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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
Autoren: Scott Mariani
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Benedict und Ruth nennen. Eine Wahl, die stark von der Bibel inspiriert war, meinen Sie nicht auch? Ruth Hope … was für ein ironischer, trauriger Name. Weil es keine Hoffnung gab für Ruth, nicht wahr, Benedict?»
    «Wie haben Sie von meiner Schwester erfahren? Sie steht jedenfalls nicht in meinem Lebenslauf.»
    «Oh, wenn man genügend Geld hat, findet man so gut wie alles heraus, mein lieber junger Freund. Ich fand es höchst interessant, dass Sie sich ausgerechnet für diese Art von Arbeit entschieden haben, Benedict. Sie sind kein Detektiv, auch nicht jemand, der Informationen beschafft oder gestohlenes Eigentum zurückbringt. Nein, Sie sind ein Finder verlorener Personen, insbesondere verlorener Kinder . Es ist doch offensichtlich, dass Sie in Wirklichkeit versuchen, Ihre Schuld am Verschwinden Ihrer Schwester zu tilgen, Benedict. Sie haben die Tatsache nie verwunden, dass Ihre Pflichtvergessenheit die Ursache war für Ruths Tod … oder wahrscheinlicher für ein Leben, das schlimmer war als der Tod. Sklavenhändler sind nicht gerade für ihr Mitgefühl bekannt. Vergewaltigung, Folter … Wer weiß, was sie ihr angetan haben?»
    «Sie waren ziemlich beschäftigt, wie es aussieht.»
    Fairfax grinste. «Ich bin immer beschäftigt, Benedict. Wie dem auch sei, ich erkannte, dass Sie niemals den Auftrag ablehnen würden, ein armes, krankes Mädchen zu retten, das den gleichen Namen trägt wie Ihre Schwester und noch dazu im gleichen Alter ist, wie sie es war. Und ich hatte recht. Es war die Geschichte meiner Enkeltochter, die Sie bewogen hat, mir zu helfen.»
    «Was sagen Sie da, Fairfax? Was für eine Geschichte ?»
    Fairfax kicherte. «Wie immer man es nennen mag, Benedict. Ein Phantasiegespinst. Eine Täuschung, wenn Sie möchten, dass ich vollkommen ehrlich bin. Es gibt keine Ruth. Kein sterbendes kleines Mädchen, Benedict. Und ich fürchte, auch keine Erlösung für Sie.»
    Fairfax erhob sich und trat zu einem Sideboard. Er hob den Deckel von einem großen Kästchen und nahm einen kleinen goldenen Kelch hervor. «Nein, kein sterbendes Mädchen», wiederholte er. «Nur einen alten Mann, der sich eine bestimmte Sache mehr als alles andere wünscht.» Er starrte den Kelch verträumt an. «Sie haben ja keine Ahnung, wie sich das anfühlt, Benedict, wenn sich ein Leben wie das meine dem Ende nähert. Ich habe so viele großartige Dinge erreicht und so viel Reichtum und Macht erschaffen … Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, mein Imperium den Händen geringerer Menschen zu überlassen – Menschen, die es verschleudern und verspielen würden. Ich wäre als höchst unglücklicher und frustrierter Mann in mein Grab gegangen.» Er hielt den Kelch in die Höhe, als wollte er Ben zuprosten. «Doch jetzt sind meine Sorgen vorbei – dank Ihnen, Benedict. Ich werde der reichste und mächtigste Mann sein, den die Geschichte je gekannt hat, und ich werde alle Zeit der Welt haben, um meine Ziele zu erreichen.»
    Die Tür öffnete sich, und Alexander Villiers betrat den Raum. Fairfax warf seinem Assistenten einen wissenden Blick zu, als dieser näher trat. Villiers verzog die Lippen zu einem breiten Grinsen. Er zog einen kurzläufigen Revolver, einen .357er Taurus, und richtete ihn auf Ben.
    Fairfax lachte. Er hob den Kelch an die Lippen. «Ich wünschte, ich könnte auf Ihre Gesundheit trinken, Benedict. Aber ich fürchte, Sie sind am Ende Ihrer Reise angekommen. Erschießen Sie ihn, Villiers.»

Kapitel 65
    Villiers zielte mit dem Revolver auf Bens Kopf. Fairfax schloss die Augen und trank gierig aus seinem goldenen Kelch.
    «Bevor Sie mich erschießen, sollten Sie noch etwas wissen», erklärte Ben. «Was Sie da soeben getrunken haben, ist nicht das Elixier des Lebens. Es ist Leitungswasser aus Ihrem Badezimmer.»
    Fairfax senkte den Kelch. Ein paar Wassertropfen rannen ihm über das Kinn. Der Ausdruck von Verzückung in seinem Gesicht war verschwunden. «Was haben Sie da gesagt?», fragte er langsam.
    «Sie haben es gehört», entgegnete Ben. «Ich muss gestehen, Sie haben mich wirklich genarrt. Sie hatten recht mit Ihrer Einschätzung. Ich war tatsächlich blind für Ihre Lügen. Es war brillant, Fairfax. Und es hätte beinahe funktioniert. Wäre nicht eine Reifenpanne im letzten Moment dazwischengekommen und die Bekanntschaft mit Ihrem Stallmeister, würden Sie jetzt mit dem echten Elixier dort stehen.»
    «Was reden Sie da?», sagte Fairfax mit seltsam erstickter Stimme.
    Villiers hatte den Revolver gesenkt
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