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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons
Autoren: Thea Harrison
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noch nicht bereit waren und sich in der Höhle unwohl fühlten.« Grace rieb sich den Nacken. »Ich muss das Versprechen halten, das ich ihnen gegeben habe. Ich
will
es halten.«
    »Das ist kein Problem«, sagte Khalil. »Wir werden uns mit ihnen in Verbindung setzen. Sobald sie bereit sind, organisieren wir einen Babysitter, und ich versetze dich dorthin, wo diese Leute wohnen. Vorausgesetzt, du kommst ohne Höhle aus.«
    »Das glaube ich tatsächlich.« Sie fing seinen Blick auf und lächelte. »Mir gefällt der Gedanke, Hausbesuche machen zu können. Das heißt, wenn die Menschen dafür ebenfalls offen sind.«
    Sie sollten herausfinden, dass Grace tatsächlich Hausbesuche machen konnte. Zu dem Zeitpunkt, als Don und Margie per E-Mail anfragten, ob sie für eine weitere Konsultation zur Verfügung stünde, hatte sie schon einige Zeit mit Khalil geübt. Ismat wurde der erste Dschinn-Babysitter, und Khalil versetzte Grace in Margies Haus im südlichen Indiana. Dort angekommen, schwieg Khalil taktvoll und hielt sich im Hintergrund, während sich Grace mit den Geschwistern im mittleren Alter befasste. Margie lud sie in ihr gemütliches Haus ein, und so saßen sie am Küchentisch und unterhielten sich bei einer Tasse Kaffee, bis Don und Margie sich entspannt hatten. Als Grace schließlich den Kontakt mit dem Geist von Dons und Margies Vater herstellte, kam es ihr wie ein natürlicher, sanfter Vorgang vor, und es wurde eine sehr heilsame Sitzung.
    Sie war ein Naturtalent, dachte Khalil voller Stolz, als er sie mit den beiden Menschen beobachtete. Sie war warmherzig und mitfühlend und konnte zuhören. Darüber hinaus ging sie so voller Zutrauen mit der Kraft des Orakels um, dass es auch für die anderen beruhigend sein musste. Sie hatte nicht nur die Kraft des Orakels übernommen, sondern auch dessen Position für sich eingefordert.
    Aber all das kam später. Im Augenblick betrachtete Khalil seine Grace mit tiefer Befriedigung. Sie wusste, wie wichtig es war, ihr Wort zu halten, für ihre Schutzbefohlenen zu sorgen und ihre Seite eines Tauschhandels zu erfüllen, was auch immer geschah.
    Er sagte: »Offenbar haben wir die Auswahl unseres Urlaubsorts eingegrenzt.«
    Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »Wir fahren nach Florida.«
    »Definitiv, so viel ist sicher.« Er wusste, dass Carling und Rune dort versuchen würden, sie zum Bleiben zu überreden, aber das interessierte ihn ganz und gar nicht. Was den geografischen Standpunkt anging, hatte er keine Präferenz und würde mit Freuden an jedem Ort bleiben, an dem es Grace gefiel. Er stupste sie auf die Nase. »Aber vor Sonntag, wenn die Kinder wiederkommen, brechen wir nicht nach Florida auf. Deshalb habe ich beschlossen, dass wir heute Abend unser zweites Date haben.«
    Ihre Gesichtszüge froren ein. »Haben wir das?«
    »Ich weiß sogar genau, was wir machen.«
    Ihre Augen wurden groß. »Weißt du das?«
    Mit tiefer Befriedigung sah er sie an. »Ja, ich werde dich an einen ganz besonderen Ort ausführen.«
    Vorsichtig fragte sie: »Wie sollte ich mich dafür zurechtmachen?«
    »Wie du möchtest.« Er machte eine Pause. »Zieh dir etwas Zwangloses an.«
    »Alles klar … Wann möchtest du aufbrechen?«
    Seine Befriedigung zerstreute sich. Sie wirkte von der Aussicht auf dieses Date überhaupt nicht so begeistert, wie er erwartet hatte. »Wann du möchtest.«
    Sie sah an sich hinunter und dann wieder Khalil an. »Vielleicht sollten wir gleich gehen und es hinter uns bringen.«
    Finster blickte er sie an. »Schön.«
    Er stand auf und streckte ihr die Hand hin. Auch Grace erhob sich, wenn auch langsamer, und trat auf ihn zu. Er nahm sie in die Arme, und sie wirbelten davon.
    Fort von Louisville, fort von Kentucky, fort von der nördlichen Hemisphäre.
    Von der Erde.
    Khalil hatte Grace’ Bedürfnisse studiert und so lange geübt, bis er sicher war, eine Schutzhülle mit dem richtigen Druck und der richtigen Temperatur für sie erschaffen zu können, ihr den richtigen UV -Filter zu bieten und sie mit idealer Atemluft zu versorgen.
    Mit einem Satz brachte er sie auf den Mond. Auf die nähere, der Erde zugewandte Seite, nicht auf die Rückseite. Er fand, sie sollten die Reise in Etappen bewältigen. Sie drehte sich in seinen Armen, um zu sehen, wohin er sie wohl gebracht hatte.
    »Wa… waa…?«
    »Ich habe dir gesagt, es ist ein ganz besonderer Ort«, sagte er in der unsichtbaren Luftblase, mit der er sie umgab.
    Sie schrie.
    Er lächelte selbstgefällig.
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