Maskenbande sein!
    und plötzlich wußte Mick, wohin sie Izzie verschleppt hatten.
    Er zog seine Schuhe wieder an und rannte aus der Wohnung.
    Seine Mutter rief hinter ihm her: »Du gehst heute nicht mehr raus, nicht bei diesem Wetter!« Mick überhörte ihren Befehl und sprang die Treppe mit großen Sätzen hinunter.
    Es hatte aufgehört zu regnen, aber die Straßen waren immer noch naß. Wie auch immer, Micks dicke Reifen waren wie geschaffen dafür, auf nassen Straßen schnell voranzukommen. Er wäre niemals gestürzt, wäre er nicht beim Kreisverkehr in Panik geraten.
    Er fuhr die gleiche Strecke, die der Lieferwagen genommen hatte, und passierte die Stelle, an der er gestürzt war. Von dort aus brauchte er nur noch fünf Minuten, um die King Edward Avenue zu erreichen.
    Der Lieferwagen stand in Mr. Wheelers Garageneinfahrt.
    Im Haus brannte Licht, denn durch den grauen Himmel und den Regen war die Dämmerung früher hereingebrochen als gewöhnlich. Mick lehnte sein Rad gegen die Gartenmauer und spähte darüber hinweg in den Garten.
    Er studierte den Ort einige Minuten, dann wußte er, was er zu tun hatte.
    Er hechtete über die Mauer und kauerte sich hinter einem Blumenbeet nieder. Niemand hatte ihn gesehen. Schnell brachte er eine kurze Strecke über den Rasen hinter sich und suchte Deckung unter einem Rosenstrauch. Unentdeckt erreichte er schließlich die Hauswand.
    Ein schmaler Weg führte um das Haus herum. Mick ging auf Hände und Knie hinunter und kroch unter den niedrigen Fenstern her, bis er die Hausecke erreicht hatte. Dort erhob er sich, weil es an der Seite keine Fenster gab, und schlich lautlos bis zum Garten hinter dem Haus.
    Er beobachtete die Rückseite des Hauses. Wenn sie Izzie hierher gebracht hatten, wo würden sie ihn gefangenhalten?
    Wahrscheinlich im oberen Stock, von wo er nicht durch ein Fenster fliehen konnte. Und in einem Zimmer, das sie abschließen konnten.
    Oben gab es drei Fenster: ein sehr breites, ein schmales und ein drittes mit einer Milchglasscheibe. Das letzte gehörte sicher zum Badezimmer. Und dahinter brannte Licht.
    Mick schaute sich das Badezimmerfenster genauer an. Der große, untere Teil bestand aus Milchglas, doch darüber befand sich noch eine schmale Scheibe aus normalem Glas. Das Fenster lag nah an der Hausecke.
    Unterhalb des Fensters, an der Rückseite des Hauses, war ein Wintergarten angebaut, dessen Dach fast bis zum Badezimmerfenster hinaufreichte. Mick kroch am Haus entlang zum Wintergarten hinüber.
    Dann faßte er noch einmal Mut und schlich um den Wintergarten herum bis zu den Mülleimern. Einen von ihnen schleppte er zum Wintergarten. Er stellte ihn an die Ecke, die mit dem Haus verbunden war, und kletterte hinauf.
    Von dort aus konnte er ohne Mühe das Dach des Wintergartens erreichen. Er zog sich hinauf und schlich wie auf rohen Eiern über das dicke Glas bis zur Ecke des Hauses. Von dort aus lief ein Abflußrohr am Badezimmerfenster vorbei zur Regenrinne hinauf. Mick schob seine Hände hinter das Rohr, packte fest zu und kletterte Zug um Zug daran die Mauer hinauf.

    Seine Armmuskeln schmerzten schon bald, aber er wußte, daß er es schaffen konnte — in der Schule war er einer der Besten, wenn sie die Stangen und Taue in der Turnhalle hinaufklettern mußten.
    Stück für Stück schob er sich höher, bis sich sein Gesicht in Höhe der schmalen, durchsichtigen Glasscheibe im oberen Teil des Fensters befand. Dann blickte er ins Zimmer hinein.
    Izzie starrte in das Gesicht des Mannes, der ihn aus dem Schacht gezogen hatte.
    »So, du bist also die kleine Ratte, die hier
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