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Das Ende eines Dämons

Das Ende eines Dämons

Titel: Das Ende eines Dämons
Autoren: Hugh Walker
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Schlacht. Sie waren hinter mir her, und das war ihr letztes Abenteuer. Ich hatte kein Pferd, und von ihren gefiel mir Cyr am besten, so nahm ich ihn als mein Reittier. Aber er hat sich nicht an mich gewöhnt. Es scheint, daß ich Tiere so erschrecke wie die Menschen.« Er wandte sich zum Gehen. »Schick mir Daelin in die Stadt, wenn es soweit ist. Nottr wird mich haben wollen. Mit meiner Hilfe wird Darain fallen!«
    Als er verschwunden war, kam O’Cardwell wieder ans Feuer. »Was hat er gewollt, Maer?«
    »Er will Darain für uns erobern«, erwiderte O’Braenn. Er war nicht mehr sicher, ob sein Plan noch gut war. Aber keiner sollte von seiner Unsicherheit wissen.
*
    Daelin wurde bleich, als er den Namen Dilvoog vernahm.
    »Wer ist Dilvoog?« fragte O’Braenn.
    »Du bist ihm begegnet? Wer ist er jetzt?«
    »Ich will von dir Antworten, Daelin!«
    »Nottr nannte ihn einen Überläufer der Finsternis…«
    »Ein Dämon?« entfuhr es O’Braenn.
    »Nein… kein Dämon… mehr ein Schatten… einer von der Sorte, die dich berührt hat…«
    O’Braenn starrte ihn an. Daelin zuckte hilflos die Schultern. »Wir stießen in einem Freischärlernest auf ihn… in den Wildländern. Aesos, ein Tainnianer… kein Priester, ein Fürst, wenigstens behauptete Dilvoog das… dieser Aesos hat ihn wohl beschworen. Er nutzte seine Zauberkraft und fütterte ihn dafür mit Opfern… mit Menschen, denen Dilvoog den Verstand aus dem Kopf fraß. Als Aesos tot war, wußte Dilvoog bereits so viel über das Leben, daß er sich seine Opfer selbst holen konnte. Aber er tötete nicht mehr, er benutzte nur die Körper. Er behauptete, daß das Leben ihm gefiel… soviel er bisher davon gesehen hatte… und daß er nicht verstand, warum die Dämonen es zerstören wollten. Er wollte selbst leben…«
    »Ein Schatten«, murmelte O’Braenn. »Deshalb hat er sich für die Male interessiert…«
    »Wer ist er jetzt?«
    »Waerin… einer der Priester meines Heeres vom Broudan-See.«
    »Was will er?«
    »Zu Nottr.«
    »Weshalb?«
    »Er hat noch einen Handel mit ihm… und er will helfen, Darain zu erobern.«
    »Das ist gut«, sagte Daelin. »Sosehr uns ein Wesen wie er auch mit Schrecken erfüllt, seine Hilfe ist unschätzbar für uns. Ich werde ihn zu Nottr bringen. Die Vorhut der Horde wird in ein oder zwei Tagen die Silda erreichen.«
    »Auch die Priester haben ihre geflügelten Boten ausgesandt. Ich habe sie heute am Himmel gesehen. Kein Vogel fliegt wie sie. Die Ankunft der Horde ist kein Geheimnis mehr.«

7.
    Nottr war langsam geritten, um Maer O’Braenn und Daelin genug Zeit zu geben, und er nutzte die Zeit für ausgedehnte Jagdzüge, um genug Vorräte zu haben, denn um Darain würde kaum Wild zu finden sein. Das Caer-Heer hatte das Umland längst kahlgefressen.
    Er war nicht sicher, ob er den beiden Caer wirklich trauen konnte. Von ihnen hing der Fall Darains ab.
    Wenn sie ihren Teil des Planes nicht erfüllten - weil sie es nicht konnten oder nicht wollten -, blieb nicht viel mehr übrig, als an Darain vorbeizuziehen. Wenn es ihnen gelang, das Caer-Heer abzuziehen, würde Darain der Horde ausgeliefert sein.
    Aber wie die Chancen auch standen, ob sie Darain eroberten oder nicht, die zwanzig Tausendschaften oder mehr des Caer-Heeres waren ein drohender Schatten, der über ihnen schwebte.
    Und Thonensen, sein Sterndeuter, hatte recht. Es war ein wahnsinniger Plan, mit der geschwächten Horde nach Darain zu ziehen, denn es sah wie eine perfekte Falle aus.
    Aber Nottr rechnete mit Daelins und O’Braenns Grimm auf die Priester und die Finsternis. Zudem konnten sie die Lage nicht wirklich verschlechtern. Bis sie in Darain eintrafen, wußten auch die Caer-Kundschafter längst, daß Ottans Schar nur ein Teil der Horde war und daß sich der größere Teil der Horde der Stadt näherte.
    Aufhalten konnte er den Lauf der Dinge nun nicht mehr. Ein Rückzug hätte die Horde nur noch mehr zersplittert, denn die Krieger schwelgten bereits in den Vorstellungen von der Plünderung dieser reichen Stadt. Viele hätten sich wie Ottans Schar selbständig gemacht, um diesen langen Ritt endlich mit guten Kämpfen und reicher Beute zu krönen.
    So hoffte er auf viele unsichere Dinge - nicht zuletzt auf die Hilfe von Dingen, die noch weniger zu lenken waren als seine Krieger.
    Auf Horcans versprochene Hilfe gegen die Finsternis, auf den Wind der Seelen in seinem Schwert.
    Auf das magische Vlies, das Urgat trug.
    Auf die Götter, denen ebenfalls an einer Vernichtung der
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