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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
Autoren: Scott Mariani
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an dich, denk an sie. Wenn du sie liebst, musst du gehen.
    «… und die biologischen Auswirkungen dieser Wellenform sind in diesem Diagramm hier illustriert», sagte Roberta soeben. Sie lächelte Dr.   Wright an und nahm den Laserpointer vom Pult, um den roten Lichtpunkt auf das Bild hinter ihr zu richten, das auf der Leinwand aufleuchtete.
    Einige Sekunden stand sie mit dem Rücken zu Ben. Jetzt , dachte er, holte tief Luft und fasste sich. Dann erhob er sich von seinem Platz und schob sich rasch in Richtung des Mittelgangs.
    Gerade als er auf die Tür zugehen wollte, hob eine rothaarige junge Frau in der hintersten Reihe die Hand, um eine Frage zu stellen.
    «Dr.   Kaminski?»
    Roberta drehte sich um. «Ja?», fragte sie, während sie im Auditorium nach einer erhobenen Hand suchte.
    «Könnten Sie bitte den Zusammenhang zwischen steigenden Endorphinkonzentrationen und den Veränderungen der T-Lymphozyten erklären?»
    Ben verschwand durch die Tür und durchquerte die Vorhalle. Eisige Kälte empfing ihn, als er das Gebäude verließ.
    «Dr.   Kaminski?», wiederholte die rothaarige junge Frau.
    Doch Dr.   Kaminski hatte die Frage längst vergessen. Sie starrte hinauf zur Tür, wo gerade jemand den Saal verlassen hatte.
    «Es … es tut mir leid», murmelte sie abwesend und hielt hastig die Hand über das Mikrophon, sodass es in der Lautsprecheranlage krachte und rumpelte. «Dan, können Sie für mich übernehmen?», flüsterte sie dem verblüfften Dr.   Wright zu.
    Und während im Auditorium überraschtes Gemurmel laut wurde, sprang Roberta vom Podium und rannte den Mittelgang hinauf. Studenten drehten die Köpfe nach ihr um und starrten ihr hinterher. Dan Wrights Mund stand offen.
    Ben entfernte sich rasch von der Glasfassade des Gebäudes und eilte mit forschen Schritten und schwerem Herzen über den verschneiten Campus der Universität. Ringsum sanken Schneeflocken aus einem stahlgrauen Himmel herab. Er schlug seinen Mantelkragen hoch. Durch eine Lücke in der Reihe der gedrungenen Gebäude rings um den großen zentralen Platz konnte er die Straße erkennen und einen Taxistand.
    Er stieß einen schweren Seufzer aus, als er die Richtung zu den wartenden Taxis einschlug. Ein Flugzeug, das vom nahegelegenen Flughafen gestartet war, jagte mit ohrenbetäubendem Lärm über ihn hinweg. In weniger als zehn Minuten wäre er selbst dort und würde die Zeit totschlagen, bevor seine eigene Maschine ging.
    Sie platzte durch die Doppeltür, eilte hinaus in das Schneegestöber und starrte von der obersten Treppenstufe hinaus auf den Campus. Ihre Augen blieben auf einer einsamen Gestalt in der Ferne hängen, und sie wusste sofort, dass er es war. Fast hatte er den Taxistand erreicht. Einer der Fahrer war ausgestiegen und hielt ihm die Hintertür auf. Sie wusste, wenn er in diesen Wagen stieg, würde sie ihn nie wiedersehen.
    Sie rief seinen Namen. Doch ihre Stimme wurde übertönt vom dumpfen Donnern einer 747, die in geringer Höhe über die Carleton University hinwegflog. Auf dem Seitenruder war das rote Ahornblatt von Air Canada zu erkennen.
    Er hatte sie nicht gehört.
    Sie rannte los, aber sie rutschte immer wieder aus mit ihren glatten Indoorschuhen. Sie spürte, wie der eisige Wind die heißen Tränen auf ihrem Gesicht kühlte. Erneut rief sie seinen Namen. Die winzige Gestalt in der Ferne richtete sich auf und erstarrte.
    « Ben! Geh nicht weg! »
    Er hörte ihren Schrei, weit hinter sich, und schloss die Augen. In ihrer Stimme schwang ein Unterton von Verzweiflung, von gequältem Schmerz, der ihm die Kehle zusammenschnürte. Langsam drehte er sich um und sah, wie sie ihm über den leeren Platz mit unsicheren Schritten durch den hohen Schnee hinterhergerannt kam, die Arme weit offen.
    «Steigen Sie jetzt ein, Mister?», fragte der Taxifahrer.
    Ben antwortete nicht sofort. Seine Hand ruhte auf dem Griff der Wagentür. Er seufzte und warf die Tür zu. «Sieht so aus, als würde ich noch eine Weile bleiben.»
    Der Taxifahrer grinste und folgte Bens Blick. «Jepp. Sieht so aus, Mister.»
    In einem Schwall aufsteigender Emotionen ging Ben der sich nähernden Gestalt entgegen. Seine Schritte wurden schneller, und dann rannte er. Er hatte Tränen in den Augen, als er ihren Namen rief.
    Am Rand des Platzes kamen sie zusammen. Roberta flog förmlich in seine Arme.
    Er wirbelte sie herum und herum.
    Sie hatte Schneeflocken im Haar.

Anmerkung des Autors
    Die Verweise auf Alchemie, alchemistische Wissenschaft und
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