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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
Autoren: Scott Mariani
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und starrte seinen Herrn ratlos an.
    «Herbie Greenwood arbeitet seit fünfunddreißig Jahren auf Ihrem Anwesen», fuhr Ben fort. «Er hat nie etwas von einer Ruth gehört. Sie hatten nie eigene Kinder, Fairfax, ganz zu schweigen von Enkelkindern. Ihre Frau starb, ohne Ihnen Kinder geschenkt zu haben. Es gab nie ein kleines Mädchen in diesem Palast.»
    «Was haben Sie mit dem richtigen Elixier gemacht?», brüllte Fairfax. Er schleuderte den goldenen Kelch zu Boden. Es gab ein dumpfes Geräusch, und das Gefäß rollte davon.
    Ben griff in seine Tasche und nahm die kleine Glasflasche hervor, die Antonia Branzanti ihm gegeben hatte. «Hier ist es», sagte er. Und bevor sie ihn daran hindern konnten, holte er aus und schleuderte das Fläschchen in den Kamin, wo es gegen das Eisengitter prallte und in tausend Scherben zersprang. Eine Sekunde loderten die Flammen auf, als sich der konservierende Alkohol aus der Mischung entzündete.
    «Na, wie schmeckt Ihnen das, Fairfax?», fragte Ben und sah seinem ehemaligen Auftraggeber gelassen in die Augen.
    Fairfax drehte sich mit weißem Gesicht zu Villiers um. «Nehmen Sie ihn mit und sperren Sie ihn ein!», befahl er mit eisiger Stimme; er war kaum imstande, seine Wut zu zähmen. «Bei Gott, Hope, Sie werden reden.»
    Villiers zögerte.
    «Haben Sie nicht gehört, Villiers?», herrschte Fairfax ihn an, und seine Gesichtsfarbe wechselte von Weiß zu Rot.
    Villiers hob den Revolver erneut. Doch dann drehte er sich zu seinem Arbeitgeber um und zielte auf Fairfax.
    «Was machen Sie denn?», keifte Fairfax. «Haben Sie den Verstand verloren?» Er duckte sich und wich zurück.
    «Er hat nicht den Verstand verloren, Fairfax», erklärte Ben. «Er ist ein Spion. Er arbeitet für Gladius Domini , habe ich recht, Villiers? Sie sind der Maulwurf. Sie haben jede meiner Bewegungen an Ihren wirklichen Boss Usberti gemeldet.»
    Fairfax war bis zum Kamin zurückgewichen. Hinter ihm prasselte und knackte das Feuer. Er starrte Villiers flehend an; seine Hose war nass von Urin. «Ich zahle Ihnen alles, was Sie wollen, Villiers», jammerte er. « Alles . Kommen Sie, Villiers – lassen Sie uns zusammenarbeiten. Erschießen Sie mich nicht.»
    «Ich arbeite nicht mehr für Sie, Fairfax», schnarrte Villiers. «Ich arbeite für Gott.» Er drückte ab. Das helle Bellen der .357er Magnum übertönte den Schrei. Der alte Mann packte sich an die Brust, und auf seinem weißen Hemd erschien ein roter Fleck, der sich rasch ausbreitete. Er stolperte, klammerte sich an einen Vorhang und riss ihn herunter.
    Villiers feuerte erneut. Fairfax’ Kopf wurde nach hinten gerissen, und ein kleines rundes Loch erschien zwischen seinen Augen. Blut spritzte gegen die Wand. Seine Knie gaben nach, und er glitt leblos zu Boden, immer noch den Vorhang in den Händen. Er fiel auf ihn, und ein Ende des Behangs landete im Feuer. Die Flammen fraßen sich gierig am Stoff entlang.
    Bevor Ben über den Tisch springen konnte, war Villiers herumgewirbelt und zielte von der anderen Seite des Raums mit dem Revolver auf ihn. «Stehen bleiben, sofort!»
    Ben umrundete langsam den Tisch und näherte sich unbeirrt Villiers, während er seine Reaktionen beobachtete. Er konnte sehen, dass der Mann nervös war. Villiers schwitzte und atmete ein wenig schneller als gewöhnlich. Wahrscheinlich hatte er noch nie zuvor einen Menschen erschossen, und jetzt befand er sich ganz allein in einer schwierigen Situation. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Ereignisse einen solchen Verlauf nehmen könnten: Seine Organisation war zerschlagen; und es gab niemanden, der ihn hätte unterstützen können. Nichtsdestotrotz – ein nervöser Mann konnte genauso tödlich sein wie ein kaltblütiger. Vielleicht sogar noch tödlicher.
    Villiers hob den Revolver und zielte auf Bens Gesicht. «Bleiben Sie zurück!», zischte er. «Ich schieße!»
    «Nur zu, erschießen Sie mich», entgegnete Ben gelassen, ohne stehen zu bleiben. «Aber dann fangen Sie besser an zu rennen. Weil Ihr Boss sich nämlich auf Ihre Spur setzen wird, sobald er aus dem Gefängnis ist. Er wird Sie dafür verantwortlich machen, dass er seine Beute verloren hat, und er wird Sie auf eine Weise bestrafen, die Sie sich nicht vorstellen können. Wenn Sie mich erschießen, können Sie sich gleich mit erschießen.»
    Die Flammen waren inzwischen vom Vorhang auf den Teppich übergesprungen. Fairfax’ Hose brannte. Ein widerlicher Gestank von Rauch und brennendem Fleisch erfüllte den Raum. Feuer
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