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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons
Autoren: Thea Harrison
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Ja, dieser Ort war für ein zweites Date wirklich einen Freudenschrei wert. Nur sehr wenige Menschen hatten je einen Fuß auf den Mond gesetzt. Er wusste, was für eine seltene Gelegenheit das war. Das würde ganz bestimmt wettmachen, was bei ihrem ersten Date passiert war.
    Grace schrie weiter. Sie drehte sich zu ihm um und krallte sich an ihm fest.
»Oh mein Gott. Oh. Mein. Gott.
OHMEINGOTT

    Sein Lächeln erstarb. Er versuchte, sie behutsam und doch fest im Arm zu halten. Das war schwieriger, als er gedacht hatte. Ihr schienen ein halbes Dutzend Arme und Beine gewachsen zu sein. »Du darfst jetzt jederzeit aufhören, solchen Lärm zu machen«, informierte er sie.
    Irgendwie war sie schon zur Hälfte an ihm hinaufgeklettert, ehe er es schaffte, sie an der Taille zu packen. Er pflückte sie von sich ab und stellte sie auf ihre Füße. Wieder fing sie an, an ihm hochzuklettern.
    »Amüsierst du dich?«, fragte er skeptisch.
    »Wir sind auf dem beschissenen Mond«,
schrie sie.
»Hier ist nichts!«
    Er starrte sie an. »Ich habe nicht den Eindruck, dass du dich amüsierst.«
    »Keine Luft!«
    Er schüttelte den Kopf. »Denk doch mal logisch. Könntest du diese Worte gesagt haben, wenn es wirklich keine Luft gäbe? Natürlich gibt es außerhalb dieser Blase weder Luft noch Atmosphäre …«
    »NatürlichgibteskeineScheißluftundkeineScheißatmosphäreaufdembeschissenenScheiß
MOND
du
GOTTVERDAMMTERSCHEISSVERRÜCKTERHIRNVERBRANNTERDSCHINN
…«
    »Grace«,
brüllte er ihr ins Gesicht.
    Er legte so viel magische Energie in dieses Wort, dass ihr Schreien abrupt verstummte. Mit stockendem Atem starrte sie ihn an. »Sieh mich an«, sagte er. »Sieh nur mich an. Es besteht keine Gefahr. Du bist vollkommen sicher. Ich bin bei dir. Ich werde immer bei dir sein. Du gehörst zu mir. Ich werde dich niemals loslassen. Ich werde dich immer beschützen. Du bist jetzt mein Leben. Verstehst du irgendetwas von dem, was ich sage?«
    Wieder stockte ihr der Atem. »Ich atme«, flüsterte sie. »Auf dem Mond.«
    »Sieh nicht weg!«, befahl er, als ihr Blick zur Seite driften wollte. Sofort sah sie ihn wieder an. »Es tut mir leid, dass ich dir Angst gemacht habe. Ich wollte dir einen besonderen Ort zeigen, den ich liebe. Ich dachte, du würdest ihn auch lieben. Sollen wir wieder gehen?«
    »Ich w… w… weiß nicht, gib mir eine Minute«, sagte sie matt. »Ich habe ein paar ernsthafte Schwierigkeiten mit meinen Instinkten. Bei dir komme ich mir immer vor wie Darrin, aber ich
bin
nicht Darrin, verdammt.«
    »Von mir aus.« Er rieb ihr über die Arme. »Aber ich habe keine Ahnung, was das alles bedeuten soll.«
    »Sobald du das Wort ›Date‹ gesagt hast, wusste ich, dass uns eine Katastrophe bevorstand. Du wirst mich nie –
nie
– wieder so überraschen, sonst hast du eine Woche lang meinen Austreibungszauber am Arsch, das schwöre ich dir!« Sie schnappte nach Luft. »Und zwar gewaltig, Khalil!«
    »Nie wieder, ich verspreche es. So etwas werde ich nie wieder tun. Sag mir einfach, ob wir jetzt gehen sollen.«
    »Warte.«
    Irritiert sah er zu, wie sie ein paar Mal tief Luft holte, als ob sie unter Wasser tauchen wollte. Dann drehte sie sich ganz langsam um. Er zog sie mit dem Rücken an seine Brust und schlang die Arme fest um sie. Sie zitterte am ganzen Leib.
    »Oh gottverdammte Scheiße, ich bin auf dem Mond«, sagte sie. Nach allem anderen klang das fast beiläufig. »Ohne Helm. Ohne Raumanzug. Ohne Sauerstofftank. Nur mit dir.«
    Aus bitterer Erfahrung hatte Khalil gelernt, vorsichtig zu sein. Zögerlich fragte er: »Ist das etwas Gutes?«
    »Das Beste!« Sie schüttelte den Kopf, holte Luft und hielt sich an seinen Unterarmen fest, die er vor ihrer Brust verschränkt hatte. Mit schief gelegtem Kopf sah sie zu dem riesigen Himmelskörper auf. Die Erde. »Es ist das Herrlichste und Hirnrissigste, was ich je gesehen habe. Du verrückter Dschinn.«
    Nun. Das wollte doch etwas heißen, oder nicht?
    Mit einem tiefen Seufzen bettete er das Kinn auf ihr Haar. Diese Dating-Geschichte war wirklich aufreibend.
    Grace hielt es nur wenige Minuten auf dem Mond aus. Nach dem heftigen Adrenalinschub fühlte sie sich, als hätte ihr jemand ein Kantholz über den Schädel gezogen.
    Er sprach ruhig und in seiner wundervoll reinen Stimme zu ihr, während er mit seinen heißen, großen Händen ihre Arme rieb. »Die Rückseite ist auch ziemlich eindrucksvoll.«
    »Ich werde überall mit dir hingehen, wirklich überall«, sagte sie. »Mit etwas
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