Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge
Autoren: Max Frei
Vom Netzwerk:
Verrücktwerden!«, rief Melifaro.
    »Bist du neidisch?«, fragte ich stolz und wäre fast über ein Brett gestolpert. »Wann kommen wir eigentlich aus diesem Chaos hier raus?«
    »Das ist kein Chaos, sondern der Hafen der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs«, erklärte Kofa mit patriotischer Inbrunst. »Offenbar warst du noch nie im Hafen der freien Stadt Gazin. Übrigens haben wir es schon geschafft. Da vorn steht dein A-Mobil.«
    »Begleitet mich doch bitte noch in Techis Wirtshaus«, schlug ich vor.
    »Herzlich gern, denn die Kamra deiner Freundin ist ein schlagender Beweis deines unfassbaren Glücks«, erklärte Kofa.
    »Ich schätze eure Gesellschaft sehr, möchte aber trotzdem lieber ins Haus an der Brücke. Wer weiß, was dort seit meiner Abwesenheit so alles passiert ist«, sagte Melifaro.
    »Bist du dir wirklich sicher, dass es dich dorthin und nicht in meine Residenz zieht?«, fragte ich unschuldig.
    »Du verflixter Hellseher - irgendwann muss es mir doch gelingen, dich in einen gehörnten Ehemann zu verwandeln.«
    »Deine Verführungsversuche zu vereiteln, bereitet mir ein diebisches Vergnügen. Aber ich habe einen besseren Vorschlag für dich: Komm mit uns, trink ein wenig Kamra, nimm eines meiner vielen A-Mobile, die in der Nähe des Wirtshauses stehen, und fahr damit, wohin du willst.«
    Ich parkte vor dem Armstrong und Ella. Die Tür quietschte wieder im Wind. Offenbar hatte Techi die Handwerker noch immer nicht gerufen. In dieser Hinsicht waren wir uns ähnlich - auch ich würde ein Jahr dafür brauchen.
    »Du hast behauptet, du hättest rings um das Lokal jede Menge A-Mobile stehen, doch ich habe nur zwei gesehen«, sagte Melifaro. »Wo soll ich eins davon später abstellen?«
    »Am Haus an der Brücke steht schon eins, aber ich brauche einen Wagen in der Nähe meiner Residenz. Meine vielen A-Mobile sollten gleichmäßig über die Stadt verteilt sein.«
    Techi begrüßte Kofa und mich mit freudigem Lächeln. »Ich hab euch schon erwartet und sogar Kamra gekocht«, begann sie. »So eine gute Nase hab ich selten gehabt.«
    »Das liegt in der Familie. Die Intuition war auch der Schwachpunkt deines großartigen Vaters«, sagte ich und biss mir auf die Zunge, da ich mich in eine gefährliche Richtung bewegte. »Irgendwer hat mir davon erzählt«, fügte ich hinzu.
    »Offenbar gibt es in Echo viele Geschichtsfreunde, die die Biografie meines Vaters auswendig kennen«, rief Techi verärgert. »Schade, dass er davon nie erfahren wird. Nachruhm ist eigentlich etwas Ungerechtes, findet ihr nicht?«
    »Natürlich«, sagte Kofa nickend. »Man kämpft und rackert sich ab, und wenn man stirbt, streichen andere die Früchte der Arbeit ein. Was ich schon immer von dir wissen wollte, Techi: Hat dir dein Vater beigebracht, wie man Kamra kocht? Bei dir schmeckt sie nämlich verdächtig gut.«
    »Ich das ein Verhör?«, fragte sie lächelnd. »Befasst sich der Kleine Geheime Suchtrupp nun auch mit mir? Was redest du da nur, Kofa? Kannst du dir Lojso Pondochwa etwa inmitten von Kochtöpfen vorstellen?«
    »Warum nicht? Ich kann mir jeden in der Küche vorstellen - sogar deinen Freund Max. Nun ja, bei ihm erlaubt meine Vorstellungskraft zugegebenermaßen nur den Gedanken, dass er sich eine Dosensuppe aus dem Schrank nimmt und sie aufwärmt. Beim Schneiden von Gemüse oder beim Kochen von Kartoffeln kann ich ihn mir jedenfalls nicht denken.«
    Wir plauderten noch eine halbe Stunde, bis ein Dienst-A-Mobil vor dem Armstrong und Ella hielt. Kofa stand auf. »Ich fahre jetzt zu Sir Juffin und berichte ihm, wie die Sache mit den Einfachen Zauberdingen ausgegangen ist.
    Du, Max, brauchst dich nicht zu beeilen, denn du wirst erst in zwei Stunden im Büro erwartet.«
    »In drei Stunden«, berichtigte ich ihn.
    »Umso besser. Dann hast du mehr Zeit, dich umzuziehen. So jedenfalls hast du es vorhin formuliert.«
    »Wie hat Kofa das denn gemeint?«, fragte mich Techi, nachdem mein Kollege das Lokal verlassen hatte.
    »Ich glaube, er hatte etwas höchst Unanständiges im Sinn«, meinte ich lächelnd. »Was kann ein Mann in Gegenwart einer so schönen Freundin, wie du es bist, schon wollen?«
    »Etwas zu essen?«
    »Deine Intuition hat sich trotz ihrer familiär bedingten Schwäche prächtig entwickelt«, meinte ich kichernd.
    Ich kam rechtzeitig ins Büro. Nur Sir Juffin schien sich im Haus an der Brücke aufzuhalten.
    »Wo ist dein Hund?«, fragte er mich.
    »Drupi weigert sich, mit mir zum Dienst zu kommen, denn er wird nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher