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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
Autoren: Scott Mariani
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Weiden wie ein junger Wilder», erzählte Herbie und kicherte. «Ich erinnere mich noch an den Tag, als er geboren wurde. Sie dachten, es würde nichts mit ihm, aber er hat sie alle Lügen gestraft, der alte Knabe.»
    Auf der nächsten Koppel bemerkte Ben ein kleines graues Pony, das zufrieden graste, und er musste an das Bild von der kleinen Ruth denken, das Fairfax ihm gezeigt hatte. «Ich frage mich, ob Ruth je wieder wird reiten können …», sinnierte er laut.
     
    Wenige Minuten später hielt der Bentley auf dem knirschenden Kies vor dem Herrenhaus, und ein Assistent kam Ben auf der Treppe entgegen. «Mr.   Fairfax wird Sie in einer halben Stunde in der Bibliothek empfangen, Sir. Ich soll Ihnen Ihre Zimmer zeigen.»
    Sie durchquerten die mit Marmor ausgekleidete Eingangshalle, und ihre Schritte echoten von der hohen Decke. Der Assistent führte Ben die Treppe hinauf und in das obere Stockwerk des Westflügels. Nachdem Ben sich ein wenig frisch gemacht hatte, kam er eine halbe Stunde später herunter und wurde in die von einer Galerie umgebene Bibliothek geführt.
    Fairfax stürzte ihm mit ausgestreckter Hand entgegen. «Mr.   Hope, was für ein wunderbarer Moment für mich!»
    «Wie geht es Ruth?»
    «Sie hätten zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können», antwortete Fairfax. «Ihr Zustand hat sich ständig verschlechtert, seitdem wir das letzte Mal miteinander geredet haben. Sie haben das Manuskript?»
    Er streckte erwartungsvoll die Hand aus.
    «Das Fulcanelli-Manuskript ist wertlos für Sie, Mr.   Fairfax», entgegnete Ben.
    Fairfax lief rot an, als er von Wut gepackt wurde. «Was?»
    Ben lächelte und griff in seine Jackentasche. «Stattdessen habe ich Ihnen das hier mitgebracht.» Er nahm den Behälter hervor und überreichte ihn.
    Fairfax starrte den verbeulten Flachmann in seiner Hand an.
    «Ich hab es hineingefüllt, weil es dort am sichersten war», erklärte Ben.
    Begreifen dämmerte in Fairfax’ Gesicht. «Das Elixier ?»
    «Hergestellt von Fulcanelli persönlich. Das Elixier, Mr.   Fairfax. Ich nehme doch an, dass es das war, wonach Sie gesucht haben?»
    In Fairfax’ Augen standen Tränen, als er den kostbaren Gegenstand ergriff. «Ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, Mr.   Hope. Ich werde es sofort in Ruths Krankenzimmer bringen. Meine Tochter Caroline ist Tag und Nacht bei ihr.» Er zögerte. «Und hinterher hoffe ich doch, Mr.   Hope, dass Sie mir beim Abendessen Gesellschaft leisten?»
     
    «Also war die Suche nicht ganz einfach», hob Fairfax hervor.
    Sie saßen gemeinsam im Speisezimmer an dem langen, polierten Tisch aus Walnussholz. Fairfax saß am Kopfende, und hinter ihm knisterte und prasselte ein Holzfeuer im Kamin. Auf einer Seite des Kamins stand eine große Ritterrüstung mit einem glänzenden Breitschwert.
    «Ich wusste, dass es eine schwierige Aufgabe sein würde», fuhr Fairfax fort. «Aber Sie haben meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Ich erhebe mein Glas auf Sie, Mr.   Hope.» Der alte Mann sah Ben triumphierend an. «Sie haben ja keine Ahnung, was Sie für mich getan haben.»
    «Für Ruth», sagte Ben und hob sein Glas.
    «Natürlich. Für Ruth.»
    Ben beobachtete Fairfax aufmerksam. «Sie haben mir nie verraten, wie Sie überhaupt von Fulcanelli erfahren haben.»
    «Die Suche nach dem Elixier ist schon seit langem meine Hauptbeschäftigung», antwortete Fairfax. «Ich bin bereits seit vielen Jahren ein Student der Esoterik. Ich habe jedes Buch über das Thema gelesen und bin jedem Hinweis gefolgt. Doch meine Nachforschungen führten stets ins Leere. Fast hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben, hätte nicht eine zufällige Begegnung in einem Antiquariat in Prag dazu geführt, dass ich den Namen Fulcanelli entdeckte. Ich fand heraus, dass dieser unauffindbare Meister-Alchemist einer der ganz wenigen Männer war, die das Geheimnis des Elixir Vitae kannten.»
    Ben lauschte und trank von seinem Wein.
    «Zuerst dachte ich, Fulcanellis Geheimnis wäre nicht schwierig zu entdecken», fuhr Fairfax fort. «Doch es erwies sich als viel schwieriger, als ich erwartet hätte. Die Männer, die ich bezahlt habe, um es für mich zu holen, liefen entweder mit meinem Geld davon oder endeten als Tote. Mir wurde klar, dass gefährliche Mächte am Werk waren, fest entschlossen, mich von meiner Suche abzuhalten. Und ich begriff, dass gewöhnliche Detektive nicht von Nutzen waren für meine Zwecke. Ich brauchte einen Mann mit sehr viel größeren Talenten. Und bei meiner
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