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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons
Autoren: Thea Harrison
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wahrnehmen.
    Atefehs Gegenwart erzitterte und kräuselte sich, und dann erstrahlte sie plötzlich in neuem Glanz. Für einen Augenblick stand eine Frau mit ebenholzfarbener Haut vor ihnen, in ihren Augen glühte Triumph. Sie drehte sich um und schenkte ihrem Gefährten ein kämpferisches Lächeln. Ebrahim verließ seinen Körper und wurde zu einer durchdringend weißen Flamme voller Freude.
    Alle anderen Dschinn begannen zu jubeln, und ihre Rufe schallten über das Land.
    Dann erlosch Atefehs Lächeln. Im nächsten Augenblick erlosch auch ihre körperliche Gestalt.
Ich kann es nicht länger aufrechterhalten,
sagte die Dschinniya schwach.
Ich muss mich ausruhen.
    Ebrahims leidenschaftliches weißes Licht schlang sich um Atefeh. Zu Grace sagte er:
Danke.
    Gern geschehen,
sagte Grace, und im gleichen Moment verschwanden die beiden Dschinn.
    Strahlend wandte sich Grace an Khalil. Er lachte, hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis herum. Dann blieb er stehen und hielt sie fest an sich gedrückt.
    Mein Wunder,
dachte er.
Meine Rettung. Meine Grace.
    Am Freitag hielt Khalil es nicht mehr länger aus. »Ich muss jetzt mal mit der Faust auf den Tisch hauen«, erklärte er Grace gegenüber, als sie an Isalynns Frühstückstisch saßen. Die letzten Nächte hatten sie in Isalynns Haus verbracht, doch außer Judith, die sich um den Haushalt kümmerte, hatten sie niemanden zu Gesicht bekommen. Isalynn selbst und ihr Sohn Malcolm waren nach Washington gereist. Allerdings hatte das Oberhaupt der Hexen vor seiner Abreise mehr als deutlich gemacht, dass Grace und Khalil so lange bleiben sollten, wie es nötig war.
    Grace trug eine Caprihose und ein ärmelloses Oberteil, das an der Vorderseite geknöpft war. Khalil hatte sich wieder dafür entschieden, Jeans und T-Shirt zu erschaffen. Allmählich mochte er diese Art Kleidung. Das Kinn in die Hände gestützt, sah Grace ihn an. »Mit der Faust auf den Tisch hauen?«, fragte sie.
    »Ich kann Fäuste haben, wenn ich will.«
    Sie kicherte. »Das ist eine ziemlich menschliche Redewendung.«
    »Definitiv.« Er faltete die Zeitung zusammen und legte sie beiseite.
    »Und weswegen willst du nun auf den Tisch hauen?«
    »So wie du das sagst, klingt es geradezu diktatorisch«, sagte er. »Iss dein Frühstück auf.«
    Demonstrativ zog sie die Brauen hoch. Er lächelte sie an. Er liebte diese scharfsinnige, lustige, hitzköpfige Menschenfrau. »Ich wusste gar nicht, dass du eine so klare Meinung zum Thema Frühstück hast.« Sie verschlang ihren Toast mit zwei Bissen. »Ich habe es gegessen, weil ich es wollte.«
    »Daran besteht kein Zweifel«, gab er zurück. »Du hast diese Woche jeden Tag bis zur Erschöpfung gearbeitet.« Abends war sie sogar kaum noch in der Lage gewesen, zu duschen und ein paar Happen zu Abend zu essen, bevor sie ins Bett fiel. Er hatte sich immer zu ihr gelegt, manchmal in seiner körperlichen Gestalt, manchmal in einer unsichtbaren Umarmung an sie geschmiegt. »Ich haue auf den Tisch wegen heute Abend. Wir werden heute nur leichte Aufgaben erledigen und früh Feierabend machen.«
    Das humorvolle Funkeln wich aus ihrem Gesicht. »Die Kinder kommen am Sonntag nach Hause. Ich vermisse sie und will sie wiederhaben, aber es ist noch so viel zu tun.«
    »Ich vermisse die Kinder auch«, sagte er. »Aber nicht alles muss diese Woche erledigt werden. Mörder wurden eingesperrt, Versicherungsansprüche wurden beantragt und untersucht; wir haben all deine Habseligkeiten durchgesehen und Dokumente sortiert, wir haben eingelagert, was sich zu bergen lohnte, und die Möbel und dein Auto zur Reparatur gebracht – obwohl ich immer noch finde, dass du den Wagen verkaufen solltest. Wir haben dein Haus abgerissen, eine Gewähr für meine Freiheit erwirkt, und du hast zwei Dschinn geheilt.
Es ist genug
, Grace.«
    »Ich habe noch nicht einmal angefangen, nach einem Mietobjekt zu suchen, in dem wir wohnen können«, sagte sie. Ein Schatten legte sich auf ihr Gesicht. »Wir brauchen einen Platz für die Kinder, wenn sie zurückkommen. Wir müssen Möbel kaufen. Kleidung und Spielsachen für die Kleinen. Ach ja, Kleidung für mich. Küchenutensilien, Töpfe, Pfannen und Geschirr. Eine Kaffeemaschine. Kaffeepulver für die Kaffeemaschine. Tassen, um den Kaffee daraus zu trinken.«
    Wo sie gerade davon sprach, trank er den Rest seines Kaffees aus. »Mach dir deswegen nicht die geringsten Sorgen. Ich habe alles arrangiert.«
    Ihre Haltung veränderte sich, sie ließ den Kopf sinken und stützte nun
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