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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands
Autoren: Lynn Kurland
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Häusern wohnten. Dann war da Peter, ein hervorragender Zimmermann, der sich um die Feinheiten jedes Auftrags kümmerte. Angela, die im Büro die Stellung hielt, war zwanzig, verwandelte sich aber in eine Zehnjährige, wenn es um Geschenke ging. Sie stand links von Genevieve und konnte es vor Vorfreude kaum erwarten. Genevieve lächelte.
    »Also, Filmstars hab ich keine gesehen, nicht mal Sternchen, nur den Großen Wagen am Himmel. Unsere Pläne sind bestens angekommen, und dein Geschenk, Angela, ist in meinem Koffer.« Sie biss von ihrem Kuchen ab und sah die drei an, die sich um ihren Schreibtisch drängten. »Genügt euch das?«
    »Ich hätte gerne einen ausführlicheren Bericht«, sagte Peter, »aber da werde ich wohl noch warten müssen. Angela, das Telefon. Gen, ich bin heute Nachmittag bei den Murphys. Iss nicht zu viel Kuchen. Von Schokolade wird dir schlecht.«
    »Jawohl, Dad«, erwiderte sie mit militärischem Gruß.
    »Ich bin dann auch weg«, verkündete Kate auf dem Weg zur Tür. »Ich muss noch einiges für deine Fahrt heute Nachmittag nach Carmel zusammenstellen. Die hast du doch nicht vergessen, oder?«
    »Nein, nein.« Genevieve salutierte erneut. »Danke, dass du mich daran erinnerst.«
    »Dafür bin ich ja schließlich da«, erwiderte Kate lächelnd. »Schön, dass du wieder da bist. Lass uns morgen zu einem ausgiebigen Lunch gehen, dann kannst du mir alles genau erzählen.«
    Genevieve nickte und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Das Leben war zu schön, um wahr zu sein. Nach acht Jahren harter Arbeit florierte ihr Geschäft. Was wollte sie mehr?
    Sie ließ den Blick durch ihr Büro wandern und seufzte.
    Ein Ritter in strahlender Rüstung wäre nicht schlecht. Vielleicht könnte der sie von dem Durcheinander erlösen, das sie umgab.
    Sie schloss sie die Augen, um das Chaos auszublenden. Traumrestaurierungen war trotz seines Charmes nur ein winziger Laden, eingezwängt zwischen zwei ebenso kleine Geschäfte in einem der malerischen Viertel von San Francisco. In Anbetracht der Quadratmeter, für die sie Miete zahlen musste, war winzig zwar wunderbar, doch es wurde zum Problem für all die Utensilien, die sie zu verstauen hatte. Ihr Schreibtisch war übersät mit Stoffmustern, Farbkarten und Kopien ihrer Steuererklärung von 1991. Auf dem Boden lag alles Mögliche herum, von halb abgelaugten Zierleisten bis hin zu Büchern über die Architektur des Mittelalters. Und im Augenblick türmten sich obendrauf noch Blumen und Luftballons. Die Schreibtische der anderen waren viel ordentlicher. Am besten brachte dieser Ritter auch gleich noch einen Terminplaner und ein paar Aktenordner mit.
    »Ein Anruf für dich auf Leitung zwei, Gen. Irgendein Rechtsanwalt mit starkem britischen Akzent.« Angela war ganz atemlos. »Meinst du, das ist ein Angehöriger der Royals?«
    Die Kavallerie war also schon da. Genevieve musste über ihre absurden Gedanken von vorhin lachen. »Ich sag dir Bescheid.«
    »Egal, nimm den Job auf jeden Fall an. Ich wette, im Buckingham Palace gibt es tolle Andenken.«
    Genevieve nahm den Hörer ab. »Genevieve Buchanan.«
    Ein Mann räusperte sich. »Ähm, Miss Buchanan, mein Name ist Bryan McShane. Ich arbeite für das Büro Maledica, Smythe und deLipkau, mit Sitz in London. Ich bin diese Woche in San Francisco und wüsste gerne, wann es Ihnen passen würde, mich zu empfangen. Ich hätte eine juristische Angelegenheit mit Ihnen zu besprechen.«
    »Eine juristische Angelegenheit?«, wiederholte sie. Wer um alles in der Welt würde sie verklagen wollen? Und weswegen? Weil die Bodendielen in der Küche nicht ganz plan lagen oder wegen Schablonen, die nicht den allerhöchsten Ansprüchen genügten? Natürlich war sie auch nur ein Mensch, doch sie hielt sich für weitaus gründlicher als die meisten. Ihre Restaurierungsarbeit nahm sie äußerst ernst.
    »Wegen einer Erbschaft«, erwiderte der Mann. Er senkte die Stimme, als befürchte er, das Gespräch könne belauscht werden. »Diese Angelegenheit kann nur unter vier Augen besprochen werden, Miss Buchanan. Hätten Sie heute Nachmittag Zeit?«
    »Ich glaube, da liegt leider eine Verwechslung vor, Mr McShane«, erwiderte sie gedehnt. »Ich bin Einzelkind, und meine Eltern waren es ebenfalls. Sie sind beide verstorben, und ich habe keine weiteren Verwandten.«
    »Ich versichere Ihnen, Miss Buchanan, dass Ihnen eine Erbschaft zusteht und zwar in beträchtlicher Höhe. Sie sind der letzte direkte Nachkomme von Matilda of Seakirk. Rodney, der
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