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Das Ende eines Dämons

Das Ende eines Dämons

Titel: Das Ende eines Dämons
Autoren: Hugh Walker
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verursacht hat, ist erschöpft… zu erschöpft, um uns jetzt etwas anzuhaben.«
    Nottr sah ihn an. »Wie kannst du so sicher sein…?« Er brach ab, als er Urgats veränderte Züge bemerkte.
    »Ich weiß es«, erwiderte Urgat. »Ich weiß genug über die Schwarze Magie. Jetzt wäre der Augenblick, zurückzuschlagen. Jede Pause, die wir uns gönnen, gibt dem Magier neue Kräfte…«
    »Urgat!« rief Nottr scharf.
    »Urgat?« wiederholte der Quarenführer.
    Der Schamane warf Nottr einen warnenden Blick zu.
    Lella sprang auf und wollte zu ihrem Bruder laufen, aber Nottr sprang dazwischen.
    »Er ist jetzt nicht Urgat«, sagte er hastig.
    Urgat starrte an sich hinab.
    »Es ist besser, wenn die Krieger es nicht wissen«, zischte Calutt.
    Urgat sah ihn an. In seinen Augen war etwas Fremdes, das alle sahen und spürten, die ihn kannten. Seine Züge verrieten nichts.
    »Du weißt es?«
    Der Schamane nickte.
    Urgat blickte auf Nottr und runzelte nachdenklich die Stirn. »Dich kenne ich…«
    »Ich bin Nottr. Ich holte Urgat aus Oannons Tempel… und dich mit ihm.«
    »Oannons Tempel…«, wiederholte er mit zitternder Stimme. »Es ist fern… aber ich erinnere mich. Ihr Götter! Es war…« Er brach ab und musterte Nottr mit einem langen Blick, in dem Dankbarkeit zu lesen war. »Du führst diese Krieger?«
    Nottr nickte.
    »So bin ich dein Krieger Urgat für deine Schar.«
    Calutt atmete auf.
    »Ich bin Mon’Kavaer«, fuhr Urgat fort. »Ich weiß nicht, wie lange ich Macht über deinen Gefährten Urgat habe. So laß uns diesen Kampf zu Ende bringen. Denn er ist auch mein Kampf. Ich habe in meinen Tagen gegen Dämonen und Schwarze Magie gekämpft. Ich weiß mehr als die meisten Menschen über sie. Laß uns losschlagen, bevor sie ihre Kräfte erneut sammeln können.«
    Nottr war bei dem Namen Mon’Kavaer zusammengezuckt. Er wußte nun, wessen Geist in Urgat lebendig geworden war. Magh’Ullan hatte im Wald der Riesen von seinem Gefährten, dem Alptraumritter Mon’Kavaer, gesprochen.
    Mit einem Alptraumritter an ihrer Seite waren sie in der Tat gut gerüstet für solch einen Kampf. Deshalb stimmte er sofort zu.
    »Was schlägst du vor?«
    »Wißt ihr, wer es ist, der euch bedroht?«
    »Nur, daß es ein Xandor ist, mit Namen Vassander…«
    »Ein Xandor?« Mon’Kavaer schüttelte verwundert den Kopf. »Nein, dies ist nicht die wilde Magie eines Xandors. Wir haben es mit einem Magier zu tun. Es wäre ein seltsames Gespann - ein Xandor und ein Magier. Hast du den Xandor gesehen?«
    »Nein. Ich habe einen gefangenen Caer… O’Braenn. Er berichtete von dem Xandor.«
    »Ein Gefangener? Glaubst du ihm?«
    Nottr nickte zögernd.
    »So soll er mit uns kommen. Vielleicht ist er von Nutzen.« Und als Nottr erneut nickte, fügte er hinzu: »Deine Magie war gut. Ich sah nur das Ende. Ich habe selbst bei meinen magischen Versuchen Seelen gerufen. Aber sie waren allem Irdischen so fern, daß sie mir keine Kraft geben konnten. Aber solche Seelen, wie sie dir gehorchten, so voll Grimm dem Irdischen verhaftet…«
    »Ich habe Verbündete gewonnen für meinen Kampf«, erwiderte Nottr ausweichend. »Sag uns, was wir tun müssen.«
    »Können wir das Floß benutzen?«
    »Das kommt auf einen Versuch an.«
    Mon’Kavaer nickte. »Es wird ein Dutzend Männer tragen. Das wird genügen. Such deine Leute aus. Sie dürfen keine Furcht haben, sonst sind sie verloren…«
    »Sie haben alle Furcht«, erklärte der Schamane. »Wir Lorvaner sind ein abergläubisches Volk. Versprich dir nicht zuviel von diesen Kriegern.«
    Mon’Kavaer sah Nottr erstaunt an. »Und mit ihnen ziehst du in einen Kampf wie diesen?«
    »Ich versuche es. Sie werden ihre Furcht verlieren, wenn es gilt zu überleben.«
    Mon’Kavaer schüttelte zweifelnd den Kopf. »Dann sollten wir besser allein gehen. Du und ich und dieser Caer…«
    »Und ich«, bestimmte der Schamane. »Ich vermag dir vielleicht zu helfen, wenn du die Gewalt über diesen Körper verlierst.«
    »Und ich komme mit«, erklärte Lella entschieden.
    »Ich ebenfalls«, sagte Keir.
    »Ohne Rücken taugt ein Vierer nichts«, meinte Baragg grinsend.
    »Meine Viererschaft kommt mit«, entschied Nottr.

3.
    Es war fast Mittag, als das Floß schließlich mit den sieben auf den See hinaustrieb.
    Mon’Kavaer drängte unablässig zur Eile, doch die Furcht vor den mörderischen Fischen ließ sie vorsichtig rudern.
    Das Wasser war so klar wie das eines Bergbachs, und sie konnten in große Tiefen sehen. Nur wenige Fische
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