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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens
Autoren: Edward E. Smith
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sich Mentor wieder meldete, und diesmal schickte er seinen Impuls auf einer Frequenz, die nur die fünf empfangen konnten.
    »Ich habe mich zunächst mit dem grundlegenden Problem befaßt«, begann er, »und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß Ihre Annahme, die Falle für Ihren Vater wäre zuerst von den Plooranern aufgestellt worden, zutreffend ist. Doch irgendwann haben dann die Eddorier in den Plan eingegriffen – worauf auch die Tatsache hindeutet, daß sie nicht mehr weiterwissen. Ich brauche Sie dabei wohl kaum darauf hinzuweisen, daß die Plooraner nicht in der Lage waren, Kimball Kinnison aus Ihrer Reichweite zu schaffen oder Sie in ein Problem zu verstricken, das Sie nicht lösen können. Es muß daher als Gewißheit angesehen werden, daß ein Eddorier für den Tod oder die Verbannung Ihres Vaters verantwortlich ist.«
    »Ich verstehe aber nicht, warum sie ihn nicht umgebracht haben, wenn Moms Ansicht zutrifft.«
    »Das ist der Punkt, den ich bisher ebenfalls nicht begreife und der mir am meisten Sorgen macht, denn es ist nicht absolut sicher, daß er noch lebt. Es wäre ein sinnloses Unterfangen, anzunehmen, die Eddorier wichen zuweilen vom Pfad der Logik und Zweckmäßigkeit ab, den sie immer beschritten haben. Doch weder das eine noch das andere ist klar bewiesen, so daß wir beide Möglichkeiten sorgsam überdenken müssen. Nehmen wir einmal an, die Theorie Ihrer Mutter trifft zu – und Ihr Vater lebt noch. In diesem Fall sind mir die Ereignisse völlig klar.«
    »Klar?« fragten die fünf. »Uns nicht!«
    »Obwohl den Eddoriern unsere geistigen Fähigkeiten unbekannt waren, konnten sie doch Grenzen festlegen, die auch für uns unerreichbar sein mußten. Auf Grund ihrer besonderen technischen Neigungen standen ihnen wahrscheinlich Energien zur Verfügung, mit deren Hilfe sie Kinnison an einen Punkt weit außerhalb dieser Grenzen gebracht haben. Vielleicht haben sie die Richtungskontrolle dabei einem Zufallsmechanismus überlassen, so daß sie selbst nicht wissen, wo er sich befindet. Wahrscheinlich ist er sicher irgendwo gelandet.«
    »Aber wo ist er? Wie können wir ...«
    »Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen. Ich wollte vorschlagen, daß wir eine geistige Gemeinschaft eingehen und uns noch einmal auf die Suche machen – vielleicht erreichen wir auf diese Weise mehr.«
    Und so geschah es. Der Weise von Arisia, der in Äonen dafür gesorgt hatte, daß die geistige Gemeinschaft der Kinnisons entstehen konnte, fügte sich harmonisch in diese Gruppe ein und bildete mit ihr zusammen ein größeres und stärkeres Gebilde. Und die neue große Gemeinschaft formte das Gedankenmuster Kimball Kinnisons und machte sich auf die Suche in den Kontinua. Immer weiter ging die Reise, und immer größere Entfernungen wurden zurückgelegt, unzählige Raum-Zeit-Kontinua erforscht und sofort wieder verlassen ... weiter ... immer weiter ...
    Unter Aufbietung sämtlicher Kräfte versuchten die Erben der Lens und ihr ehemaliger Lehrmeister das Unmögliche zu vollbringen, trieben sich unbarmherzig an und überschritten dabei Grenzen, von deren Existenz sie keine Ahnung gehabt hatten. Auf diese Weise drangen sie tiefer in das Universum vor als jemals ein Mensch zuvor.
    Mit der Ausnahme Kimball Kinnisons.
    Denn plötzlich stießen sie auf seinen Impuls, und die Suche war vorüber. Plötzlich hatten sie die Gewißheit, daß Kimball Kinnison noch am Leben war.
    Der Rücktransport des Freien Lens-Trägers war dann nur eine Sache von Minuten, und Mentor und die fünf zogen sich diskret zurück, als Clarissa ihren geliebten Mann wieder in die Arme schloß.
     
    »Zuerst der Hypertunnel, den wir als ›Höllenschlund‹ kennen«, eröffnete Kit eine Zusammenkunft der fünf, an der auch Mentor teilnahm. »Wir müssen die Öffentlichkeit auf den Welten der Zivilisation davon überzeugen, daß die Plooraner an der Spitze Boskones gestanden haben und daß diese Rasse – wie es ja auch der Wahrheit entspricht – von Lens-Trägern Zweiter Ordnung vernichtet wurde. Wir werden im übrigen erklären, daß der ›Höllenschlund‹ von den Überbleibseln der plooranischen Rasse aufrechterhalten wurde – von jenen geistigen Mächten, die kein Lens-Träger wieder vergessen wird. Niemand außer uns wird jemals erfahren, daß es eine eddorische Rasse überhaupt gegeben hat. Einverstanden?«
    Die Mädchen stimmten ihrem Bruder zu, daß auch sie die Version für vernünftig und logisch hielten.
    »Jetzt ist also die Zeit gekommen«,
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