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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel
Autoren: Jazz Winter
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Der Gentlemen Club war die Topadresse in L.A. unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit in den höheren Kreisen. Prostitution war zwar verboten, doch man sprach bei dieser Art von Etablissement nicht von einem Bordell, denn die offizielle Bezeichnung lautete Begleitservice oder Escort. Lisa Bell war eine Madame, vermittelte die Kontakte, vergab die Aufträge wiederum an die Mädchen, die für sie arbeiten. Die hübschen Frauen begleiteten die einsamen reichen Herren zu Festen, auf Bälle, ins Theater, zum Essen oder in die Oper und natürlich wurden sie für Sex bezahlt, wobei die Hälfte des Lohnes an Lisa abgegeben werden musste. Lisa verkaufte Träume, und ihre Mädchen verstanden es, den männlichen Kunden die perfekte Illusion einer perfekten Geliebten zu geben.
    Das beste Pferdchen im Stall dieses Begleitservice jedoch war Lisas älteste Tochter Helena. Wie auf Knopfdruck schlüpfte die hübsche, langbeinige Blondine in jede vom Kunden gewünschte Rolle und wegen ihrer Modelmaße war sie sehr begehrt. Sie verfügte jedoch nicht annähernd wie ihre Mutter über den nötigen Geschäftssinn, um den Escortservice irgendwann zu übernehmen und mit Geld konnte Helena auch nicht gut umgehen. Lisa jedoch hatte einen Plan, wie sie den ausschweifenden Lebensstil und die Zukunft ihrer Tochter sichern wollte.
    Lächelnd las sie die Internetseiten durch, die sie in der Suchmaschine gefunden hatte und nickte. Er war geradezu perfekt. Neureich, Geschäftsmann, unverheiratet, gerade erst in die Stadt gezogen, um neue Geschäftspartner für sich zu gewinnen. Ein Stammkunde hatte ihr von ihm erzählt und sie gebeten, ihn auf den jährlich stattfindenden Halloweenball des Gentlemen Clubs einzuladen. Navan Moore! Lisa schrieb den Namen auf eine Einladung, steckte sie in einen goldenen Umschlag und rief den Botenservice an.
    „Händigen Sie diesen Umschlag nur persönlich aus, verstanden?“
    Der junge Radkurier nickte schweigend und verließ das opulent eingerichtete Büro der Madame, die sich mit einem kalten Lächeln zurücklehnte. Es gab genügend Möglichkeiten, die Brieftasche dieses Mannes zu öffnen.
    „Tut mir echt leid, Joy, aber ich habe hiervon keine Ahnung. Der Abfluss in der Dusche ist verstopft und ich habe bei so etwas zwei linke Hände.“
    Joy strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haares, die sich aus ihrem langen französischen Zopf gelöst hatte, hinter ihr rechtes Ohr und nickte lächelnd. Dafür war sie schließlich da, Putzfrau und Mädchen für alles. Eigentlich war sie Lisas Stieftochter, doch nur wenige Mädchen, die hier lebten und arbeiten, wussten davon. Laut Lisa war Joy zwar hübsch, aber eignete sich nicht für den Begleitservice. Nachdem Graham Ashfield, Lisas Mann, gestorben war, hatte sie das Haus und das, was von dem Vermögen übrig geblieben war, geerbt, doch nur unter der Bedingung, dass sie sich um ihre Stieftochter kümmerte. Lisa funktionierte die Ashfieldvilla zum Gentlemen Club um, nahm ihre Geschäfte wieder auf, steckte das Geld in ihre Unternehmung und in Joy fand sie eine kostengünstige Arbeiterin, die sich um alle Belange kümmerte, Reinigung der Zimmer, wenn die Kunden gegangen waren, Haushalt, kleinere Reparaturen, Besorgungen für die Mädchen. Joy kümmerte sich um alles, was anfiel.
    „Oh, verdammt, äh … Gleitmittel brauche ich auch noch. Wenn du so lieb wärst.“
    Unter den Escorts war Joy sehr beliebt, stets freundlich, nett und hatte immer ein offenes Ohr für Gespräche, egal welcher Thematik.
    „Hast du die Putze gesehen?“
    Gerade als Helena in Sunnys Zimmer trat, fischte Joy mit Gummihandschuhen ein benutztes Kondom aus dem Abfluss der Dusche und hielt es hoch.
    „Ich hab’s!“
    Bei dem Anblick verzog Helena ihr Gesicht und betrachtete ihre Stiefschwester mit einem missbilligenden Blick.
    „Das ist widerlich. Aber es ist der richtige Job für dich. Näher als dem Inhalt wirst du hässliches Ding keinem Mann kommen. “
    Joy ignorierte die Blondine.
    „Jetzt müsste die Dusche wieder funktionieren.“
    Sunny lächelte dankbar. Noch immer hielt Joy den dünnen Gummischlauch zwischen den Fingern und drängte sich absichtlich nah genug an Helena vorbei, um ihr das Ding fast ins Gesicht zu halten.
    Joy warf das Kondom in den Müll und setzte gerade zu einer Erwiderung an, als Helena sich in ihrer gesamten Körpergröße vor ihr aufbaute. Ein süffisantes Lächeln glitt über diese perfekten roten Lippen.
    „An deiner Stelle wäre ich auch gehässig und
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