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Das Ende eines Dämons

Das Ende eines Dämons

Titel: Das Ende eines Dämons
Autoren: Hugh Walker
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die Geister mit dem Verstand eines Schamanen vermögen, wenn sie wirklich von ihm Besitz ergreifen…«
    »Xandoren haben den Dämon nicht nur im Geist, sondern auch im Fleisch. Sie haben schreckliche Gestalt…«
    »Woher weißt du es?«
    »Ich war an der Seite Mythors, der für das Licht kämpfte und den sie den Sohn des Kometen nannten. Ich habe viel gesehen und viel gelernt.«
    Calutt nickte erneut. »Und hast dich im Herzen deinem Volk entfremdet.«
    Nottr starrte ihn überrascht an. Dann sagte er: »Ja, vielleicht. Aber die Götter und die Geister wußten es, als sie mich zum Führer dieser Horde machten.«
    »Das ist wahr. Laß mich mit dem Caer-Führer reden. Ich muß mehr über den Xandor wissen.«
    Aber Maer O’Braenn wußte nicht mehr, als er bereits gesagt hatte. Sie fanden ihn gefesselt vor, und die beiden Wachen an seiner Lagerstätte waren verschwunden.
    »Ich lag wach, als es anfing. Deshalb spürte ich es ebenso heftig wie meine beiden Bewacher. Die anderen ringsum schliefen. Sie merkten offenbar gar nichts…«
    »Was hast du gespürt, Caer?« fragte Calutt.
    »Ein Verlangen, zum See hinabzugehen und nachzusehen, was dort Wundersames war.« O’Braenn schüttelte den Kopf. »Es war eine verdammte Neugier, und sie war so heftig, daß es für mich nur eins gab… aufzustehen und zum See zu rennen. Das versuchte ich dann auch. Den beiden Wachen erging es nicht besser. Wahrscheinlich hätten sie mich vergessen, wenn ich nicht aufgestanden wäre. So aber erinnerten sie sich an ihre Pflicht. Einer schlug mich nieder. Dann müssen sie mich wohl gefesselt haben. Außerdem grüble ich, was mich dort wohl erwartet hätte. Und Erain ist mein Zeuge, ich bin deinen Männern verdammt dankbar, daß sie mich gehindert haben. Sind sie zurückgekommen?«
    »Nein. An die sechzig sind zum See gegangen. Calutt sagt, daß der Tod im Wasser auf sie gewartet hat…«
    O’Braenn nickte. »Der Xandor ist auf dich aufmerksam geworden…«
    »Wie gefährlich ist er? Besitzt er die Kräfte eines Dämons?«
    »Nein«, erklärte O’Braenn, »und nicht die eines Menschen. Aber etwas von beidem.« Er schüttelte den Kopf. »Du erwägst doch nicht etwa einen Kampf mit ihm?«
    »Es ist eine Herausforderung«, sagte Nottr grimmig. »Er hat viele meiner Krieger zu sich geholt und kennt vielleicht bereits meine Pläne und meine Stärke. Was er weiß, mag Amorat rasch erfahren. Wir müssen ihn töten, bevor er Amorat warnt.«
    »Ich bin Priestern und Dämonen aus dem Weg gegangen, wo es möglich war. Ich kenne das Gezücht nicht. Aber ich weiß, daß du einen Xandor - nicht einfach mit dem Schwert erschlagen kannst. Du brauchst Magie, um ihn zu bezwingen.«
    »Wir haben magische Waffen«, erklärte Nottr triumphierend. »Seelenwind hier…« Er tätschelte den Griff seines krummen Schwertes.
    »Seelenwind könnte es mit mehr als einem Xandor aufnehmen. Und das magische Vlies, das Urgat trägt, hat Duldamuur schon einmal in die Flucht geschlagen und Kyerlan getötet. Denkst du nicht, daß wir gewappnet genug sind für einen Xandor?«
    O’Braenn starrte Nottr bewundernd an. »Du bist ein Mann nach meinem Geschmack. Ich denke, ich sollte mir wirklich anhören, welche Pläne du mit mir hast.«
    Nottr lächelte. Er winkte Calutt, dem Caer die Fesseln abzunehmen.
    »Erst will ich dich dabei haben, wenn wir diesen Vassander aus seinem Nest holen. Danach magst du mir über Darain erzählen.«
*
    Nottr ließ das Lager abbrechen.
    Drei Viertel der Vorhut sollten zur Horde zurückkehren und sie in weitem Bogen um den See Theaur führen, bis sie jenseits des Anburischen Waldes wieder die Silda erreichten. Und Nottr ordnete an, daß Silberhaar Kraha, der Häuptling der Urojen, den er als besonnenen Krieger schätzte, die Führung der Horde übernahm, bis er zurückkehrte.
    Dann ritt er mit fünfzig seiner Krieger, Urgat und seiner Viererschaft und den beiden Caer zum See Theaur hinab.
    In der Morgensonne sah alles friedlich und ungefährlich aus. Nottr bemerkte wohl die abergläubische Furcht in den Gesichtern seiner Krieger, aber er ignorierte es. Calutt saß noch immer erschöpft auf seinem Pferd, als sie das Seeufer erreichten. Das Gelände war sumpfig und für die Pferde schwierig, bis sie auf eine Rodung gelangten, auf der eine von Palisaden umgebene Ansiedlung stand.
    Die Lorvaner verhielten abwartend am Waldrand. Als sich nichts regte, schickte Nottr zwei Viererschaften zur Erkundung vor.
    »Die Siedlung ist verlassen«, stellte O’Braenn
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