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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose
Autoren: Lisa Kleypas
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sonderlich gut. Und keiner von uns beiden kann den anderen zwingen, sich zu ändern. Also … bleibt mir nur noch ein Wunsch. Einmal in meinem Leben möchte ich dich lieben und dein Geständnis hören, dass du mich liebst.«
    Sie sahen einander an und waren sich der knisternden Spannung, der aufflackernden unberechtigten Hoffnung bewusst. Das gespannte Schweigen wurde durch eine männliche Stimme gestört, die von der Treppe herauf klang, drohend und fordernd, während die Diener versuchten, den Eindringling zu beruhigen.
    »Savage! Ich will wissen, wo zum Teufel Jessica ist! Sie verdammter Feigling … ich will sie sofort sehen!«
    Julia erschrak zutiefst. Es war zweifelsfrei Logans Stimme, aber er hatte noch nie so geschrien, außer auf der Bühne. Er musste in Rage geraten sein, nachdem er ihr plötzliches Verschwinden am New Theatre entdeckt hatte.
    Den Blick immer noch auf Damon gerichtet, rief sie mit angestrengter, aber fester Stimme: »Es geht mir gut, Logan!«
    Seine Stimme wurde lauter, als er die Treppe heraufkam. »Wo sind Sie?«
    Julia warf Damon, der sich nicht bewegte, einen vorsichtigen Blick zu. Offensichtlich beunruhigten ihn der Gedanke, einem wütenden Logan Scott gegenüberzustehen, nicht im Geringsten. »Ich befinde mich in der Suite rechts neben der Treppe«, antwortete sie. Zögernd bewegte sie sich zu dem Schlüssel, der glänzend auf dem Teppich lag, und überlegte, ob Damon sie davon abhalten würde, die Tür aufzuschließen. Bevor sie den Schlüssel erreichte, erzitterte die Tür mit einem explosiven Donnern, dann einem zweiten, und die Scharniere quietschten beängstigend. Noch zwei verheerende Schläge, und die Tür war aufgebrochen.
    Und dann stand dort Logan, die rotbraunen Haare wild zerzaust. Rasch überblickte er die Szene: Julias zerknitterte Kleider, das abgelegte Jackett und der Schlüssel auf dem Boden, Damons offenes Hemd. Ein verächtliches Schnauben verzerrte Logans breiten Mund. »Sie werden schon noch lernen, sich von ihr fernzuhalten, wenn ich erst mit Ihnen fertig bin.«
    Düsteres Vergnügen warf einen Schatten über Damons Gesicht. »Noch gehört sie nicht Ihnen.«
    »Es geht mir sehr gut«, sagte Julia zu Logan, und die Aura des Hasses, die den Raum erfüllte, nahm ihr den Atem.
    »Bitte bringen Sie mich von hier fort, und wir werden das später wie Erwachsene regeln …«
    »Der einzige Ort, an den du gebracht wirst, ist mein Bett«, sagte Damon mit belegter Stimme. »Sofort nachdem ich deinen Verlobten aus dem Haus geworfen habe.«
    Das war ganz deutlich das Signal für Logan. Er stürzte sich mit blitzartiger Geschwindigkeit auf Damon, schwang die breite Faust in hohem Bogen und ließ sie schließlich mit einem Übelkeit erregenden dumpfen Geräusch in Damons Gesicht krachen.
    »Nein«, keuchte Julia und wollte sich auf die beiden Männer stürzen, blieb aber stehen, als Damon sich über seinen Rivalen stellte. Die beiden Männer kämpften heftig, schlugen aufeinander ein, und Julias Schreien, endlich aufzuhören, ging in dem Tumult unter. Mit einem Knurren schob Damon Logan einige Schritte zurück, und dann starrten sich beide mit mörderischen Blicken an.
    Sofort ergriff Julia die Gelegenheit, sich zwischen die Rivalen zu drängen. Nach einem Blick in Damons verzerrtes Gesicht ging sie stattdessen auf Logan zu und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Brust. Er sah mit hitzigen blauen Augen auf sie herunter, und seine Nüstern blähten sich mit jedem Atemzug.
    »Bitte«, sagte sie ruhig, »das ist nicht nötig.«
    »Kommen Sie jetzt mit mir«, murmelte Logan.
    Julia dachte daran, ihm zu folgen, aber etwas in ihr wehrte sich gegen den Gedanken. Sie konnte nur ein Stammeln zustande bringen. »Ich … k-kann nicht.«
    »Nach allem, was er getan hat?« fragte Logan scharf. »Einer der Bühnenarbeiter sah, wie Sie hinter der Bühne entführt wurden. Ich wusste gleich, dass es Savage gewesen sein musste. Gott weiß; dass mich sein Verhalten nicht überraschte.« Er packte sie bei den Schultern, und seine Finger gruben sich in ihr weiches Fleisch. »Er glaubt, Sie zu besitzen. Verlassen Sie ihn jetzt und beenden Sie die ganze verdammte Angelegenheit.«
    Sie ließ den Blick sinken, da – sie ihm nicht länger ins Gesicht sehen konnte. »Noch nicht«, sagte sie leise. »Es ist noch nicht alles geregelt. Bitte versuchen Sie, das zu verstehen.«
    »Oh, ich verstehe«, antwortete Logan kühl. Julia spürte, wie seine Finger sich lockerten und seine Hände sich
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