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Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)

Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)

Titel: Das geheime Olchi-Experiment (German Edition)
Autoren: Erhard Dietl
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des Professors parken.
    Von außen sah Brauseweins umgebauter Güterwaggon grau und unscheinbar aus, aber innen war er mit Neonröhren hell erleuchtet und mit den allermodernsten Geräten ausgestattet.
    Da gab es einen Röntgenapparat, ein Lasergerät, einen Atomisator, ein Elektronenmikroskop, eine Zentrifuge und ein paar interessante Geräte, deren Namen außer dem Professor kein Mensch kannte. Daneben standen haufenweise Reagenzgläser, Fläschchen, Röhrchen, Tuben, Schachteln, Gläschen und Töpfchen mit geheimnisvollen Inhalten. Über einer kleinen Gasflamme blubberte eine bläuliche Flüssigkeit in einer Glaskugel. Es zischte und zirpte wie in einem Raumschiff und roch ein bisschen wie in einer Zahnarztpraxis.
    »Vorsicht! Nicht fallen lassen!«, schnaufte der Professor, als sie den Käfig endlich ins Labor geschleift hatten und den Olchi herauszogen. Sie legten ihn auf den Versuchstisch.
    »Ein echter Olchi! Ich kann es kaum glauben!«, staunte Fritzi.
    Der Professor fächelte sich Luft zu. »Er riecht ein wenig streng.«
    »Das ist bei Olchis ganz normal«, sagte Fritzi mit Kennermiene. Vorsichtig strich sie mit dem Zeigefinger über die grüne Olchi-Hand. Ein bisschen wie Tintenfisch fühlte sich die Olchi-Haut an und Fritzi zog ihre Hand schnell wieder zurück.
    Brausewein holte die große Lupe aus der Schublade, um die Olchi-Haut ganz genau zu betrachten. »Sehr interessant«, sagte er und wendete sich zu Fritzi. »Als Erstes nehmen wir ihm mal Blut ab. Machen Sie bitte eine Spritze fertig!«
    »Ist das wirklich nötig?«, fragte Fritzi, die kein Blut sehen konnte.
    »Unbedingt!«, sagte der Professor. »Ich muss seine Blutgruppe bestimmen und die Blutkörperchen untersuchen. Außerdem muss ich es auf Antikörper untersuchen und mit menschlichem Blut vergleichen. Das Blut verrät uns viele Geheimnisse des menschlichen Lebens und, äh, natürlich auch des olchigen Lebens.«
    Fritzi holte die Spritze und verdrehte die Augen. »Machen Sie das bitte selber«, sagte sie.
    »Geben Sie schon her!«, brummte Brausewein, nahm die Spritze und stach sie dem Olchi-Kind beherzt in den Arm. »Ompf!«, machte das Olchi-Kind und drehte sich im Schlaf zur Seite. Es strampelte mit dem rechten Bein und stieß dabei ein Fläschchen mit Desinfektionsmittel vom Tisch.
    »Du liebe Güte!«, sagte Fritzi. »Ich dachte schon, er wacht auf.«
    Sie holte schnell einen Lappen, um alles aufzuwischen.
    Der Professor hielt die mit Olchi-Blut gefüllte Spritze gegen das Licht. »Unglaublich«, murmelte er.
    Das Blut war hellgrün und außerdem ziemlich dickflüssig. »Wirklich erstaunlich!« Brausewein gab einige Tropfen Olchi-Blut auf ein Glasplättchen, um es unter dem Mikroskop zu untersuchen.
    »Schauen Sie mal! Seine grünen Blutkörperchen erinnern mich an irgendetwas«, sagte er.



Neugierig guckte Fritzi durch das Mikroskop. »Lauter klitzekleine Fischgräten!«, staunte sie.
    »Ja, seine Blutkörperchen haben tatsächlich die Form von Fischgräten. Wirklich äußerst ungewöhnlich.« Brausewein rieb seine juckende Nase und dachte nach.
    Dann schob er das Glasplättchen mit dem Olchi-Blut in ein Analysegerät. Auf dem Computer erschienen eine Menge Ziffern und Buchstaben. Brausewein schrieb etwas in ein dickes Buch, lief hin und her, drehte mal da ein Rädchen und drückte dann dort ein Knöpfchen. Er hatte wirklich alle Hände voll zu tun mit seinen Untersuchungen und es dauerte lange, bis er endlich zufrieden war.
    »Jetzt bräuchte ich noch ein Stückchen Olchi-Haar. Würden Sie mir ein Fitzelchen abschneiden?«
    Fritzi wusste, dass man Olchi-Haare nicht mit einer Schere schneiden kann, deshalb nahm sie die Zange aus der Schublade. Sie zwickte ein kleines Stückchen Olchi-Haar ab, und Brausewein löste es in einer Säure auf und gab die Lösung in ein Reagenzglas. Dann sagte er: »Und jetzt bräuchte ich noch ein Stück vom olchigen Fingernagel, würden Sie das bitte auch noch für mich machen, Fritzi?«

    »Ich werd’s versuchen«, sagte Fritzi und holte einen Nagelknipser. Ganz vorsichtig nahm sie die kleine Olchi-Hand und setzte den Nagelknipser an den langen olchigen Daumennagel. »Bitte wach mir jetzt nicht auf!«, flüsterte sie. Der Olchi atmete tief und gleichmäßig. Fritzi drückte den Zwicker mit aller Kraft, aber sie kriegte kein Fitzelchen vom Nagel ab. Nur der Nagelzwicker war verbogen. Der Olchi-Nagel war noch härter als Eisen!
    »Sie müssen den Seitenschneider nehmen!«, riet der Professor. Er rührte in
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