Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ende eines Dämons

Das Ende eines Dämons

Titel: Das Ende eines Dämons
Autoren: Hugh Walker
Vom Netzwerk:
gewonnen, sondern wären in den Teufelsfallen der Caer-Priester umgekommen. Ich weiß nicht, was er ist… ein Gott oder ein Teufel… oder ein Geist… aber Dilvoog ist mir so teuer wie Imrirrs Name.«
    »Wo ist er, Grogg?« fragte Nottr eindringlich.
    »Vor vier Tagen ging ich über das Schlachtfeld. Es war wohl er, der mich dazu trieb. Ich fand einen Caer-Priester, der noch lebte. Bevor ich ihn töten konnte, verließ mich Dilvoog in der Gestalt dieses Priesters. Zuletzt sah ich ihn nach Nordosten gehen, wo die Silda in den Wäldern verschwindet.«
    »Woher weißt du, daß er es war?«
    »Er sagte: Leb wohl, Grogg. Ich habe ein wenig von deinem Leben genommen. Aber ohne mich hättest du es auch nicht mehr. Ich glaube, daß wir quitt sind!« Grogg nickte zu sich. »Ich schulde ihm noch eine ganze Menge.«
    »Bei den Caer also«, murmelte Nottr finster. Er ist doch nur einer ihrer dunklen Brut! dachte er.
*
    Nottr beriet sich mit seinen engsten Vertrauten. Calutt war wenig hilfreich. Er sagte »Ich habe so etwas schon lange erwartet. Es ist Skopprs Fluch.«
    »Du wirst die Gedanken der Häuptlinge nicht darauf lenken.«
    Der Schamane schüttelte verneinend den Kopf. »Viele erinnern sich gut daran«, sagte er warnend.
    »Denkst du wahrhaftig, daß er die Macht besitzt, mich solcherart zu verfluchen? Könnt ihr Schamanen nichts tun, um den Fluch abzuwenden?«
    »Ich glaube nicht. Wir wissen nicht, welche Geister Skoppr beschwört…«
    »Die der Wölfe«, unterbrach ihn Nottr.
    »So müßten wir ihre Kräfte lähmen. Es ist, als ob du versuchen wolltest, mit den Toten zu reden und…« Calutt brach ab.
    Nottr grinste. »Ich habe mit den Toten gesprochen, wie du weißt. Aber ich verstehe, was du meinst. Versuch es trotzdem.« Er wandte sich an Urgat. »Was denkst du? Was soll ich tun? Mich ebenfalls nach Ugalien wenden?« Er schüttelte den Kopf. »Es gefällt mir nicht, hinter Ottan herzuziehen. Oder soll ich nach Darain ziehen, wie Daelin es mir riet?«
    »Du solltest Maer O’Braenn zum Reden bringen. Als Heerführer der Caer sollte er am meisten wissen.«
    »Ottan und seine Kumpane haben ihn so zugerichtet, daß er zu schwach ist, derart befragt zu werden. Aber ich werde Daelins Rat noch einmal einholen.«
    Daelin, der Caer, riet ihm erneut, den Weg nach Darain zu nehmen.
    »Ich verstehe, daß es deine Krieger nach Beute gelüstet. Aber Ottan wird herausfinden, daß ganz Ugalien keinen Überfall mehr wert ist, seit wir kamen und die Priester und ihre Dämonen über das Land herrschen. Und es bedarf anderer Waffen als eines ungezügelten Barbaren mit dreitausend Kriegern, um den Dunkelmächten Beute abzujagen, Nottr. Nein, Darain muß fallen. Solange der Hohepriester Amorat lebt, so lange hat Duldamuur die Macht über die Westländer, wie ihr sie nennt. Du mußt Amorat bezwingen. Darain ist sein Sitz. Es ist eine reiche Stadt. Dort wird auch Beute genug für deine Krieger sein…«
    »Wir sind nur noch sechstausend«, sagte Nottr nachdenklich. »Sind wir stark genug für Darain?«
    »Wenn Amorat tot ist, genügt eine Handvoll Krieger, die Stadt zu erobern, denn die Bewohner werden dir selbst die Tore öffnen.«
    Nottr sah ihn zweifelnd an.
    »Wenn deine Krieger sie nicht abschlachten, wären sie die besten Verbündeten, die du dir wünschen magst.«
    »Wir werden sehen«, murmelte Nottr. Er war unsicher. Darain mochte zu einer Falle für die geschwächte Horde werden. Er verfluchte Ottans Eigensinn. Er verfluchte die Kurzsichtigkeit der Häuptlinge, die sich ihm angeschlossen hatten.
    Er verfluchte Skopprs Fluch.
    Aber Daelins Argumente für Darain waren zu schwerwiegend, um sie zu ignorieren.
    »Wie steht es um O’Braenn?«
    »Gib mir noch ein paar Tage, dann wird er dir sagen, was du wissen willst. Er war lange in Darain, bevor er in die Wildländer ging. Es sieht aus, als hielte Amorat große Stücke auf ihn. Gib mir Zeit, sein Vertrauen zu gewinnen.«
    Nottr nickte zustimmend. Dann ballte er die Fäuste.
    Daelin, der den Grimm in seiner Miene richtig deutete, sagte: »Du solltest Ottan und die dreitausend, die mit ihm gingen, vielleicht gar nicht so sehr verfluchen…«
    Nottr starrte ihn fragend an.
    »Ja, es könnte beinah ein guter Plan sein…«
    »Ein Plan?«
    »Ein Ablenkungsmanöver, Hordenführer. Und wenn der Gegner noch keine genauen Vorstellungen über die Größe deiner Horde hat, mag es höchst wirksam sein. Wenn nicht…« Er zuckte die Schultern. »Dann zwingt es wenigstens Amorat, ebenfalls
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher