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Das Geheimnis der Moorleiche

Das Geheimnis der Moorleiche

Titel: Das Geheimnis der Moorleiche
Autoren: Stefan Wolf
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und wir
wollen alle keinen Streit. Also, mach keinen Stress, okay?«
    Jackys Lächeln war einem
ungläubigen Blick gewichen. Er schubste Tim von sich weg.
    »Klappe, Wischmopp! Mit wem,
glaubst du, sprichst du?«
    »Keine Ahnung!«
    Ein weiterer Schubser warf Tim
unsanft zu Boden. Jacky sah drohend auf ihn herunter.
    »Pass auf, du Verlierer. Ich
mach dich fertig! Verstehst du?!«
    Er unterstrich die Drohung mit
einem vernichtenden Blick und wandte sich zum Gehen. Seine Freunde straften die
vier von TKKG ebenfalls mit Blicken ab und folgten dann ihrem Anführer. Im Wald
wurden die Autos gestartet, die Türen klappten, die Motoren heulten auf. Dann
war der Spuk vorüber.
     
    »So ein Vollidiot!« Gaby hatte
Tränen in den Augen. »Was hat er gemeint, mit ›ich mach dich fertig‹? Kommen
die wieder? Tim!«
    Tim rappelte sich auf.
    »Hat einer von euch die
Kennzeichen gesehen?«
    Doch keiner hatte die Wagen so
genau beachtet.
    Gaby hielt Tim fest, froh, dass
ihm nichts Schlimmeres passiert war. Tim strich ihr beruhigend über den Rücken.
    Klößchen blies Luft durch die
Zähne. »Was für ein Armleuchter.«
    Karl war blass. »Entschuldigt —
ist wohl meine Schuld. Ich habe wirklich zu auffällig geglotzt. Das hat ihn
provoziert.«
    Tim winkte ab. »Die waren doch
sowieso auf Streit aus. Keine Sorge! Die wären auch so hergekommen.«
    »Es ist nur...« Karl schwieg
einen Moment. Die anderen horchten auf. Er fuhr fort: »Meint ihr nicht, dass
diese Typen etwas mit dem Überfall auf Gurinders Vater zu tun haben könnten?«
    Die vier Freunde sahen sich
unsicher an.
    »Ihr habt recht«, wiegelte Karl
ab. »Ein reiner Verdacht. Es gibt natürlich gar keine Anhaltspunkte. Man darf
nicht vorschnell...«
    Tim unterbrach ihn.
    »Sagen wir mal so: zutrauen
würde ich es ihnen sofort.«
    Karl rückte nervös an seiner
Nickelbrille.
    »Was sollen wir machen? Wir
können die ja nicht einfach beschuldigen, nur aus einem reinen Verdacht heraus.
Aber die machen schon echt einen auf gefährlich!«
    »Die Frage ist — tun die nur
so, oder verprügeln die auch jemanden. Wenn ja, kommen sie als Tatverdächtige
natürlich infrage.«
    »Ich frage heute Abend mal
meinen Vater«, schlug Gaby vor. »Vielleicht hat die Polizei die Schläger ja
schon gefasst.«
     
    Am Abend lagen Tim und Klößchen
auf ihren Betten und versuchten, so gut es ging, für den Englischtest zu lernen.
Doch Tim war viel zu aufgewühlt. Er ließ sein Englischbuch sinken und sah an
die Zimmerdecke.
    »Krass, oder? Wir finden eine
Moorleiche, sehen als Einzige den Hauptverdächtigen, erleben einen
randalierenden verrückten Professor, geraten mit einer Jugendgang aneinander,
und morgen schreiben wir Englisch! Und das alles in nur 48 Stunden...«
    Doch von Klößchen kam keine
Antwort — er war längst eingeschlafen. Der letzte Schokoriegel schmolz noch in
seiner Hand. Tim lachte. Dieser Willi! Die Hölle könnte über ihm hereinbrechen
— er ließe sich nicht mal dadurch aus der Ruhe bringen.
     
    Am nächsten Morgen schrieben
sie den Englischtest. Tim hatte trotz allem ein ganz gutes Gefühl. Er hatte es
am Abend doch noch geschafft, alles einmal in Ruhe zu wiederholen. Karl dagegen
geriet ins Schwitzen. Er hatte lieber bis spät abends in der väterlichen
Hausbibliothek über germanische Könige recherchiert — ins Internet durfte er
abends nach neun nicht mehr.
    Gaby, die in Englisch die Beste
war, gab als Erste vorne beim Lehrer ab, nahm ihr Handy in Empfang und
schaltete es sofort ein. Vor dem Verlassen des Klassenzimmers machte sie Tim,
Klößchen und Karl hektisch Zeichen: Nach der Klassenarbeit Treffen im
Pausenhof! Tim war gespannt, was sie zu berichten hatte. Es schien wichtig zu
sein.
     
    Gaby erwartete die anderen mit
vor Aufregung roten Wangen unter der großen Linde im Pausenhof.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte
Tim. Aber Gaby hatte ganz andere Sorgen als die eben abgegebene Englischarbeit.
    »Ihr könnt euch nicht
vorstellen, was passiert ist!« »Was denn?«, fragte Klößchen nach.
    Gaby war außer sich.
    »Das ratet ihr nie! Nie!«
    »Was denn? Sag schon!«
    Tim mochte nicht lange auf die
Folter gespannt werden.
    Gaby sah ihn mit großen Augen
an.
    »Die Moorleiche... Sie ist
weg!«

 
     
    So schnell sie konnten, jagten
TKKG nach der Schule auf
ihren Mountainbikes zum Polizeipräsidium. Es war unglaublich. Was war
geschehen? Wie konnte eine Moorleiche einfach so verschwinden?
    »Jetzt glaub ich’s auch«, rief
Klößchen gegen den Fahrtwind
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