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Das Geheimnis des alten Filmstudios

Das Geheimnis des alten Filmstudios

Titel: Das Geheimnis des alten Filmstudios
Autoren: Ken Follett
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zurückgekehrt, um sich umzuziehen.«
    Der Mann mit der Halbglatze sagte:
    »Dazu haben wir jetzt keine Zeit. Wir werden es später zählen. Das sind alles verschiedene Scheine und Münzen.« Er klappte den Koffer wieder zu.
    Die Männer verließen das Studio.
    Mick und Izzie blieben, wo sie waren, und lauschten. Plötzlich wurde die Tür wieder geöffnet. Der Mann mit der Halbglatze war zurückgekehrt und knipste das Licht aus.
    Diesmal warteten die Jungen, bis sie hörten, wie ein Auto angelassen wurde und davonfuhr. Erst dann schaltete Izzie seine kleine Taschenlampe an und kletterte vorsichtig die Leiter hinab.
    Mick sagte: »Das wird allmählich gefährlich. Sie hätten bloß mal hochzusehen brauchen, um uns zu entdecken.«
    Im Schein der Taschenlampe kehrten sie in den Lagerraum zurück und krochen dann hintereinander durch das Kanalrohr. Ihr Pfad aus Sperrmüll war noch begehbar, noch nicht im Schlamm versunken, und sie erreichten die Uferbank mit trockenen Füßen.
    Als sie zur Brücke gingen, sagte Izzie:
    »Ich verstehe das alles nicht.«
    »Was?«
    »Was sie dort zu suchen hatten. Ich meine, wenn sie einen Film gedreht haben, wo waren dann der Regisseur, die Kameraleute, die Garderobiere, die Maskenbildner und all die anderen? Außerdem ist das Filmstudio angeblich geschlossen.«
    »Vielleicht haben sie die Erlaubnis, es zu benutzen«, vermutete Mick.
    »Das muß es sein«, räumte Izzie nachdenklich ein.
    Es wurde nun dunkel. Izzie kettete sein Rad los und fuhr nach Hause.
    Mick ging hinauf in die Wohnung.
    Seine Mutter saß vor dem Fernseher. »Es wird Zeit, daß du lernst, deine Sachen selbst wegzuräumen«, sagte sie. »Heb das Stück Zeitung dort auf.«
    Mick bückte sich nach der herausgerissenen Seite der Hinchley News, die noch immer dort lag, wo er sie zurückgelassen hatte. Er ging hinüber zum Schrank und legte sie in die Schublade, auf Mrs. Briggs blöde Zeittabelle.
    »Dieser Unsinn mit dem Lieferwagen, um den Mrs. Briggs soviel Wind macht, hat wirklich nichts mit unserer Eingabe zu tun, oder?« fragte er seine Mom.
    »Mein, aber du solltest trotzdem nicht so abfällig darüber reden.«
    »Warum nicht, wenn es wahr ist?«
    »Weil es unhöflich ist. Man kann die Gefühle von Menschen verletzen, wenn man die Wahrheit zu laut sagt, weißt du?«
    »Oh«, machte Mick. Seine Mutter hatte also nur so getan, als ob sie mit Mrs. Briggs einer Meinung wäre.
    Er holte die Zeittabelle aus der Schublade, schaute sie sich eine Weile an und legte sie zurück.
    Er schloß die Schublade und wandte sich ab.
    Dann stutzte er. Irgendwas an der komischen Zeittabelle hatte bei ihm etwas ausgelöst.
    Er zog die Schublade wieder auf und sah sich die Liste noch einmal an. Es gab zwei Spalten. In die eine waren die Tage, in die andere die Zeiten eingetragen. Irgend etwas an den Daten kam ihm bekannt vor. Dann wußte er, was es war. Er holte die Zeitungsseite hervor und sah sie sich an.
    »Verdammt!« entfuhr es ihm.
    »Du sollst nicht fluchen«, sagte seine Mom. Aber er hörte sie gar nicht. Er hielt die Zeitung und Mrs. Briggs Liste nebeneinander.
    »Die Zahlen sind dieselben«, flüsterte er.
    »Wovon redest du?« fragte seine Mom.
    »Nichts«, erwiderte er hastig.
    »Wenn du über ›nichts‹ reden willst, dann tu es bitte in der Küche und stör mich nicht beim Fernsehen.«
    Mick trug die Zeitung und die Liste in die Küche, setzte sich an den Tisch und studierte die Zahlen genauer.
    Er hatte recht gehabt. An jedem Tag, an dem die Maskenbande einen Überfall gemacht hatte, war Mrs. Briggs der Lieferwagen auf dem Studiogelände aufgefallen.
    Nun wußte er, was die Männer im Filmstudio zu suchen hatten!
    Das Kellerman’s Filmstudio war das Versteck der Maskenbande!
    »Quatsch«, sagte Izzie leise.
    »Ich kann es beweisen!« erwiderte Mick.
    Sie standen am folgenden Tag nebeneinander in der Aula der Schule. Sie hatten das Lied Wir pflügen die Felder und säen in ihrem Liederbuch aufgeschlagen, waren aber mit den Gedanken ganz woanders.
    »Paß auf«, sagte Mick, »die Daten der Überfälle der Maskenbande sind genau gleich mit den Tagen und Zeiten, die Mrs. Briggs notiert hat.«
    »Das beweist noch gar nichts«, sagte Izzie ein wenig lauter.
    Die Adleraugen von Mr. Solomon richteten sich auf die beiden.
    »Alle guten Dinge um uns herum sind uns vom Himmel gesandt«, sagte Mick so laut er konnte. Mr. Solomons Blick wandte sich von ihnen ab.
    Mick fuhr fort: »Die Bande schminkt sich im Studio, macht den Überfall
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