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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens
Autoren: Edward E. Smith
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Vorbemerkung
    Betr.:
Ein Bericht über das Ende des Boskonischen Krieges
    Von:
Christopher K. Kinnison, LT3, Klovia
     
    O Intellekt der Dritten Ordnung, der Du diesen Behälter gefunden hast und in der Lage bist, dieses Band zu entziffern – Dir und Deinen Artgenossen entbiete ich meinen Gruß.
    Aus Gründen, auf die ich später noch eingehe, wird dieser Bericht eine sehr lange Zeit unzugänglich sein, da meine augenblickliche kosmische Vision nicht so weit in die Zukunft reicht, daß sie den Zeitpunkt seiner Offenbarung mit einschließt. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, auch auf die wichtigsten Tatsachen der frühen Entwicklungsphasen der Zivilisation einzugehen und somit auf Informationen, die im Augenblick zwar allgemein bekannt sind, die aber in ferner Zukunft vielleicht nur noch dunkel im Gedächtnis meiner Nachkommen existieren werden.
    In der Frühzeit der Zivilisation hatte die Polizei große Mühe, des allgemeinen Verbrechertums Herr zu werden, weil sie im Gegensatz zu den Gesetzesbrechern in ihrer Bewegungsfreiheit weitgehend eingeschränkt war. Der allgemeine technische Fortschritt verschlimmerte diesen Zustand, so daß mit der Einführung des trägheitslosen Raumschiffantriebs die Existenz der gesamten Zivilisation auf dem Spiele stand.
    Natürlich vermutete man damals noch nicht, daß diese Entwicklung auf die zielstrebige Tätigkeit einer bestimmten Organisation zurückzuführen war, und es sollten noch Jahrhunderte vergehen, ehe mein Vater, Kimball Kinnison von der Erde, Boskone als treibendes Element hinter den verbrecherischen Umtrieben entlarvte – Boskone, eine autokratische, diktatorische Kultur, die den Idealen der Zivilisation den Kampf angesagt hatte. Aber auch er wußte nichts von dem äonenlangen Konflikt zwischen den Arisiern und den Eddoriern und von dem eigentlichen Daseinsgrund der Galaktischen Patrouille. Virgil Samms, der damals Leiter des Dreiplaneten-Geheimdienstes war, beurteilte die Situation richtig und erkannte, daß jede weitere Polizeiarbeit sinnlos sein würde, solange es kein unnachahmliches Erkennungssymbol gab.
    Durch einen gewissen Dr. Nels Bergenholm, einen von einem Arisier beherrschten Mann, wurde Virgil Samms zum ersten Träger der arisischen Lens, und beschäftigte sich während seines langen Lebens mit der Auswahl und Ausbildung weiterer Lebewesen, die des neuen Symbols würdig waren. In den nächsten Jahrhunderten wuchs die Patrouille zu einem ungeheuren Apparat an und gewann große Bedeutung. Die Lens war nicht nur ein vollkommener telepathischer Mittler, sondern wurde auch zur tödlichen Waffe, sobald sie von der Intelligenz getrennt wurde, auf die sie eingestimmt war. Jedes fremde Wesen, das sie zu tragen versuchte, starb auf der Stelle, und jeder Lens-Träger – welcher Rasse er auch angehören mochte – galt als Verkörperung der Zivilisation.
    Kimball Kinnison war der erste Lens-Träger, der in seiner Lens mehr als nur ein Erkennungssymbol und einen telepathischen Mittler sah, und kehrte als erster nach Arisia zurück, um sich dort einem Training zu unterziehen, das ihn zu einem Lens-Träger Zweiter Ordnung machte – einem Lens-Träger mit hervorragenden geistigen Fähigkeiten.
    Zusammen mit Worsel von Velantia, einem geflügelten Reptilienwesen, und Tregonsee von Rigel IV, einem vierbeinigen, tonnenförmigen Geschöpf, erkundete Kimball Kinnison Boskones Militärorganisation in der Ersten Galaxis. Er unterstützte den Angriff auf das Hauptquartier Helmuths, der seine Befehle »im Namen von Boskone« erteilte. Er verseuchte die Kontrollkuppel des Piratenhauptquartiers mit Thionit, einer gefährlichen Droge, die von dem seltsamen Planeten Trenco stammte, und ermöglichte es Admiral Haynes und seiner Galaktischen Flotte, den Piratenstützpunkt zu vernichten. Zuvor besiegte er Helmuth in einem direkten Kampf.
    Später wirkte er bei der Vernichtung der delgonischen Overlords mit, einer sadistischen, sich von den Lebenskräften anderer Wesen ernährenden Rasse, die als erste einen Hypertunnel gegen die Menschheit einsetzte.
    Bei diesen Kämpfen wurde er mehr als einmal verwundet und lernte auf diese Weise Dr. Lacy, den Chefarzt der Patrouille, und Oberschwester Clarissa MacDougall kennen, die später als Lens-Trägerin berühmt werden sollte und die meine Mutter ist.
    Trotz der militärischen Niederlage war die eigentliche Organisation Boskones nach wie vor funktionsfähig. Kinnisons weitere Nachforschungen führten ihn schließlich in Lundmarks
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