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Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Titel: Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther
Autoren: Hans Warren
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      1. Kapitel Der Pirat wird verfolgt  
     
    „Was sehen meine Augen?! Herr Torring und Herr Warren! Ich freue mich aufrichtig, Sie nach so langer Zeit wiederzusehen. Wo waren Sie denn in der Zwischenzeit? Bleiben Sie längere Zeit bei mir? Oder wollen Sie nur eine Nacht Quartier nehmen?"  
      Der Holländer Diersch, unser alter Bekannter, sprudelte die lange Rede als Begrüßung hervor. In seiner Nähe hatte sozusagen unsere Abenteuerfahrt um die Erde begonnen. (Siehe Band 1: "Das Gespenst im Urwald".) Immer wieder drückte er uns die Hand. Seine Augen glänzten vor Freude. Er ließ uns kaum zu Worte kommen, sondern fragte nur immerzu.  
      Endlich konnte Rolf auch etwas sagen; Diersch war im wahrsten Sinne des Wortes die Puste ausgegangen.  
      „Auch wir freuen uns, Herr Diersch, Sie bei guter Gesundheit anzutreffen. Ob wir einen Tag oder länger hier bleiben, wird von den Nachrichten abhängen, die uns Freund Pongo bringt. Sie kennen ihn ja auch!"  
      „Nein, Herr Torring, persönlich kenne ich ihn noch nicht, aber ich habe in Zeitungsberichten viel von ihm gelesen. Als Sie bei mir waren — das müssen doch schon zwei Jahre her sein —, hatten Sie noch keinen Begleiter bei sich."  
      „Das stimmt, Herr Diersch! Trotzdem kennen Sie unseren Freund genau. Er war sogar verschiedene Male bei Ihnen, aber Sie hatten vor seinem Aussehen — ich will ganz vorsichtig sein und sagen: — so viel Respekt, daß es uns Spaß machte. Pongo ist der Neger, der den schwarzen Panther mit dem Speer erlegte."  
      „Pongo ist der Affenmensch, Herr Torring? Und den nennen Sie Ihren Freund?"  
      „Und ob! Er ist ein prächtiger Mensch, unser schwarzer Freund! Unzählige Male hat er uns aus schweren Gefahren heraus geholfen und aus Situationen befreit, an denen andere verzweifelt wären. Immer hat er dabei sein eigenes Leben eingesetzt. Ich hoffe, Herr Diersch, daß auch Sie ihn bald zu Ihren Freunden zählen."  
      Diersch hatte damals durch Pongo allerhand Aufregung gehabt. Ich konnte es ihm nachfühlen, daß er kaum an die Möglichkeit glaubte, Pongo bald seinen Freund nennen zu können.  
      Wir waren über Kota Radja, wohin uns der Schiffsbauer Malgren mit seiner Jacht „Eagle" gebracht hatte, hergekommen. Balling, unser Begleiter während der letzten Abenteuer, ein Meisterschütze, wie es so leicht keinen zweiten gab, hatte auf Sumatra einen Bekannten besuchen wollen. Er verabschiedete sich in Kota Ratja von uns mit dem Versprechen, bald wieder zu uns zu stoßen, wenn er unsere genaue Anschrift erfahren würde.  
      Bis nach Kota Radja hatten wir den Piratenhauptmann Gaston Solbre (siehe Band 99: „Das Piratenschiff") verfolgt. Er war mit dem Rennboot des Chinesen Lu Hang entflohen.  
      Von Kota Radja führte die Spur ins Gebirge. Pongo hatte es übernommen, die Verfolgung einstweilen allein fortzusetzen. Wir wollten uns bei Diersch, der in Selimeum ein ansehnliches Hotel betrieb, in zwei oder drei Tagen treffen. Wenn Pongo nicht selber kam, wollte er uns auf irgendeine Weise Nachricht zukommen lassen.  
      Rolf und ich waren der Überzeugung, daß Solbre nach Kota Radja zurückkehren würde. In den Bergen hatte er wohl ein gutes Versteck, nach dem er seinen Beuteanteil zu bringen pflegte.  
      Daß wir ausgerechnet nach Kota Radja und Selimeum gekommen waren, war reiner Zufall. Da wir aber nun einmal da waren, wollten wir nicht versäumen, unseren alten Bekannten, Herrn Diersch, einen Besuch zu machen.  
      Unser „Anhang" bis Kota Radja war zu groß gewesen, um mit Aussicht auf Erfolg Gaston Solbre zu verfolgen. So waren wir einerseits froh, daß wir wieder allein, ganz „entre nous", unter uns waren, andererseits waren die Erlebnisse der letzten Zeit nicht spurlos an uns vorübergegangen. Wir waren müde und abgespannt und freuten uns darauf, uns einmal ein paar Tage richtig ausruhen zu können, ohne befürchten zu müssen, daß von irgendwoher eine Gefahr drohte.  
      Auf Pongo, unseren schwarzen Freund, konnten wir uns verlassen. Er würde Gaston Solbre nicht aus den Augen verlieren.  
      Auf der Hotelterrasse saßen wir lange mit Diersch bei starkem Tee zusammen. Rolf erzählte dem Holländer, wie sich Pongo allmählich unsere Freundschaft erworben hatte. Mehr und mehr hellte sich das Gesicht des Hoteliers auf, bis er begeistert ausrief:  
      „Wenn Sie mir Pongo so schildern, Herr Torring, ist er schon jetzt mein Freund, ehe ich überhaupt die Möglichkeit hatte,
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