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Das Geheimnis des alten Filmstudios

Das Geheimnis des alten Filmstudios

Titel: Das Geheimnis des alten Filmstudios
Autoren: Ken Follett
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und kehrt mit der Beute in ihr Versteck zurück«, sagte er. »Die Polizei vermutet doch, daß die Bande echte Schminke benutzt und all das Zeug, oder?«
    Jetzt schaute Izzie nicht mehr so spöttisch. Sie beugten den Kopf zum abschließenden Gebet und beeilten sich danach, die Aula zu verlassen.
    Izzie sagte: »Ich denke, wir sollten zur Polizei gehen.«
    »Du bist nicht ganz dicht!«
    »Warum?«
    »Nimm an, es stimmt alles nicht. Wir werden verdammten Ärger kriegen, weil wir ins Studio eingestiegen sind.«
    Izzie dachte eine Minute lang nach. »Wir müssen Beweise finden«, sagte er.
    »Und wie?«
    »Weiß ich nicht. Aber es muß einen Weg geben.«
    In ihrer Klasse setzten sie sich in ihre Bank und holten ihre Bücher heraus.

FÜNFTES KAPITEL
    I zzie saß auf seinem Fahrrad vor Micks Haus, die Hand auf das Geländer des Kellereingangs gestützt, und wartete auf Mick. Er dachte immer noch daran, wie sie das Problem der Maskenbande lösen konnten. Es gab keinen Zweifel: Sie brauchten unbedingt einen Beweis, daß die Männer im Filmstudio die Gangster waren. Das herauszufinden war nicht schwer gewesen. Aber wie sollten sie es beweisen?
    Izzie fragte sich, wie ein Beweis aussehen konnte. Wenn sie die Männer dabei fotografieren konnten, während sie ihre Verkleidung wechselten und sich ab-schminkten, das wäre schon was. Aber das war nicht
    möglich, ohne dabei erwischt zu werden.
    Mick erschien und schlug die Tür hinter sich zu. Sein Fahrrad stand im Kellereingang. Er holte es hoch, setzte sich wie Izzie in den Sattel und stützte sich ebenfalls am Geländer ab.
    »Ich denke, wir sollten das alles vergessen», sagte er.
    Izzie war überrascht. »Warum?«
    »He, warum sollen wir eigentlich helfen, sie zu fassen?«
    »Weil - weil sie Verbrecher sind, darum.« Für Izzie war das sonnenklar.
    »So? Warum müssen wir auf der Seite des Gesetzes stehen? Ich bin auf selten der Bösewichter.«
    »Komm, sei nicht albern, Mick. Außerdem wirst du nie wieder eine Gelegenheit wie diese haben, ein richtiges Abenteuer zu erleben. Stell dir das mal vor -zwei Schüler bringen die berüchtigte Maskenbande zur Strecke, ganz allein. Wir müssen es einfach versuchen.«
    Mick dachte eine Weile nach. Izzie sah, welchen Kampf er innerlich mit sich ausfocht. Für Izzie gab es da nichts zu überlegen - wenn er konnte, würde er immer helfen, Verbrecher zu fangen. Es schien ihm, als würde Mick die Gangster im stillen bewundern. Aber die Aussicht auf ein spannendes Abenteuer war stärker.
    »Das Problem ist, wie wir sie fangen«, sagte Mick schließlich. Izzie wußte nun, daß er ihn überzeugt hatte.
    »Ich habe darüber nachgedacht«, erwiderte er. »Am besten wäre es natürlich, Fotos von ihnen zu schießen, während sie sich abschminken und umkleiden, nachdem sie einen Überfall gemacht haben.«
    »Ja, und dann von ihnen erschossen werden«, sagte Mick spöttisch. »Hm.« Izzie runzelte die Stirn. »Andererseits«, sagte Mick, »könnten wir ihre Verkleidungen fotografieren, wenn sie nicht da sind.«
    »Ja«, rief Izzie begeistert. »Und ihre Waffen - und das gestohlene Geld, falls sie es in ihrem Versteck zurücklassen.« »Aber wir haben keinen Fotoapparat.« »Ich habe einen.« Izzie war erregt. Micks Vorschlag war die Lösung.
    »Kannst du damit auch drinnen Bilder machen?« »Ja. Ich habe ein Blitzlicht.« »Dann laß uns den Apparat holen.« Sie stießen sich vom Geländer ab und fuhren zu Izzies Haus.
    Izzie zeigte Mick stolz seinen Fotoapparat. »Es ist eine Kleinbildkamera«, sagte er. Mick nickte. »Und das hier ist das Blitzlicht.« Mick nahm beides in die Hand.
    »Sieht ein bißchen kompliziert aus«, sagte er.
    »Ja, aber es ist einfach, wenn du ein bißchen Übung hast.« Er nahm die Kamera zurück und legte einen Film ein. Dann packte er die Kamera, das Blitzlichtgerät und eine Schachtel mit Blitzlichtbirnen in eine Ledertasche und schwang sie sich über die Schulter.
    »Es war ein Weihnachtsgeschenk«, sagte er. »Eigentlich sollte ich eine Filmkamera bekommen, aber dann wurde das Filmstudio geschlossen, und mein Vater konnte es sich nicht mehr leisten.«
    Sie gingen die Treppe hinunter. Izzie sagte zu seiner Mutter: »Wir wollen ein paar Fotos machen. Ist es schlimm, wenn ich nicht zum Abendessen da bin?«
    »Geht schon«, sagte sie, »aber verlang nicht von mir, daß ich dir noch Eier mit Chips auftische, wenn du spät nach Hause kommst.«
    Sie fuhren zurück zur Canal Street und ließen ihre Fahrräder bei Micks Haus
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