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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
Autoren: Scott Mariani
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züngelte an der Seite des Sofas nach oben und fraß sich knisternd und knackend in den Polstern fest.
    Villiers war bis dicht an die sich rasch ausbreitenden Flammen zurückgewichen. Die Hand mit dem Revolver zitterte.
    «Es gibt nur ein Problem», fuhr Ben fort. Er spürte, wie die Wut in ihm aufstieg wie ein kaltes, weißes Licht. Er funkelte Villiers an, während er ihm immer näher kam. «Sie kriegen mich nicht lebend, nicht allein. Sie müssen abdrücken, denn wenn Sie es nicht tun, werde ich Sie töten – jetzt gleich. Wie Sie es auch drehen und wenden, Sie sind ein toter Mann.»
    Villiers packte den Kolben des Revolvers so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Schweiß rann ihm über das Gesicht. Er spannte den Hahn. Ben sah, wie das Hohlmantelgeschoss in der Trommel vor den Lauf rotierte – es war bereit, ihm den Schädel wegzublasen, sobald der Hahn heruntersausen und die Treibladung entzünden würde.
    Doch inzwischen hatte er Villiers genau da, wo er ihn haben wollte: ganz nah und außerstande, weiter zurückzuweichen.
    Er schlug ansatzlos zu und traf Villiers Handgelenk. Villiers stieß einen Schmerzensschrei aus, und die .357er Magnum segelte ins Feuer. Ben ließ seinem Schlag einen Tritt in den Magen folgen, der Villiers nach hinten in die Ritterrüstung schleuderte. Sie fiel scheppernd in sich zusammen, und das Breitschwert landete klappernd auf dem Boden. Villiers packte den Griff und stürzte sich auf Ben. Die schwere Klinge surrte durch die Luft. Ben duckte sich, und die Klinge fuhr in einen antiken Schrank. Karaffen voll Cognac und Whiskey fielen um. Am Boden bildete sich rasch eine Lache aus brennender Flüssigkeit.
    Villiers setzte Ben hinterher und schwang das Schwert mit hackenden Bewegungen von einer Seite zur anderen. Ben wich zurück. Unglücklicherweise trat er auf den goldenen Kelch, den Fairfax wütend von sich geschleudert hatte, und verlor das Gleichgewicht. Er schlug mit dem Kopf gegen ein Bein des Esstischs.
    Die Klinge fuhr auf ihn herab. Halb betäubt von seinem Sturz, gelang es Ben gerade noch rechtzeitig, zur Seite auszuweichen, bevor die Klinge in den Tisch krachte. Ringsum fielen Geschirr und Besteck zu Boden. Aus den Augenwinkeln bemerkte er ein metallisches Glänzen und streckte die Hand danach aus.
    Der schwarze Rauch war inzwischen immer dichter geworden, je weiter sich das Feuer im Raum ausgebreitet hatte. Es geriet außer Kontrolle, und alles, was in seinem Weg lag, ging in Flammen auf. Fairfax’ Leiche brannte bereits von Kopf bis Fuß. Seine Kleidung war kaum noch mehr als verkohlte Fetzen, und das Fleisch darunter schmorte.
    Villiers ragte drohend vor dem Hintergrund der Flammen auf, als er das Schwert zum letzten, tödlichen Streich hob. Der Schein des Feuers glitzerte auf der Klinge. Seine Augen waren erfüllt von animalischem Triumph.
    Ben richtete sich halb auf. Sein Arm zuckte vor, und etwas flirrte durch die Luft und den Rauch.
    Villiers erstarrte. Sein Griff um das Schwert war plötzlich kraftlos geworden, und die schwere Klinge fiel klappernd zu Boden. Er wankte einen Schritt zurück, dann noch einen. Seine Augen verdrehten sich nach oben in den Kopf, und dann kippte er rücklings in die Flammen. Mitten aus seiner Stirn ragte der Elfenbeingriff des Fleischmessers.
    Ben kam taumelnd auf die Beine. Der gesamte Raum stand in Flammen. Er spürte, wie seine Haut Blasen warf in der Hitze. Er packte einen Esszimmerstuhl und schleuderte ihn gegen eines der hohen Fenster. Die zweieinhalb Meter große Scheibe zersplitterte. Frische Luft rauschte in den Raum, und das Feuer verwandelte sich in ein Inferno. Ben sah eine Lücke in den Flammen und stürzte hindurch. Er warf sich durch die zerborstene Scheibe, und ein Splitter schlitzte ihm den Unterarm auf. Dann war er draußen. Er landete im Gras und rollte sich ab.
    Halb blind vom Rauch und mit blutendem Arm stolperte er vom Haus weg und den Garten hinunter in Richtung des großen Parks. Er lehnte sich hustend und würgend gegen einen Baum.
    Flammen schlugen aus den Fenstern des Fairfax-Anwesens, und eine gewaltige Rauchsäule stieg hinauf in den Himmel wie ein schwarzer Turm. Er beobachtete einige Minuten lang, wie sich das Feuer unaufhaltsam durch das ganze Haus ausbreitete. Dann, als die fernen Sirenen näher kamen, wandte er sich um und verschwand unter den Bäumen.

Kapitel 66
Ottawa,
Dzember 2007
     
    Das Flugzeug landete mit quietschenden Reifen auf dem kleinen Flughafen von Ottawa. Einige Zeit später trat
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