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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224
Autoren: Dana Kilborne
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PROLOG
    Das Hundegebell hallte durch die Nacht.
    Bei jedem Laut zuckte der Mann wie von Stromschlägen gehetzt zusammen, während ihm der Schweiß in salzigen Sturzbächen von der Stirn lief. Seine Augen brannten, sein Atem ging schnell, und sein Puls raste. Wie lange war er schon auf der Flucht? Fünf Minuten? Zehn? Eine Viertelstunde? Er wusste es nicht, aber die Zeitspanne kam ihm wie eine Ewigkeit vor, und er wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Seine Beine fühlten sich jetzt schon schwer wie Blei an, und sein Herz hämmerte so stark, dass es seine Brust zu sprengen drohte.
    Wieder bellten die Hunde. Dieses Mal kam es ihm noch lauter vor. Aber die Hunde wurden nicht lauter, sie kamen näher.
    Immer näher.
    Die Hunde – und damit auch die Polizisten.
    Seine Verfolger …
    Warum tat er sich das überhaupt an? Er wusste, dass er keine Chance hatte. Und es war auch nicht schlimm. Wichtig war nur das, was er kurz vor Beginn seiner Flucht getan hatte. Etwas, das ihm ein sorgenfreies Leben ermöglichen würde, sobald er in zehn bis fünfzehn Jahren aus dem Gefängnis kam. Ein Geheimnis, das sie niemals aus ihm herausbekommen würden.
    Er hatte sich ein so geniales Versteck ausgesucht: Ein altes Herrenhaus im Wald, das völlig verfallen war. Keine Menschenseele würde sich in das gruselige Gebäude wagen oder dort gar einen solchen Schatz vermuten!
    Sein Plan war perfekt.
    Warum also blieb er nicht einfach stehen und ergab sich mit erhobenen Händen seinem Schicksal, bevor sie ihn am Ende noch über den Haufen schossen?
    Doch das konnte er nicht. Erstens, weil er sicher war, dass die Polizisten ihm niemals einfach in den Rücken schießen würden, und zweitens weil es ganz einfach nicht seine Art war. Aufgeben kam nicht infrage, niemals. Wer aufgab, konnte nur verlieren, das hatte schon sein Großvater immer gesagt.
    Wieder erklang das Hundegebell, und automatisch legte der Mann noch einen Zahn zu. Das zumindest versuchte er. Doch je mehr Mühe er sich gab, schneller zu laufen, desto langsamer wurde er. Das Stechen in seinen Seiten wurde unerträglich, der Atem wurde ihm knapp, und immer wieder wurde ihm sogar kurz schwarz vor Augen. Doch er gab nicht auf. Nein, niemals! Er rannte weiter, ohne wirklich zu registrieren, dass von Rennen kaum noch die Rede sein konnte, so langsam, wie er tatsächlich vorankam.
    Weiter! Ich muss weiter!
    Doch er kam nicht mehr weiter. Genau in dem Moment, in dem er versuchte, seine letzten Kräfte zu mobilisieren, spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Rücken und alles begann sich um ihn herum zu drehen. Er sah Sterne aufblitzen, dann wurde es wieder dunkel, und schließlich konnte er sich nicht mehr halten und kippte nach hinten hin weg.
    Auf dem Rücken im feuchten Gras liegend, sah er den fast vollen Mond über sich am tiefschwarzen Himmel und schloss die Augen. Nur einen Augenblick ausruhen, dachte er abwesend, während er die plötzliche Ruhe genoss. Einen kleinen Moment nur …
    Als er die Augen wieder aufschlug, konnte von Ruhe keine Rede mehr sein. Unerträglicher Lärm hallte in seinen Ohren wieder. Er wusste sofort, was dieser Lärm zu bedeuten hatte.
    Die Hunde waren da.
    Seine Flucht hatte ein Ende.
    Endlich.

1. KAPITEL
    Jahre später – Gegenwart …
    Geschickt duckte sich Rii unter der mit Kraft geschwungenen Keule des Kelten weg, rollte sich auf dem weich mit Laub und Moos gefederten Waldboden ab und war innerhalb von Sekundenbruchteilen wieder auf den Beinen.
    Sie hob ihren Kampfstab, der aus dem gut einen Meter achtzig messenden, knorrigen und fast armdicken Ast einer Blutbuche bestand, und ging nun ihrerseits zum Angriff über.
    Körperkraftmäßig war Rii ihrem Gegner weit unterlegen. Dafür war sie geschickter und wendiger – und sie besaß magische Kräfte. Erst vor Kurzem hatte sie bei einem Kampf ein altes Buch mit mächtigen Zaubersprüchen erbeutet. Sie musste nur dazu kommen, einen von denen, die sie bereits beherrschte, anzuwenden und dem Kelten eine katastrophale Niederlage zu bereiten. Doch der war gerissen und verschlagen und hatte Rii mit seinen ständigen Attacken in die Defensive gedrängt.
    Es wurde Zeit, den Spieß endlich umzudrehen.
    Mit einem Kampfschrei stürzte Rii sich auf ihren Kontrahenten und trieb ihn mit wuchtigen Hieben zurück. Der Angriff verfolgte vor allem einen Zweck: sich ein wenig Luft und Platz zu verschaffen. Beides brauchte Rii, um ihre gefährlichste Waffe zu ziehen.
    Ihren Zauberstab.
    Endlich war es
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